„Aggressiv, kompakt und nah am Mann verteidigen“
Freitag, 05. Februar 2016, 15:23 Uhr
Grundsätzlich blickte Cheftrainer Ewald Lienen zufrieden auf die letzte Woche vor dem Ligaauftakt gegen Greuther Fürth zurück. „Die Mannschaft hat gut gearbeitet“, lautete das Wochenfazit des 62-Jährigen. Die Freude über den Start in die zweite Saisonhälfte und die gute Trainingswoche der Kiezkicker wurden dennoch von einigen verletzungs- und krankheitsbedingten Ausfällen getrübt, die der Chefcoach vor die Partie zu vermelden hatte. Neben den beiden Langzeitverletzen Ryo Miyaichi und Jan-Philipp Kalla mussten im Verlauf der Woche auch die Ausfälle von Sören Gonther und Basti Maier verkraftet werden. „Sehr schade für uns, aber natürlich auch für die Spieler“, stellte Lienen nicht wirklich erfreut fest.
Doch der Test gegen Aalborg brachte nicht nur die Verletzung von Maier mit sich, sondern laut Lienen auch „einige gute Erkenntnisse. Es war ein Weckruf, den wir aber einordnen können, da uns aufgrund einer intensiven Trainingswoche in manchen Phasen die nötige Frische gefehlt hat.“ Gerade in einigen Defenisvisituationen sei man zu passiv gewesen und auch vor dem gegnerischen Tor habe man die nötige Sicherheit vermissen lassen. Dabei verwies Lienen auf eine Torschuss-Bilanz von 20:6 für die Kiezkicker.
Passivität sollten die Boys in Brown gegen die gastgebenden Kleeblätter tunlichst vermeiden. Zwar haben die Fürther in der Winterpause eine personelle Rochade durchgeführt, Übungsleiter Lienen erwartet dennoch erneut gefährliche Offensivspieler wie vor der Winterpause auf Seiten der Gastgeber. „Sie haben durch Spieler wie Sebastian Freis, Jurgen Gjasula oder Veton Berisha eine gefährliche Offensive, die im Flügelspiel und dem Spiel in die Tiefe ihre Stärken hat. Dazu ist Robert Zulji ein sehr gefährlicher Vorlagengeber.“ Das Rezept gegen diese Spieler sei es, „aggressiv, kompakt und vor allem nah am Mann zu verteidigen“, weiß Lienen, wie es den Kiezkickern gelingen könnte in Fürth zu punkten.
In welchem System seine Mannschaft auftreten werde, sei für den Cheftrainer dabei nur sekundär relevant. „Mir ist die ganze Systemdiskussion etwas zu hoch gehängt. Nach dem Anstoß laufen die Spieler durcheinander. Das ist dann natürlich doof“, fügte der 62-Jährige augenzwinkernd hinzu. Laut Lienen gehe es am Sonntag darum, gegen zweikampf- und kopfballstarke Fürther dagegenzuhalten und gegen eine gestandene Mannschaft zu bestehen.
Zusammengefasst geht es für die Kiezkicker darum, in der Art aufzutreten, wie sie es die Braun-Weißen schon zu großen Teilen des Jahres 2015 getan haben und sich so auch in die Herzen seiner Supporter gespielt haben. Gleiches erhofft sich auch Geschäftsführer Sport Thomas Meggle für die restlichen 15 Partien. „Ich wünsche mir, dass die Mannschaft die gleiche Wirkung auf die Zuschauer hat und sie zufrieden mit dem Auftreten der Jungs sind.“ Wirkliche Zweifel, dass sich daran etwas ändert, hat Meggle jedoch nicht: „Die Spieler sind vom Charakter her nicht anders als im letzten Jahr.“
(lf)
Fotos: Witters