Karl „Kuddel“ Kunert ist tot
Mittwoch, 06. August 2014, 07:58 Uhr
Mit ihm verliert der FC St. Pauli eine herausragende Persönlichkeit und einen tollen Menschen, der sich stets lieber im Hinter- als im Vordergrund aufhielt.
Groß geworden im Viertel, spielte er schon in jungen Jahren mit anderen großen St. Paulianern wie Harald Stender und Günter Peine zusammen. Gemeinsam mit Günter Peine und Herbert Müller durchlief „Kuddel“ alle Jugendmannschaften des FC St. Pauli und war später Mitglied der Ligamannschaft in der Vorkriegszeit. In der Saison 1939/40 kam er auf mindestens sechs Einsätze in der Gauliga Nordmark. Im Oktober 1940 wurde Kunert einberufen, der 2. Weltkrieg und russische Kriegsgefangenschaft bis 1949 verhinderten seine weitere sportliche Karriere.
Nach dem Krieg spielte er für die zweite Mannschaft und die Alten Herren und arbeitete als Trainer und Mannschaftsbegleiter. Lange Jahre war er Mitglied im „Alten Stamm“ und hat viel Herzblut in seinen FC St. Pauli gesteckt. „Kuddel“ war Ehrenmitglied im Verein und erhielt anlässlich seiner 80-jährigen Mitgliedschaft genau wie Günter Peine die diamantene Vereinsnadel.
Er war ein großer St. Paulianer, dessen besondere Qualität es war, sich selbst nicht zu wichtig und auch nicht zu ernst zu nehmen. So ist folgende Anekdote von „Kuddel“ überliefert: Vor wenigen Jahren tauchte er eines Abends bei einem Treffen des „Alten Stamms“ mit einem großen Verband um den Kopf auf. Besorgte Frage der Kollegen: "Kuddel, was hast du denn gemacht?" Antwort: "Die haben mein Gehirn gesucht!" (Pause.) "Haben aber nichts gefunden."
Unsere aufrichtige Anteilnahme gilt seiner Familie und seinen engen Freunden. „Kuddel“, wir werden Dich nie vergessen. You`ll never walk alone.
(mp/cp)
Foto: Henning Heide