Faktenkarussell – VfR Aalen
Mittwoch, 20. November 2013, 11:41 Uhr
Das zweite Jahr
Für den VfR Aalen ist es nach dem Aufstieg im Sommer 2012 die zweite Saison in der 2. Bundesliga und dieses zweite Jahr ist oftmals das schwierigere. Die Elf des im Sommer zum Cheftrainer beförderten Stephan Ruthenbeck - er trainierte zuvor die zweite Mannschaft und fungierte als Nachwuchskoordinator - präsentiert sich aber sehr stabil. Lediglich gegen Energie Cottbus gab es am dritten Spieltag eine deutliche 1:5-Niederlage. Nur eine Woche später zeigte Aalen eine ganz starke Reaktion, als Kaiserslautern klar mit 4:0 besiegt wurde. Zuletzt blieb die Ruthenbeck-Elf dreimal unbesiegt, ehe sie in Ingolstadt mit 0:2 unterlag. Mit 19 Punkten belegt Aalen aktuell den siebten Platz, in der Vorsaison waren es zum gleichen Zeitpunkt 20 Zähler und Rang neun, den man schließlich auch am Saisonende innehatte.
Starke Defensive
Der Hauptgrund für Aalens erneut gute Saison liegt in der soliden Defensivarbeit. So musste Torhüter Jasmin Fejzić in den zurückliegenden 14 Partien erst 14 Gegentreffer hinnehmen. Sieben Partien beendete er dabei ohne Gegentor, nur Kölns Timo Horn, der seinen Kasten acht Mal sauber halten konnte, kann mehr Zu-Null-Spiele aufweisen. Hinter dem 1. FC Köln (6 Gegentore) und dem SV Sandhausen (12) hat der VfR die drittbeste Abwehr der Liga. Allerdings erzielten die Baden-Württemberger auch nur deren 13 Treffer, ligaweit ist dies der drittletzte Platz. Der FC St. Pauli hingegen jubelte bereits 21 Mal und stellt damit die viertbeste Offensive.
Eingespieltes Team
Bei Betrachtung der Saisonstatistik fällt auf: Cheftrainer Ruthenbeck vertraut nahezu jeden Spieltag derselben Elf. So standen mit Keeper Jasmin Fejzić (fehlte nicht eine Minute), Sascha Traut (6 Minuten), Andreas Hoffmann (6 Minuten), Leandro Grech (32 Minuten), Robert Lechleiter (33 Minuten), Oliver Barth (66 Minuten) und Manuel Junglas (143 Minuten) gleich sieben Akteure bei jeder Partie auf dem Rasen. Auch Benjamin Hübner (13 Spiele, fehlte gelbgesperrt 90 Minuten), Daniel Buballa (13 Spiele, 242 Minuten) und Enrico Valentini (13 Spiele, 220 Minuten) kann man als Stammspieler des VfR bezeichnen. Kein anderes Team weist in personeller Hinsicht eine solche Konstanz auf.
Faire Spielweise
Der VfR präsentiert sich in der laufenden Spielzeit als sehr faires Team. Lediglich 169 Fouls begang die Elf von Trainer Stephan Ruthenbeck – ligaweit führt Aalen diese Statistik klar vor dem FSV Frankfurt (196 Fouls) an. Zum Vergleich: Fortuna Düsseldorf langte bereits 281 Mal hin, Arminia Bielefeld deren 276 Mal und unsere Kiezkicker 210 Mal. Ligaweiter Durchschnitt sind 228 Fouls. Aalen ist eines von sieben Teams, das in der laufenden Saison noch keinen Platzverweis verzeichnet hat. Von den insgesamt nur 26 Gelben Karten sah Innenverteidiger Hübner alleine sechs – nur Kiezkicker Christopher Buchtmann und KSC-Akteur Dominic Peitz (jeweils sieben) wurden häufiger verwarnt.
Wann fielen die Tore?
27 Treffer fielen bei Spielen mit Beteiligung des VfR Aalen. 13 Tore erzielte der VfR, der am liebsten kurz vor der Pause (31. bis 45. Minute) und Mitte der zweiten Halbzeit (61. bis 75.) trifft – in beiden Zeiträumen gelangen jeweils vier Treffer. Anfällig für Gegentore sind die Aalener vor allem in Halbzeit eins, in der Keeper Fejzić gleich zehn der 14 Gegentreffer einstecken musste. Bis zur 30. Minute waren es deren acht Gegentreffer - je vier in der Anfangsviertelstunde und im Zeitraum von der 16. bis 30. Minute.
Bisherige Duelle
In der vergangenen Saison trafen der FC St. Pauli und der VfR Aalen zum ersten Mal in ihrer Vereinsgeschichte aufeinander. Nachdem die Aalener am Millerntor mit 1:0 (Tor: Benjamin Hübner) gewonnen hatten, siegten die Braun-Weißen beim VfR ebenfalls mit 1:0 (Tor: Daniel Ginczek, FE). Kurios: In beiden Spielen gab es in der Schlussminute jeweils einen Elfmeter für die Gastmannschaft. Während Ginczek beim Rückspiel in Aalen traf, scheiterte Enrico Valentini am Millerntor am Querbalken. Beim anschließenden Konter hätte Ginczek beinahe das 1:1 erzielt – der sonst so treffsichere Angreifer (18 Saisontore) traf jedoch nur das Außennetz.
(hb)
Fotos: Witters