"Der KSC ist wieder da, wo er hingehört"
Freitag, 26. Juli 2013, 13:12 Uhr
Dirk, der KSC hat nach dem Abstieg 2011/12 den sofortigen Wiederaufstieg geschafft. Wie würdest Du das Jahr in der 3. Liga zusammenfassen?
Wir standen von Anfang an unter dem Druck, aufsteigen zu müssen, weil es für den Verein existenziell wichtig war. Trotz unserer Startschwierigkeiten mit nur vier Punkten aus den ersten sechs Spielen haben wir das geschafft und eine atemberaubende Serie von 20 Spielen ohne Niederlage hingelegt, die uns nach oben katapultiert hat. Am Ende sind wir souverän und verdient Meister geworden. Die Saison war unter dem Strich sehr erfolgreich. Der KSC ist wieder da, wo er hingehört.
In den Wochen vor dem Aufstieg hat sich das komplette Team Bärte wachsen lassen. Wie kam die Aktion bei Euren Familien an?
Einigen unserer Frauen hat das Ganze gut gefallen und sie hätten die Bärte gerne noch länger gesehen. Wir hatten das als Team beschlossen und uns nach dem Aufstieg dann rasiert. Wenn man nach einem Abstieg fast 20 neue Spieler hat, muss man sich einfach Sachen einfallen lassen, die die Gruppe zusammenschweißen. Gerade unser Holperstart hat uns noch enger zusammenrücken lassen, weil wir uns gesagt haben: Lassen wir die anderen doch quatschen, wir wuppen das!
Ähnlich wie der FC St. Pauli hat der KSC junge Spieler wie Reinhold Yabo, Dennis Mast oder Michael Vitzthum geholt, dafür musste der Verein Leistungsträger Hakan Calhanoglu ziehen lassen. Welchen Eindruck hast Du von der Mannschaft?
Hakan ist natürlich ein großer Verlust für uns. Ich freue mich für ihn, dass er es in die Bundesliga geschafft hat. Wir müssen die Verantwortung, die er getragen hat, auf verschiedene Schultern verteilen. Jetzt muss eben ein anderer die Freistöße schießen. Die jungen Spieler haben sich hervorragend eingefügt, sind sehr talentiert und noch lange nicht am Ende ihrer Entwicklung angekommen. Darauf können wir aufbauen.
Der KSC kassierte in der Abstiegssaison 60 Tore, letzte Saison dann nur 27. Wird es für Dich in dieser Spielzeit jetzt wieder mehr zu tun geben?
Ich glaube, wir sollten einfach daran anknüpfen, was uns letztes Jahr stark gemacht hat: Hinten stabil stehen und vorne mit Zug zum Tor agieren und uns Chancen herausspielen. Warum wir in der Abstiegssaison so viele Dinger kassiert haben, dafür gibt es einfach keine handfeste Erklärung. Unter Markus Kauczinski haben wir mit derselben Abwehr in neun Spielen noch fünfmal zu Null gespielt. Aber eines ist auch klar: 60 Gegentore sind viel zu viel.