Heißer Tanz beim ofv
Freitag, 17. August 2012, 09:26 Uhr
Kiezkicker Florian Bruns fasste es unter der Woche aus seiner Sicht treffend zusammen: Seit er für den FC St. Pauli aufläuft, und das sind bereits sechs Jahre, gab es lediglich eine wirklich positive Partie im DFB-Pokal - das 1:0 gegen Bayer Leverkusen in der Saison 2007/08. Alle anderen Begegnungen könne man getrost vergessen, so der 32-Jährige weiter. Vier Mal war bereits nach der ersten Runde Endstation und man konnte sich auf den Liga-Alltag konzentrieren. In seinem siebten Jahr am Millerntor ist nicht nur der Mittelfeldspieler ganz heiß darauf, eine Runde weiterzukommen.
Die Bilanz der letzten Jahre soll sich am Sonnabend, wenn der Offenburger FV als südbadischer Pokalsieger den FC St. Pauli herausfordert, ändern. Gegen das Team von Trainer Arnold Brunner, der beim OFV seit 2007 an der Seitenlinie steht, geht es darum, die angesprochene Negativ-Serie zu beenden und in die zweite Runde einzuziehen. Dabei werden die Kiezkicker im Stadion von 1.500 Fans, die ebenfalls heiß auf die zweite Runde sind, angefeuert.
Egal, welche Spieler man in dieser Woche am Trainingsgelände ansprach, man bekam immer dieselbe Antwort. Der Gegner werde ernst genommen und man bereite sich auf das Spiel gegen den Fünftligisten genauso so vor wie auf eine Partie gegen Köln oder Hertha. Damit der Einzug in die Runde der letzten 32 gelingt, muss der Underdog aus Offenburg aber erst einmal bezwungen werden.
Dieser erwartet ein volles Haus mit insgesamt 10.000 Zuschauern und tritt mit einer sehr jungen, aber gut ausgebildeten Mannschaft (O-Ton André Schubert) gegen die Kiezkicker an. Am vergangenen Wochenende startete der OFV mit einem Heimspiel in die Saison und besiegte in der Oberliga Baden-Württemberg den SVG Freiberg mit 2:1 (Tore für den OFV: Christian Seger und Timo Schwenk). Natürlich sind auch die Offenburger mehr als heiß auf die Partie. So kündigte deren Kapitän Adrian Vollmer an, dass die Spieler des OFV "ohne Ende rennen" werden, um die Sensation zu schaffen.
Die angesprochene Auftaktpartie der Offenburger gegen Freiberg wurde von den Braun-Weißen beobachtet, nichts soll am Sonnabend dem Zufall überlassen sein. Coach André Schubert, der kurzfristig auf Florian Kringe (Hüftprobleme) verzichten muss, ist sich der Aufgabe bewusst und verlangt von seinen Akteuren eine Steigerung im Vergleich zu den beiden Liga-Auftritten gegen Aue und Ingolstadt. Dann stehen die Chancen auch sehr gut, die zweite Runde des DFB-Pokals zu erreichen. Darüber würde sich nicht nur Flo Bruns freuen, sondern alle Braun-Weißen - denn alle sind heiß auf die zweite Runde.
(hb)
Fotos: Inside Picture