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"Dann wird'S einem von alleine warm"

Beim 3:0-Sieg des FC Erzgebirge Aue im vergangenen Dezember debütierte Michael Fink für die Veilchen. Mittlerweile schnürt der gebürtige Waiblinger (Schwaben) seit einem Jahr seine Fußballschuhe für Aue. Vor dem Spiel am Freitagabend stand uns der 31-Jährige Rede und Antwort.

Moin, Michael. Du bist jetzt seit gut einem Jahr im Erzgebirge. Wie kommt der gebürtige Schwabe in Sachsen zurecht?

Ich komme sehr gut zurecht. Ich habe mich gut eingelebt, die Leute sind sehr offen – offener als die Schwaben teilweise. Hier im Erzgebirge sind die Leute sehr, sehr freundlich. Auch das Umfeld und die Landschaft gefallen mir sehr gut.

Was bevorzugst Du: Sächsischen Sauerbraten oder Maultaschen?

Da ich nicht ganz so viel Fleisch esse, bevorzuge ich immer noch die Maultaschen.

Im Jahr 2009 hast Du Eintracht Frankfurt verlassen, um mit Besiktas Istanbul international zu Spielen. Vier Jahre später geht’s mit Aue um Punkte in der 2. Liga. Würdest Du den Schritt ins Ausland wieder wagen oder wärest Du lieber in der Bundesliga geblieben?

Ich würde den Schritt wieder wagen, weil es für mich die einmalige Chance war, in der Champions League zu spielen und auch mal die Erfahrung im Ausland zu machen. Ich hatte schon ein gewisses Alter erreicht und in dem Alter muss man auch mal solch einen Schritt wagen. Ich bereue auch nicht, diesen Schritt getan zu haben. Denn man weiß ja nie, wie es in der Bundesliga weitergelaufen wäre. Von daher bin ich völlig zufrieden.

Ihr hattet mit Aue einen famosen Saisonstart, seid zwischenzeitlich sogar Tabellenzweiter gewesen. Nach drei Pleiten in Folge fandet ihr euch auf dem 15. Platz wieder. Ist die 2. Liga enger und verrückter denn je?

Ich glaube schon. Wenn man sich anschaut, dass der Vorletzte am 16. Spieltag nur vier Punkte weniger hat als der Tabellenzehnte, dann ist das schon verrückt. Es ist so eng wie noch nie in der zweiten Liga.

Nun habt ihr euch weitgehend stabilisiert, grüßt von Tabellenplatz zwölf. Was ist in dieser Saison noch für den FC Erzgebirge Aue drin?

Für uns gilt jedes Jahr das gleiche Ziel, erst mal die 40 Punkte zu holen und damit klar zu machen, dass wir nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Alles andere wäre das i-Tüpfelchen und da schauen wir von Spiel zu Spiel.

Auswärtsspiele in Aue sind im Winter berüchtigt. Es kommt nicht selten vor, dass am Spieltag Temperaturen weit unter -10 Grad herrschen. Wie kommst Du mit den Bedingungen, auch in der alltäglichen Trainingsarbeit, zurecht?

Es ist natürlich schwieriger, als wenn man woanders wohnt. Da kann man immer auf guten Plätzen trainieren, hier ist im Winter häufig so, dass man in die Halle gehen muss. Man gewöhnt sich relativ schnell an die Temperaturen, weil man als Fußballer eh immer an der frischen Luft ist.

Was ist Dein Geheimrezept für Minustemperaturen im Sparkassen-Erzgebirgsstadion?

Das ist leicht gesagt: Viel laufen und dann wird’s einem von alleine warm.

Was erwartet den FC St. Pauli, wenn er am Freitagabend in Aue aufläuft?

Das Wetter betreffend wird es natürlich kalt werden. Ich denke, dass es hier im Stadion immer schwer ist, gegen Aue zu spielen, weil wir eine aggressive und laufstarke Mannschaft sind. Da erwartet St. Pauli auf jeden Fall ein harter Kampf.

Wie lautet Deine Einschätzung zum FC St. Pauli?

Ich glaube, dass der FC St. Pauli von der Qualität her eine Mannschaft in der 2. Bundesliga ist, die auch oben mitspielen kann. Sie haben bewiesen, dass sie eine gute Mannschaft sind. Teilweise hatten sie Spiele drin, die nicht so gut liefen, aber sie können oben mitspielen.


Vielen Dank für das Gespräch!

 

(rh)

Foto: Witters

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