Die Kampfschnecke mit dem Zauberpass
Sonntag, 03. Mai 2015, 15:05 Uhr
„Im offensiven Mittelfeld habe ich das letzte Mal in der D-Jugend gespielt. Ein bisschen habe ich schon gebraucht, um reinzukommen“, erzählte Jan-Philipp Kalla nach dem 1:0-Heimsieg gegen Leipzig. Cheftrainer Ewald Lienen hatte Schnecke & Co. kurz vor dem Spiel in seine taktischen Pläne eingeweiht. „Wir wollten die rechte Seite ähnlich defensivstark aufbauen wie die linke Seite mit Halste und Buba. Die Absprachen mit Schachter haben hervorragend geklappt. Wir haben uns gut unterstützt und abgewechselt“, lobte unsere Nummer 27 mit Sebastian Schachten seinen Mitstreiter auf der rechten Seite der Kiezkicker.
Dieser habe auch gehörigen Anteil am 1:0 gehabt. „Der Pass auf Lenny war genauso gewollt. Ich soll aber extra betonen, dass Schachter von hinten noch‚ Spiel den Ball vorne rein’ gerufen hat“, verriet Kalla augenzwinkernd. Ohnehin sei das Teamwork der entscheidende Faktor für die drei wichtigen Punkte gewesen. „Leipzig hat vielleicht die besseren Einzelspieler. Heute hat aber das bessere Team gewonnen. Jeder hat sich für den anderen reingehauen. Das hat richtig Spaß gemacht. Wir waren einen Tick aggressiver und darauf kommt es im Abstiegskampf an“, freute sich Schnecke über die überragende kämpferische Leistung der Kiezkicker.
Dabei musste Kalla das eine oder andere Mal über die Schmerzgrenze gehen und mutierte zur nebenbei zur „Kampfschnecke“, beispielsweise in der 65. Minute. „Das war eine fiese Flanke für Robin. Beim Klärungsversuch schubst mich Reyna dann ein bisschen und ich krache zum Glück nur mit der Hand an den Pfosten und nicht mit dem Kopf. Der kleine Finger war ausgekugelt und musste wieder eingerenkt werden“, gab der 28-Jährige zu Protokoll. „Ich war unter der Woche durch eine Erkältung etwas angeschlagen. So lange es ging, habe ich alles gegeben. Irgendwann musste ich mit Krämpfen raus.“
Abschließend warf Jan-Philipp Kalla noch einen Blick auf die Tabelle, in der sich der FC St. Pauli durch den dreifachen Punktgewinn auf Platz 15 gehievt hat „Der Weg ist noch nicht zu Ende. Wir müssen Punkte holen, das ist alles, was zählt. Der Tabellenstand in drei Wochen zählt. Am Sonnabend geht es auf dem Betzenberg weiter“, so Schnecke. Das Spiel beim 1. FC Kaiserslautern wäre sein 100. Spiel in der 2. Bundesliga.
(jk)
Foto: Witters