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"ich bin von den Jungs fast erdrückt worden"

Er war der umjubelte Held nach dem enorm wichtigen Erfolg der Kiezkicker über Arminia Bielefeld. Nach der Kopfballvorlage von Aziz Bouhaddouz stand Cenk Sahin in der letzten Minute goldrichtig, bugsierte das Leder mit Gefühl über die Linie und am Millerntor brachen alle Dämme. Klar, dass der 21-Jährige auch in den Tagen danach ein gefragter Gesprächspartner war. Zusammen mit U15-Coach Baris Tuncay als Übersetzer berichtete er von seinen Eindrücken vom Spiel gegen die Ostwestfalen.

Nein, das Tor habe er im Fernsehen noch nicht gesehen, dafür aber im Internet, nachdem seine Freunde es ihm zugeschickt hatten. „Ich kenne mich mit dem deutschen Fernsehen noch nicht so aus und weiß noch nicht, wo es die Spiele zu sehen gibt“, nannte der Flügelflitzer den simplen Grund. Ein Glück, dass es die sozialen Medien gibt. Viel mehr ist im der Jubel danach im Kopf geblieben. „Ich bin von den Jungs fast erdrückt worden. Das schönste Gefühl war, dass ich den Kollegen mit meinem Tor helfen konnte und wir dadurch unseren ersten Dreier eingefahren haben“, zeigte sich Sahin mannschaftsdienlich.

Darüber hinaus sei er sehr beeindruckt von der Stimmung am Millerntor gewesen. „Ich weiß, dass die Atmosphäre beim FC St. Pauli in Deutschland etwas Besonderes ist. Das habe ich nun endlich auch als Spieler erleben können. Es war ein großartiges Gefühl“, geht der Türke noch weiter auf seine Eindrücke ein. Doch nicht nur das Stadion erreichte am vergangenen Wochenende einen neue Emotionsstufe, auch Cenk selbst lies sein Treffer nicht kalt. „Mein Jubel hat gezeigt, dass ich ein sehr gefühlsbetonter Typ bin“, berichtet er mit einem Schmunzeln.

Mit guter Laune lernt es sich besser. Ein Sprichwort, dass Schüler und Studenten nur allzu gut unterschreiben können. Passend, dass Cenk gerade fleißig Deutsch lernt, um sich noch besser in die Mannschaft der Kiezkicker zu integrieren. „Es klappt bereits ganz gut. Ich habe Freunde, die mir hier vor Ort helfen und auch im Team können wir uns mit Englisch verständigen. Das funktioniert und ich fühle mich wohl.“ Trotzdem gehe es für ihn darum, so schnell wie möglich die Sprache zu beherrschen. Dafür habe er zwei Mal in der Woche Unterricht.

Wenn es für Cenk nicht zum Unterricht oder auf den Rasen geht, ist Cenk ein ganz normaler junger Erwachsener, der gerne Filme schaut, Bücher liest und andere Sportarten ausprobiert. Hierbei betonte Cenk, dass er U15-Trainer Baris Tuncay im Hinterhof an der Kollaustraße schon einige Male beim Basketball spielen besiegte habe, was der U15-Coach natürlich vehement abstritt, die Sachlage daraufhin mit einem Lächeln aber auch nicht weiter erörtern wollte.

 

(lf)

Foto: Witters

 

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