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aktiv gegen Diskriminierung

Wie zu jedem Auswärtsspiel haben wir uns auch in Fürth umgeschaut, um mit einem St. Pauli-Fanclub aus der Stadt des kommenden Gegners zu sprechen. Dieses Mal haben wir uns mit Thomas vom der in der Nähe Fürths beheimateten „Alten Lager“ unterhalten.

Moin Thomas. Wann habt Ihr Eure Leidenschaft für den FC St. Pauli entdeckt?

Moin oder Servus wie man bei uns sagt. Wir haben unsere Leidenschaft für die Braun-Weißen schon vor vielen Jahren entdeckt, schon lange vor der Gründung unseres Fanclubs. Die Anfänge des „Alten Lagers“ gehen auf die Regionalliga-Saison 2004/05 zurück.

Wie kommt es, dass Ihr in Fürth/in der Nähe von Fürth lebt und Fan des Kiezclubs seid? Was unterscheidet den FC St. Pauli aus Eurer Sicht von anderen Vereinen?

Unsere Begeisterung für diesen Club steht im Zusammenhang mit unserer politischen Ausrichtung. Der Unterschied zu anderen Vereinen liegt hauptsächlich darin, dass der FC St. Pauli und das Viertel immer eine Art Zufluchtsort ist. Hier kann jeder einfach so sein, wie er oder sie ist. Intoleranz und Rassismus haben hier keinen Platz. 

Wo seid Ihr genau beheimatet?

Der Großteil von uns kommt aus der Nähe von Bad Neustadt an der Saale. Das befindet sich, grob gesagt, in der Mitte zwischen Schweinfurt und Fulda. Jedoch sind unsere Mitglieder relativ verteilt in Nordbayern, bzw. in Unterfranken zu finden.

Wie kam es zu der Gründung des „Alten Lagers St. Pauli“? Was zeichnet Euch aus? 

Die Idee zur Gründung hatten wir in der Nacht vom 25. Januar 2006 auf den 26. Januar 2006. Damals haben die Braun-Weißen im DFB-Pokal Spiel gegen Werder Bremen mit 3:1 gewonnen. Uns zeichnet aus, dass wir uns klar von jeder Art der Diskriminierung distanzieren und aktiv gegen diese vorgehen. Für viele ist das nicht selbstverständlich.

Was ist die Geschichte hinter Eurem Namen und wie viele St. PaulianerInnen seid Ihr?

Eigentlich bezeichnet der Name unseres Fanclubs, lediglich den Ort der Gründung - ein Altes Lager für Getreide und sonstige Erzeugnisse. Das wurde zu einem Treffpunkt für Jugendliche und Junggebliebene umfunktioniert. Heute wird es aber nicht mehr von uns genutzt. Zurzeit sind wir circa 20 Leute zwischen 14 und 47 Jahren. Alter, Geschlecht oder sexuelle Orientierung spielen dabei keine Rolle.

Seid Ihr manchmal auch am Millerntor vertreten oder reist Ihr vornehmlich zu den Auswärtsspielen? 

Es findet sich fast immer jemand von uns bei Spielen des FC St. Pauli ein - zuhause oder auch auswärts. Wenn es von den Anstoßzeiten passt, sind wir dabei.

Wenn Ihr ein Spiel mal nicht live im Stadion verfolgen könnt, dann schaut ihr die Partie wo?

Wir schauen die Partien meist privat bei jemandem daheim. Eine feste Kneipe oder einen Ort, an dem wir gemeinsam schauen, gibt es bei uns nicht. 

Am Sonntag(20.10.)  sind die Kiezkicker mal wieder in Fürth zu Gast. Ist es für Euch ein Heim- oder Auswärtsspiel? 

Sowohl als auch: Einerseits ist es für uns ein Auswärtsspiel, denn das Millerntor-Stadion ist die Heimat unseres FC St. Pauli. Andererseits ist es aufgrund der geringen Entfernung irgendwie auch ein Heimspiel für uns.

Was ist Euer Tipp für das Spiel?

Natürlich werden wir das Spiel mit 1:0 gewinnen.

Wer wird das Tor für den FC St. Pauli erzielen?

Torschütze wird wieder Florian Kringe sein. Wir wünschen ihm für die Wahl zum Tor des Monats auf diesem Wege viel Glück.

Vielen Dank für das Interview!

 

(jb)

Foto: Witters

 

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