"Ich habe keine Schmerzen mehr - ein gutes Zeichen"
Mittwoch, 30. April 2014, 11:12 Uhr
Während sich seine Teamkollegen am Sonntag (27.4.) auf das Spiel gegen den VfR Aalen vorbereiteten, stieg Himmelmann in München in den Flieger. "Kurz nach dem Anpfiff bin ich dann in Hamburg gelandet. Als erstes habe ich natürlich geschaut, wie es am Millerntor steht", berichtet der 25-Jährige. "Da stand es schon 0:1, am Ende ging es leider 0:3 aus", so der Torwart, der sich daheim angekommen die Zusammenfassung in der Flimmerkiste angeschaut hatte.
Die in der vergangenen Woche durchgeführte Operation fasste der Keeper, der am Mittwochmorgen die Mannschaftskollegen am Trainingsgelände besuchte, wie folgt zusammen: "Neben dem latissimus dorsi (Anm. d. Redaktion: der breite Rückenmuskel) wurde auch der teres major (der große runde Muskel) angenäht. In meinem Oberarm stecken nun Ankerdrähte, die mit drei Titanschrauben fixiert wurden. Die OP ist gut verlaufen." Deswegen wurde der Keeper bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen auch kurz aufgehalten. "Der Detektor hatte aufgrund der Schrauben angeschlagen. Nach einer kurzen Zusatzkontrolle ging es aber auch schon weiter", schmunzelte Himmelmann.
Die Schmerzen direkt nach dem gut zweistündigen Eingriff seien erträglich gewesen, ungewohnt war jedoch zunächst das Taubheitsgefühl in den Fingern und im Schulter-Oberarm-Bereich. "Die Finger konnte ich einen Tag nach der OP aber schon wieder bewegen. Jetzt habe ich keine Schmerzen mehr - ein gutes Zeichen." Seit Montag (28.4.) nimmt Himmelmann, der noch sechs Wochen eine Bandage tragen muss ("Mein Unterarm liegt dabei auf meinem Bauch") täglich Reha-Maßnahmen im ENDO Reha Zentrum wahr. Aktiv kann der Keeper dabei nicht sein. Neben Lymphdrainage steht aktuell die passive Mobilisation im Vordergrund.
Zu gerne würde sich Himmelmann, der nicht selten mit dem Fahrrad zum Trainingsgelände fährt, bei dem aktuellen Wetter auf den Drahtesel schwingen - möglich ist das aktuell jedoch nicht: "Wichtig ist jetzt erst einmal, den Arm zu schonen und die Muskeln zu entspannen." Wie lange der Heilungsprozess dauern wird, konnte der 25-Jährige nicht konkretisieren. "In der Regel wachsen die Sehnen nach sechs bis acht Wochen wieder komplett an. Anschließend geht es darum, Beweglichkeit zu erlangen und die Muskulatur aufzubauen. Wie lange das dauern wird, kann man noch nicht sagen", erklärte Himmelmann, der keine Erfahrungen mit einer solchen Verletzung aufweisen kann.
Bislang blieb Robin in seiner Karriere von schwerwiegenderen Verletzungen und längeren Pausen verschont. "Es ist das erste Mal, dass ich für einen längeren Zeitraum ausfalle und einige Wochen wirklich untätig sein muss", merkte er an. Nur einmal habe es ihn schlimmer erwischt: Im Januar 2012 zog er sich einen Stirnbeinbruch zu. "Damals konnte ich aber schon zwei Wochen später wieder spielen, da alles ohne Komplikationen verlaufen ist." Die aktuelle Verletzung sei daher als "einschneidender" anzusehen, aber der Keeper ist guter Dinge, bald wieder zurückzukommen.
(hb)
Foto: FC St. Pauli