Fahrn zu jedem spiel, na klar!
Sonnabend, 02. März 2013, 13:06 Uhr
Hamburg hat ja – rein fußball-geographisch gesehen – den Nachteil, dass es im Norden der Republik liegt und somit alle Auswärtsfahrten weit sind. Doch egal ob vier, fünf, sechs oder sieben Stunden Zug-, Bus- oder Autofahrt, die Kiezkicker können sich immer darauf verlassen, dass das Auswärtsspiel zum Heimspiel wird. Und das, obwohl die Punkteausbeute auf den fremden Plätzen in dieser Saison eher mager ausgefallen ist. Doch der Support von den Rängen ist stets herausragend.
Auch Michael Frontzeck war nach seinem ersten Auswärtsspiel in Paderborn bereits beeindruckt von der Unterstützung, der rund 3.500 St. Pauli-Anhänger, die dem damaligen Tabellensiebzehnten 90 Minuten lang den Rücken stärkten. „Die Unterstützung war unglaublich und hat der Mannschaft unheimlich geholfen“, hatte der 48-Jährige damals zu Protokoll gegeben.
Auch in Aalen werden wieder rund 3.000 Fans die Kiezkicker lautstark unterstützen, damit Zählbares mit nach Hamburg genommen werden kann. Der neue/alte Geist, der gemeinsam mit den Fans bei den Spielen gegen Köln und Frankfurt entfacht worden ist, soll auch beim VfR auf den Platz gebracht werden. Mit Selbstbewusstsein und der vollen Unterstützung von den Rängen wollen die Braun-Weißen den zweiten Auswärtssieg nach dem Dreier bei den Münchener Löwen einfahren.
Leicht wird es nicht. Aalen ist der beste Aufsteiger in der Saison und hat die drittbeste Abwehr der Liga. Dass es stimmt bei den Aalenern hat nicht zuletzt Trainer Ralph Hasenhüttl gezeigt. Der Österreicher galt lange Zeit als einer der Favoriten auf den Trainerjob bei Greuther Fürth. Doch mit einem klaren Bekenntnis zum Verein erteilte er dem Kleeblatt eine Absage.
Während die Kiezkicker personell einen „Ritt auf der Rasierklinge“ (O-Ton Michael Frontzeck) vor sich haben und nur mit 17 Spielern nach Aalen gereist sind, wiegt beim VfR der Ausfall von Martin Dausch schwer, ist doch der torgefährliche Mittelfeldspieler als bester Torschütze des Aufsteigers (sechs Treffer) nach einer Knie-Operation nicht mit von der Partie.
Mit personellen Engpässen kennen sich die Boys in Brown ja (leider) bereits bestens aus. Doch das beste Beispiel wie man damit umgeht, haben Tschauni, Schnecke und Co beim letzten Heimspiel gegeben. Und wenn beim Spiel in Aalen trotz personeller Nöte alles von den Jungs rausgehauen und ein ganz großes Stück Millerntor in der Scholz-Arena zu hören sein wird, dann sollte doch gemeinsam einiges möglich sein.
(cp)
Foto: Witters