Der Ball ist rund und hat Rasseln
Donnerstag, 09. Mai 2013, 14:18 Uhr
Der Trainer der braun-weißen BlindenfußballerInnen, Wolf Schmidt, ist schon sehr gespannt: „Wir haben diese Saison ein paar Jugendliche dabei. Mal schauen, wie weit die Jungs schon sind. Bei uns wird mit einer Sondergenehmigung der jüngste Spieler der Bundesliga auflaufen. Rasmus ist zwölf Jahre alt.“
Der erste Spieltag in Braunschweig sei trotz zweier Niederlagen ganz gut gelaufen, so Schmidt. Gegen den Rekordmeister MTV Stuttgart unterlagen die Kiezkicker denkbar knapp mit 1:0. Später mussten sich die BlindenfußballerInnen dem aktuellen Tabellenführer ISC Viktoria Dortmund-Kirchderne mit 1:2 geschlagen geben.
Am Sonnabend (11.5.) bekommt es der FC St. Pauli auf dem Rathausmarkt um 11 Uhr zunächst mit dem VfB Gelsenkirchen zu tun, ehe um 17 Uhr das Spiel gegen die SG Braunschweig/Berlin ansteht. Jedes Spiel dauert etwa 70 Minuten: „Es wäre natürlich super, wenn die Zuschauer zahlreich kämen. Die Support-Situation ist aber durchaus speziell: Während das Spiel läuft, muss es ja ruhig sein, damit die Spieler den rasselnden Ball hören“, erklärt Schmidt.
Den ungewöhnlichen Spielort im Herzen der Stadt hat die Blindenfussball-Bundesliga mit Bedacht gewählt. Unter dem Motto „Mit Fußball in die Mitte der Gesellschaft“ soll die ganze Saison auf zentralen Plätzen in unterschiedlichen Städten absolviert werden, um so ein breites Publikum für die herausragenden Leistungen von Sportlern mit Behinderung zu sensibilisieren.
Der Spieltag kann vor Ort auch durch blinde und sehbehinderte Menschen verfolgt werden. Spielbeschreiber kommentieren die Partien, Kopfhörer stehen leihweise zur Verfügung. Außerdem gibt es ein buntes Rahmenprogramm.
Der Eintritt zu den Spielen ist frei.
Zeit- und Spielplan
9 Uhr MTV Stuttgart – SG Köln/Düren
11 Uhr FC St. Pauli – VfB Gelsenkirchen
13 Uhr MTV Stuttgart – SG Braunschweig/Berlin
15 Uhr SF Blau-Gelb Marburg – Chemnitzer FC
17 Uhr SG Braunschweig/Berlin – FC St. Pauli
Infos zum Blindenfußball
Gespielt wird mit einem Rasselball auf einem 40 x 20 Meter großen Kunstrasenspielfeld. Es spielen jeweils vier Feldspieler und ein Torwart gegeneinander. Der Torwart selbst ist sehend. Durch Zurufe untereinander sowie von außen durch sogenannte Guides orientieren sich die Spieler auf dem Spielfeld.
Weitere Infos gibt es unter www.blindenfussball.de