Aufbruchstimmung
Freitag, 28. September 2012, 07:34 Uhr
Es war viel los in dieser Woche beim FC St. Pauli. Nach der Niederlage beim FSV Frankfurt (1:2) vor exakt sieben Tagen stand schon am Dienstag das nächste Pflichtspiel-Duell gegen den VfR Aalen an. Diese Partie ging mit 0:1 verloren, die Akteure wirkten laut Sportdirektor Rachid Azzouzi "verunsichert, gehemmt und nicht frei". Am nächsten Tag folgte die Trennung von Cheftrainer André Schubert und am Donnerstag reiste das Team, angeführt vom Trainertrio Thomas Meggle, Timo Schultz und Mathias Hain, nach Regensburg. Wirklich viel los und kaum Zeit zum Durchpusten.
"Der enge Spielplan ist das einzig Positive", sagte Stürmer Daniel Ginczek nach dem bitteren 0:1 gegen Aalen. Nur drei Tage nach der Heimpleite könne man so bereits Wiedergutmachung betreiben und müsse sich nicht allzu lange mit dem Negativ-Erlebnis beschäftigen. "Den Karren jetzt gemeinsam aus dem Dreck ziehen" und "zusammen raus aus der Sch…" hieß es nach dem Aalen-Spiel unisono von Seiten der Kiezkicker.
Auch Florian Bruns betonte vor der Auswärtspartie, dass es nun besonders wichtig sei, als "Einheit auf dem Platz" zu stehen und gemeinsam an einem Strang zu ziehen, denn auch die Mannschaft trage eine Verantwortung. Wer auf dem Spielfeld stehe und wer neben dem Platz, sei dabei zweitrangig, denn jeder erfülle seine Position in der Mannschaft auf eigene Weise.
Gegen den Jahn soll nun also der Schalter umgelegt werden. Gegen ein Team, das selbst einen schweren Saisonstart hinter sich hat und nicht minder motiviert ist, schließlich möchte man auf keinen Fall wieder zurück in Liga 3 absteigen. Nach dem zweiten Saisonsieg am Dienstag gegen den SV Sandhausen (2:1) ist die Stimmung in der Truppe von Cheftrainer Oscar Corrochano bestens, in Ostbayern spricht man bereits von einem „geplatzten Knoten“, ist heiß auf mehr. Die größte Gefahr geht von Stürmer Francky Sembolo aus, der zur Saisonbeginn vom SV Wilhelmshaven gekommen ist. Zwei Treffer stehen bereits auf seinem Konto sowie eine Vorlage. Sportdirektor Azzouzi warnte vor der Torgefährlichkeit des 27-Jährigen.
Doch auch wenn die Partie beim Aufsteiger ganz sicher kein Zuckerschlecken wird, steht eines fest: Beim magischen FC herrscht Aufbruchsstimmung. Man besinnt sich zurück auf die alten Werte, rückt wieder enger zusammen und macht das, was die Braun-Weißen schon immer konnten: Kampfgeist und Herzblut zeigen – als Mannschaft, als Team, als Einheit.