„Ihr braucht verdammt viel Glück“
Freitag, 30. August 2013, 10:40 Uhr
Daniel Haas, in der Sommerpause hat sich Union Berlin mit Eggimann, Brandy und Köhler prominent verstärkt. Viele sehen Union in dieser Saison als Geheimfavoriten für den Aufstieg in die Bundesliga – was sagen Sie dazu?
Nichts! Ganz ehrlich, was sollen wir denn dazu sagen? Was soll das überhaupt heißen „Geheimfavorit“? Das war ja so geheim, dass es vor der Saison in allen Zeitungen stand. Wir versuchen uns von Saison zu Saison zu verbessern, auch mit neuen Spielern, um mehr Punkte zu holen. Wir werden sehen, ob uns das gelingt und wofür die Punkte dann reichen.
Sowohl Union Berlin als auch der FC St. Pauli starteten mit zwei Siegen und zwei Unentschieden, bei nur einer Niederlage in die neue Spielzeit. Ein Duell auf Augenhöhe?
Ich denke schon. Deshalb kann ich es ja jetzt auch sagen: für mich ist St. Pauli ganz klar ein Geheimfavorit…(lacht).
Beide Vereine sind für ihren stimmungsvollen Anhang bekannt. Die Hütte wird am Samstag voll sein. Sind das solche Spiele, für die man als Fußballer lebt?
Ja, klar. Wir erleben ja Woche für Woche, wie unterschiedlich der Rahmen für Zweitliga-Fußball sein kann. Die Alte Försterei und das Millerntor sind stimmungstechnisch ganz weit vorne.
Sie wechselten vor einem Jahr aus Hoffenheim an die Alte Försterei und wurden von den Fans auf Anhieb zum Spieler der Saison gewählt. Wie haben Sie es geschafft, die Herzen der Union-Fans in so kurzer Zeit zu erobern?
Ich denke, es war vor allem wichtig, durch Leistung auf dem Platz zu überzeugen. Dass ich auch als Mensch hier gut ankomme, freut mich natürlich ungemein. Immerhin musste ich mit Jan Glinker einen absoluten Publikumsliebling verdrängen, zu dem ich aber ein sehr gutes Verhältnis habe. Letzteres ist vielleicht auch ein Punkt, der da eine Rolle spielt.
Ihre letzte Station war Hoffenheim – ein Verein, dem die Fußballfans mangelnde bis keine Tradition vorwerfen. Jetzt laufen Sie für Union auf, einem DER Traditionsclubs im Osten. Wie erleben Sie den Unterschied zwischen beiden Vereinen?
Ich möchte ehrlicher Weise das eine nicht gegen das andere ausspielen. Ich hatte in Hoffenheim eine gute Zeit und bei Union habe ich sie auch. Bei Union ist alles ein großes Miteinander, alle im Verein sind sehr eng verbunden. Und man erlebt, wie der gesamte Verein gemeinsam weiterentwickelt und vorangebracht wird. Dazu kommt eine phänomenale Rückendeckung von den Rängen, das ist schon etwas ganz Besonderes.
Was braucht man als Mannschaft, um an der Alten Försterei bestehen zu können?
Verdammt viel Glück!
(rh)
Foto: Witters