Faktenkarussell – FC Erzgebirge Aue
Mittwoch, 04. Dezember 2013, 08:16 Uhr
Chefcoach Götz
Aues Cheftrainer Falko Götz hat in seiner Karriere als Spieler und Trainer so einiges erlebt. Als Spieler des BFC Dynamo Berlin setzte er sich im November 1983 beim Europacupspiel in Belgrad in die bundesdeutsche Botschaft ab. Von der FIFA wurde er daraufhin für ein Jahr gesperrt. Nach zwölf Monaten Sperre lief Götz anschließend fünf Jahre für Bayer Leverkusen (115 Spiele, 26 Tore) auf. Über den 1. FC Köln (4 Jahre, 127 Spiele, 27 Tore) gelangte er zu Galatasaray Istanbul. Hier feierte er zweimal die türkische Meisterschaft und holte einmal den Pokal. Der heute 51-Jährige stand bei Hertha BSC, 1860 München und Holstein Kiel an der Seitenlinie. Bevor er Ende April in Aue als Nachfolger des zuvor beurlaubten Karsten Baumann vorgestellt wurde, war er im Jahr 2011 als Cheftrainer Vietnams tätig.
Berg- und Talfahrt
Für den FC Erzgebirge Aue hätte die Saison kaum besser anfangen können. Erst wurde der FC Ingolstadt mit 2:1 geschlagen, anschließend der SV Sandhausen mit 1:0. Nach den beiden anschließenden Niederlagen gegen Aalen (0:1) und Kaiserslautern (1:2) wurde Cottbus mit 2:1 besiegt und dadurch sogar der Sprung auf Platz zwei geschafft. Nach drei Pleiten in Folge ging es dann aber runter auf Rang 15. Nach zuletzt erstmals drei Spielen in Folge ohne Niederlage (1:1 in Dresden, 3:0 gegen Düsseldorf, 1:1 in Paderborn) rangiert der FCE aktuell auf Rang zwölf.
Verpennte Anfangsphase
Während die Götz-Schützlinge nach der Pause wie beflügelt aufspielen (dazu gleich mehr), verschlafen sie jedoch häufig die Anfangsphase eines Spiels. In der ersten halben Stunde kassierten sie 14 Gegentore und damit so viel wie kein anderes Team. Anschließend fing sich der FCE, denn in der Viertelstunde vor dem Pausenpfiff landete nur noch ein Ball im eigenen Kasten.
Zielwasser im Pausentee?
Mit 21 Treffern stellt Aue den siebtbesten Angriff der Liga. Schaut man sich an, wann der FC Erzgebirge seine Tore, muss man fragen: Was für einen Pausentee trinken die Sachsen? Denn: In der Viertelstunde nach Wiederbeginn erzielte die Elf von Trainer Falko Götz bereits acht Tore! Keine andere Mannschaft traf direkt nach der Pause häufiger. Kaiserslautern, Paderborn und Bielefeld waren siebenmal erfolgreich, unsere Kiezkicker trafen zwischen der 46. und 60. Minute dreimal.
Bisherige Duelle
Insgesamt sieben Partien haben beide Mannschaften seit dem ersten Aufeinandertreffen im November 2007 gegeneinander ausgetragen. Die Bilanz spricht dabei klar für die Sachsen. Neben dem Erfolg im DFB-Pokal im August 2008 konnte der FCE zudem drei weitere Begegnungen in Liga zwei für sich entscheiden. Die Kiezkicker holten nur einen Sieg, beim zweiten Aufeinandertreffen im Mai 2008 siegten sie mit 4:2 am Millerntor.
Großer Aufwand, kein Ertrag
Gegen Aue im Winter, da war doch was... Vor fast exakt einem Jahr, am 9. Dezember 2012, empfingen die Braun-Weißen den FC Erzgebirge am Millerntor. In der Nacht zum Sonntag fiel jedoch so viel Schnee, dass die Austragung des Spiels ernsthaft gefährdet war. Dem Aufruf des Vereins, mit Schneeschiebern oder auch ohne dazu beizutragen, den Rasen und die Tribünen von den Schneemassen zu befreien, folgten mehr als 300 Fans. Dank ihrer Hilfe konnte die Partie letztlich doch noch ausgetragen werden (an dieser Stelle noch mal ein DANKESCHÖN an alle Helferinnen und Helfer!). In der anschließenden „Schnee-Matsch-Schlacht“ kamen die Gäste aus dem Erzgebirge mit den sehr schwierigen Bedingungen einfach besser zurecht und siegten klar mit 3:0.
(hb)
Foto: Witters