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„Für Leiwand, gegen Oasch!“

Natürlich haben wir uns auch in der Länderspielpause mit einem Fanclub in der Nähe unseres kommenden (Testspiel-)Gegners unterhalten. In dieser Woche führt uns die Reise nach Österreich zum "1. FC St. Pauli Fanclub Wien „Für Leiwand, gegen Oasch!“.

Liebe Wiener St. Paulianer, ein FCSP-Fanclub in Wien, das ist ungewöhnlich! Ihr wohnt nicht nur knapp 1.000 Kilometer von Hamburg entfernt, sondern auch noch in einem anderen Land. Erzählt doch mal, wie und wann kam es zu Eurer Gründung?

Als Henrik von Hamburg nach Wien gezogen ist, hat er den Fanclub mit ein paar anderen, die leider nicht mehr aktiv dabei sind, gegründet. Irgendwann sind wir dann auf einer Kneipentour in einen Laden gekommen und waren überrascht, dass so viele Totenköpfe dort sind. Dann hat es nicht lange gedauert, bis wir uns zusammengetan haben. Inzwischen sind wir knapp 25 Leute und schon mehr Freundeskreis als nur Fanclub.

Habt Ihr eine Stammkneipe, in der Ihr gemeinsam die Spiele schaut?

Ja, im Forum ist das „Jetzt“ im 17. Bezirk ja schon bekannt. Dort werden alle Sankt Pauli-Spiele live, in Farbe und in voller Länge gezeigt. Auch einige St. Paulianer auf Wien-Reise haben hier bereits mit uns den obligatorischen Siegeskorn getrunken!

Ihr nennt Euch „1. FC St. Pauli Fanclub Wien „Für Leiwand, gegen Oasch!“. Bitte einmal übersetzen!

„Leiwand“ kennen die meisten ja aus dem Lied „Skifoan“ von Wolfgang Ambros, das heißt so viel wie „super“. Und „Oasch“ halt „Arsch“ in österreichischer Mundart. Der Spruch wurde in der österreichischen Punkszene gerne bei verschiedensten Gelegenheiten genutzt. Das übersetzte Motto „Für alles, was super ist, gegen alles, was scheiße ist“ fanden wir dann auch für unsere Gruppe passend. Banaler Spruch, der aber das „goldene Wienerherz“ ganz gut beschreibt.

Mit Austria, Rapid und Viktoria hat Wien gleich drei bekannte und beliebte Vereine in der Stadt. Wie kommt es, dass Eure Herzen gerade für den FC St. Pauli schlagen? Drückt Ihr einem der anderen Wiener Clubs auch die Daumen?

Warum unser Herz für den FCSP schlägt: Es gibt viele Gründe: Politisches, Fankultur, das Leben im Stadtteil selbst… Zusammengefasst: Sankt Pauli ist die einzige Möglichkeit!

Und Wien hat sogar noch mehr bekannte Vereine, aufgrund der ähnlichen Fankultur stehen wir aber zum Wiener Sportclub. Ein Besuch des Sportclubplatzes ist wie eine Zeitreise ans Millerntor: baufälliges Stadion mitten in der Stadt und „etwas andere Fans“!

Wie oft seid Ihr denn bei Auswärts- und Heimspielen der Kiezkicker? Gibt es eine Partie, die Euch besonders in Erinnerung geblieben ist?

Wir versuchen regelmäßig nach Hamburg zu kommen. Im Jahr fahren wir in unterschiedlicher Besetzung bestimmt zehn Mal zu Heimspielen, dazu kommen noch einige Auswärtsspiele. Eine besondere Anekdote ist bestimmt die Fahrt von Snifke zum Heimspiel gegen Ingolstadt im August. Der Verrückte ist mit dem Fahrrad von Wien nach Hamburg gefahren!!! Ansonsten fehlen halt auch gerne mal die Erinnerungen – geil ist es aber immer (lacht)!

Am Sonnabend kommt der FC St. Pauli nun endlich mal zu Euch statt andersherum. Ihr seid bestimmt vollzählig vor Ort vertreten. Seht Ihr die Partie als Euer persönliches Heimspiel an?

Heimspiele sind Spiele am Millerntor! Auf ein Auswärtsspiel zu Fuß zu gehen, ist aber auch mal ganz schön. Trotz hoher Ticketpreise, die ja auch auf St. Pauli für Unmut gesorgt haben, sind wir am Sonnabend vollständig vertreten, einige Sympathisanten werden wohl aber leider zu Hause bleiben.

Vor einem Jahr hat Toni Polster das Ruder bei Viktoria übernommen, seitdem geht es bergauf. Bei uns ist nun Michael Frontzeck neuer Cheftrainer. Was glaubt Ihr, wie wird es für die Braun-Weißen weitergehen?

Derzeit ist ja genug Luft nach oben. Die anständige Leistung daheim gegen Union, der Testspielsieg zuletzt gegen Fürth – das wird schon! Frontzeck sollte man jetzt mal in Ruhe arbeiten lassen. Loben oder kritisieren kann man wohl erst in ein paar Wochen. Außerdem ist er ja auch nur ein Rad im Getriebe.

Ihr kennt Euch sicher besser aus im österreichischen Fußball. Welche „Gefahren“ erwarten die St. Paulianer bei der Wiener Viktoria und welche Prognose habt Ihr für das Spiel am Sonnabend?

Die einzige Gefahr sehen wir darin, dass die Anzeigentafel des baufälligen Sportclubplatzes den mehrstelligen Spielstand für St. Pauli nicht mehr anzeigen kann! An dieser Stelle: Rettet den Sportclubplatz mit seiner altehrwürdigen Friedhofstribüne!!!

Vielen, vielen Dank für Eure Unterstützung, jede Menge Spaß am Sonnabend & liebe Grüße vom Millerntor nach Wien!

 

(iv)

Foto: 1. FC St. Pauli Fanclub Wien „Für Leiwand, gegen Oasch!“

 

 

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