Die bekannte Situation
Donnerstag, 10. März 2016, 10:02 Uhr
Ein Wechselbad der Gefühle kann so eine Englische Woche sein. Nach den beiden gewonnenen Spielen in Duisburg und gegen Braunschweig war die Euphorie um die Lienen-Elf auf ihrem Siedepunkt. Doch dann kehrten die St. Paulianer ohne Punkte vom 1. FC Heidenheim zurück – alles auf Null. Das kommende Heimspiel? Richtungsweisend! Ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt empfangen die Kiezkicker einen schwer zu berechnenden Gegner.
Wenig Ruhe in dieser Zeit beim SC Paderborn. Der neue Trainer, René Müller, soll eben jene Ruhe zurückbringen. Die einfachste Lösung: Erfolg. Am vergangenen Wochenende schrammte der SCP beim 1:1-Unentschieden gegen Fürth nur knapp an drei Punkten vorbei. Frischer Wind in Ostwestfalen. Mit dem ersten Sieg soll es nun am Millerntor klappen.
Dafür kann Müller auf die volle Breite seines Kaders zurückgreifen. Dazu gehört auch Ex-St. Pauli Torjäger Mahir Saglik, der am vergangenen Wochenende seinen ersten Kurzeinsatz seit dem 18. Spieltag bekam. Allerdings muss sich auch der 33-Jährige im harten Konkurrenzkampf beim SCP beweisen. St. Pauli-Coach Ewald Lienen schwärmte vor der Partie förmlich von dem starken Kader der Ostwestfalen. Bei den Gästen stehen 28 Spieler, darunter drei Torhüter, auf dem Trainingsplatz zur Verfügung. Die breite Kaderdecke macht die Müller-Elf so unberechenbar.
Einen Luxus, den die Kiezkicker in den vergangenen Wochen vermisst haben. Sören Gonther und Ryo Miyaichi werden Lienen weiterhin nicht zur Verfügung stehen. Insgesamt deutet sich aber langsam eine leichte Entspannung der Personalsituation an: Sebastian Maier, Jan-Philipp Kalla, Davidson Eden und Bernd Nehrig nahmen unter der Woche das Training wieder auf. Inwiefern die vier Akteure schon eine Rolle für den Kader am Freitag spielen, bleibt noch offen. Zurückkehren wird hingegen nach abgesessener Gelbsperre Wirbelwind Waldemar Sobota.
Der personellen Lage haben die Boys in Brown schon in der Vergangenheit getrotzt. Der entscheidende Vorteil für die Lienen-Elf könnte die vertraute Situation der Ostwestfalen sein. In der vergangenen Spielzeit machten die St. Paulianer bekanntlich einen ähnlichen Saisonverlauf durch. Die Kiezkicker wissen also, wozu ein solches Team in der Lage sein kann. Deswegen werden die Jungs wieder einmal über sich hinauswachsen müssen, um den frischen Wind aus Paderborn zu übertrumpfen.
(ms)
Foto: Witters