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Frontzeck blickt zurück

Bevor sich der Cheftrainer der Kiezkicker in den verdienten Weihnachtsurlaub verabschiedete, zog er ein Resümee über letzten elf Wochen, die Entwicklung der Mannschaft und seinen Einstand im Verein.

Am 3. Oktober wurde offiziell bekannt gegeben, dass Michael Frontzeck das Ruder bei den Braun-Weißen als Nachfolger von André Schubert übernehmen würde. Elf Wochen und zehn Ligaspiele nach seinem Einstand zog der Coach ein Fazit über den Verlauf der aktuellen Saison. Das Ziel, Boden unter die Füße zu bekommen, habe er gemeinsam mit seiner Mannschaft vorerst erreicht. „15 Punkte in zehn Spielen sind absolut okay“, zeigte er sich grundsätzlich zufrieden mit der Ausbeute der letzten Wochen.

Zufrieden sei er jedoch vor allem mit der Entwicklung seiner Mannschaft, die sich aufgrund von elf Neuzugängen im Sommer erst habe finden müssen. Gerade in der Stabilität habe seine Truppe „einen unglaublichen Schritt nach vorne gemacht“, so der Coach. „Wir sind auf einem guten Weg“, fügte er hinzu. Unterlegen seien die Kiezkicker seit seiner Ankunft nur in einem einzigen Spiel gewesen: „Im DFB-Pokal-Spiel in Stuttgart hatten wir keine einzige Chance. Die zehn Pflichtspiele waren  leistungstechnisch aber absolut okay. In Paderborn und Ingolstadt hätten wir eigentlich gewinnen und uns mit sechs Punkten belohnen müssen. Und auch gegen Bochum waren wir weit überlegen. Die Idealvorstellung war sicherlich die Partie beim TSV 1860 München. Das war ein sehr gutes Auswärtsspiel. Aber auch in der zweiten Halbzeit gegen Kaiserslautern und gegen Duisburg haben wir über weite Strecken ein sehr gutes Spiel gemacht“, ließ er die letzten Partien noch einmal Revue passieren. „Es gibt genügend positive Ansätze. Aber wir werden mit Sicherheit nicht vergessen, dass wir noch eine Menge Arbeit vor uns haben.“

In der Vorbereitung lege der Trainer den Fokus nicht nur auf die Kompaktheit gegen den Ball, die ihm bisher bereits sehr gut gefallen habe, sondern vor allem auf die Chancenverwertung. Auch wenn es schwer sei, die Übungen letztendlich vom Training auf den Platz zu übertragen, denn dort sehe die Welt meistens ganz anders aus: „Es gibt viele unterschiedliche Möglichkeiten für den Spieler am Ball, der den entscheidenden Pass spielt, oder für den, der vor dem Tor steht.“ Trotzdem werde er diese Automatismen weiter trainieren und verfeinern, um die Effektivität seiner Jungs im neuen Jahr deutlich zu erhöhen. „Wir wollen vom ersten Trainingstag an weitere Schritte nach vorn machen. Ich bin optimistisch, dass es uns in den nächsten Monaten gelingen wird, mehr Tore zu erzielen.“

Zur personellen Situation im Sturm äußerte sich der Trainer in diesem Zusammenhang ebenfalls. So habe die Entscheidung, Daniel Ginczek in der Startelf etabliert zu haben, nichts mit den Leistungen der anderen Angreifer zu tun. Im Gegenteil: „Günni hat seine Chance genutzt und in dieser kurzen Zeit sieben Tore erzielt. Aber Mahir und Ebbe verhalten sich ebenfalls tadellos und üben im Training Druck aus“, so Frontzeck. „Christopher Buchtmann spielt mittlerweile auch eine gute Rolle – er hat sich festgebissen. Fußballerisch hat er viele Dinge sehr gut für uns gelöst.“ Lob hielt der Chefcoach jedoch auch für seine anderen Schützlinge bereit: „Das sind alles Spieler, die Potenzial haben, die sich in der Mannschaft gut bewegen. Da gibt jeder sein Bestes.“

Abschließend zog der 48-Jährige zum Jahresende auch noch ein persönliches Fazit. „Ich fühle mich in Hamburg sehr, sehr wohl“, so der Cheftrainer, der in Ottensen ein Zuhause gefunden hat. „Ich werde zwar immer Gladbacher sein, weil ich dort geboren bin und lange Zeit gelebt habe, aber Hamburg ist eine Stadt, in der man sich definitiv wohlfühlen kann.“ Persönlich haben den Trainer gerade die St. Pauli-Fans in den letzten Wochen nachhaltig beeindruckt: „Sie halten es für selbstverständlich, die Mannschaft zu unterstützen. Gerade in schwierigen Zeiten stehen sie zu ihnen. Das ist schon etwas Besonderes.“ 

„Ich spüre, dass sich etwas bewegt, dass der Club sich entwickelt. Ohne dass er seine Ur-Tugenden verliert oder vergisst. Der FC St. Pauli ist ein außergewöhnlicher Verein, der versucht, seine Konkurrenzfähigkeit hoch zu halten, auch wenn das schwer ist, denn es wird in der Liga immer Clubs geben, die finanziell besser bestellt sind, aber ohne die Dinge zu vergessen, die den Verein ausmachen.“ Mit diesen Worten verabschiedete sich unser Cheftrainer in den wohlverdienten Weihnachtsurlaub.

 

(iv)

Foto: Witters

 

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