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"Berliner Erklärung" unterschrieben

Der FC St. Pauli gehört zu den Erstunterzeichnern der Berliner Erklärung „Gemeinsam gegen Homophobie. Für Vielfalt, Respekt und Akzeptanz im Sport“. Diese wurde auf Initiative der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld am Mittwoch (17.7.) von Bundesministern, der Antidiskriminierungsbeauftragten des Bundes, Spitzenfunktionären des deutschen Sports, Fußballvereinen und der Charta der Vielfalt unterschrieben.

„Ich danke den Unterzeichnern der Berliner Erklärung, dass sie erstmals gemeinsam ein deutliches Zeichen gegen Homophobie und für die Akzeptanz von homosexuellen Sportlerinnen und Sportlern setzen“, sagte Jörg Litwinschuh, geschäftsführender Vorstand der Stiftung Magnus Hirschfeld, bei der Veranstaltung in Berlin, zu der die Bundesstiftung Ehrengäste aus Sport, Politik, Wirtschaft und Vereinen eingeladen hatte. Stellvertretend für das Präsidium des FC St. Pauli war Vizepräsident Tjark Woydt in der Hauptstadt, um die Erklärung zu unterschreiben.

Schon am Donnerstag (11.7.) hatte der Verein ein Zeichen gegen Homophobie gesetzt, indem er die Regenbogen-Flagge dauerhaft auf dem Dach des Millerntor-Stadions gehisst hatte. Einen Bericht findet Ihr hier: KLICK!

Die "Berliner Erklärung" ist der Auftakt der Bildungsinitiative "Fußball für Vielfalt" der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld. Am gleichen Tag wurde die Marke "Fußball gegen Homophobie" in "Fußball für Vielfalt" umbenannt. Gemeinsam mit der Universität Vechta entwickelt die Stiftung Bildungsmodule für Vereine und Verbände, gerade auch für die Arbeit mit Jugendlichen.

Infos zur Berliner Erklärung und zu den geplanten Projekten: www.fussball-fuer-vielfalt.de

Der Wortlaut der Berliner Erklärung

„Als Akteur_innen und Partner_innen des Sports fühlen wir uns dessen integrativer Kraft in unserer Gesellschaft verpflichtet: Der Sport steht für Vielfalt, er verbindet Menschen unterschiedlichster Herkunft, Weltanschauung und Persönlichkeitsattribute. Zentrale Werte im Sport sind Respekt, Toleranz und Fair Play. nachdrücklich anerkennen wir die bedingungslose Umsetzung dieser Werte im Sport. In weiten Teilen des Sports sind homophobe Tendenzen dennoch nach wie vor stark ausgeprägt, homosexuelle Sportlerinnen und Sportler fühlen sich diskriminiert und in ihren Entfaltungsmöglichkeiten eingeschränkt. Zudem wird das Attribut der (vermeintlichen) homosexuellen Orientierung gezielt für Anfeindungen, Verunglimpfungen und Herabsetzungen sowie als Ventil für eigene Ängste, Frustrationen und Aggressionen im Sport eingesetzt. Wir setzen uns von daher für ein aktives Vorgehen gegen Homophobie auf allen Ebenen des Sports ein. Wir unterstützen Maßnahmen zur Förderung eines vorurteilsfreien Klimas sowie zur Schaffung einer Kultur gelebter Vielfalt auf der Basis gegenseitiger Wertschätzung und Achtung. Solche Maßnahmen sollten vor allem auch auf Jugendliche und junge Erwachsene ausgerichtet sein, um entsprechende Haltungen im Zuge ihrer Identitätsentwicklung zu stärken. Um diese Maßnahmen möglichst adressatengerecht anbieten zu können, sind empirisch belastbare Daten zur Homophobie im Sport unabdingbar. Wir unterstützen von daher entschieden die Intensivierung der wissenschaftlichen Forschung auf diesem Gebiet. Das Zusammenwirken möglichst vieler Einrichtungen des Sports und der Zivilgesellschaft für Vielfalt, Respekt und Akzeptanz im Sport bietet die besten Voraussetzungen für einen nachhaltigen Wandel im Denken und Handeln aller Beteiligten.“

 

(jk)

Foto: Bundesstiftung Magnus Hirschfeld

 

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