„Eine gefährliche Mannschaft“
Freitag, 07. November 2014, 12:30 Uhr
„Wenn die Rote Laterne da ist, kann’s tabellarisch nicht schlechter werden“, antwortete Meggle mit einem Augenzwinkern auf die Frage zum drohenden Absturz ans Tabellenende. Im nächsten Moment wurde der Cheftrainer aber ernst: „Für uns geht es vorrangig darum zu punkten. In Nürnberg haben wir den ersten Schritt getan, da hätten wir dreifach punkten müssen. Es gibt viele Teams, die sich in Sicherheit wiegen, aber auch nur zwei Punkte vom Abstiegsplatz entfernt sind. Die Liga ist gefährlich.“
Hätte seine Mannschaft vier oder fünf Tore mehr erzielt, würde sie nicht auf dem vorletzten Platz, sondern auf Platz 13 stehen, betonte Meggle, der auf die vielen Teams verwies, die sich ebenfalls im unteren Bereich der Tabelle befinden. „Wir stehen auf einem Abstiegsplatz. Es ist eine brenzlige Situation – nicht nur für uns, sondern für viele Teams“, so Meggle weiter. Die Heidenheimer, die im Sommer erstmals in der Vereinsgeschichte in die 2. Bundesliga aufgestiegen waren, starteten gut in die Saison und belegen einen guten siebten Rang.
„Die 3. Liga ist eklig. Du schaffst den Aufstieg nur, wenn du defensiv und offensiv gut dabei bist. Das ist Heidenheim und auch Darmstadt gelungen. Mit einem guten Defensivkonzept und Spielern, die regelmäßig geknipst haben, haben sie den Aufstieg geschafft. Wir wissen, dass es ein schweres Spiel für uns wird. Heidenheim ist eine gefährliche Mannschaft“, äußerte Meggle auf die Premiere gegen den FCH angesprochen. Der 39-Jährige fügte hinzu: „Für sie ist es ein schönes Spiel am Millerntor. Wir wollen aber zeigen, dass es unser Stadion ist und es hier nichts zu holen gibt. Wir wollen ihnen den Spaß nehmen.“
Wie seine Mannschaft die Partie erfolgreich gestalten kann, riss Meggle in Kürze an: „Wir wollen an die Dinge anknüpfen, die wir in Nürnberg gut gemacht haben. Ein wichtiger Punkt ist das Verteidigen der Box. Dabei geht es nicht darum, den Raum, sondern im Raum auch seinen Mann im Blick zu haben. Wenn wir das konsequenter umsetzen können, bin ich guter Dinge, die drei Punkte zu holen. Dabei wollen wir nicht ins offene Messer laufen und komplettes Risiko gehen.“
Ob die Mannschaft mit dem Druck zurechtkomme, wurde Meggle am Tag vor dem Heimspiel gegen den Aufsteiger gefragt. Dieser entgegnete: „Druck hat jede Mannschaft – ob in der 1. oder 2. Bundesliga. Natürlich ist positiver Druck schöner als negativer. Ich spüre in der täglichen Arbeit, dass die Mannschaft fokussiert arbeitet, die Realität vor Augen hat und die Situation ändern will. Für uns ist aktuell entscheidend, dass sich jeder auf seine Aufgabe konzentriert und der Mannschaft damit weiterhilft.“ Dann werde jeder Einzelne die Drucksituation auch nicht mehr zu so sehr spüren, so Meggle weiter.
Personell kann der Cheftrainer, der lediglich auf Jan-Philipp Kalla (Innenbandanriss im Knie), Markus Thorandt (Kniereizung) und Daniel Buballa (Aufbautraining) verzichten muss, wieder auf ein „paar Alternativen“ zurückgreifen. Neben Lasse Sobiech, der seine Gelbsperre abgesessen hat, steht auch Marcel Halstenberg, der in der Vorwoche bei der U23 sein Comeback gegeben hatte, wieder bereit. Ob Halstenberg wieder in den Kader oder gar in die Startelf rücken wird, wollte Meggle noch nicht verraten.
(hb)
Foto: Witters