Keine Geschenke in der Lausitz
Mittwoch, 16. April 2014, 09:55 Uhr
Viel Zeit, das vergangene Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern abzuhaken, hatten unsere Kiezkicker nicht. Aufgrund der besonderen Vorkommnisse – die Lauterer siegten dank eines Treffers von Ruben Jenssen in der 97. Minute, zudem verletzte sich Keeper Philipp Tschauner an der linken Schulter – konnte man die Begegnung auch nicht mal eben abschütteln. Anstatt den FCK mit einem Remis oder einem Sieg hinter sich zu lassen, zogen die Roten Teufel in der Tabelle auch noch an den Braun-Weißen vorbei.
Die verpasste Chance, den FCK auf Abstand zu halten und den Rückstand auf Relegationsplatz drei nicht größer werden zu lassen, muss nun aus den Köpfen raus. Am Gründonnerstag steht das viertletzte Ligaspiel in der laufenden Saison an und alle Kiezkicker werden noch einmal alles geben, um die Spielzeit so erfolgreich wie möglich abzuschließen. Wenngleich das Erreichen von Platz drei bei sechs Punkten Rückstand auf den SC Paderborn als schwieriges Unterfangen zu bewerten ist, will die Elf von Cheftrainer Vrabec, der neben den verletzten Tschauner, die gelb-gesperrten Marcel Halstenberg und Sebastian Schachten und die angeschlagenen Fabian Boll und Michael Gregoritsch verzichten muss, die Saison auf keinen Fall als Achter, Neunter oder Zehnter beenden, sondern viel lieber als Vierter oder Fünfter. „Wir wollen die bestmögliche Platzierung erreichen“, äußerte Sportdirektor Rachid Azzouzi zu Wochenbeginn.
Die ersten drei von noch zwölf möglichen Zähler sollen im Stadion der Freundschaft eingefahren werden. Apropos Stadion: Aufgrund der Vorfälle beim letzten Heimspiel der Cottbusser gegen Dynamo Dresden - hier wurde der Schiedsrichterassistent Thomas Stein mit Gegenständen beworfen und getroffen - hat das DFB-Sportgericht einen Teilausschluss zum Heimspiel gegen den FC St. Pauli ausgesprochen. Ca. 6.000 Energie-Fans werden ihre Mannschaft, die mit sieben Zählern Rückstand auf Relegationsplatz 16 am Tabellenende rangiert, somit nicht unterstützen können.
Dabei könnte die Elf von Jörg Böhme, der seit Ende Februar an der Seitenlinie der Lausitzer steht, jegliche Unterstützung gebrauchen. Nachdem es unter ihm zunächst drei Siege in vier Spielen zu bejubeln gab und der Glaube an den Klassenerhalt zurückkehrte, holte Energie in den vergangenen vier Partien nur einen Zähler. Besonders bitter: Sowohl beim 1. FC Köln (1:2) als auch gegen Bochum (1:2) in der Vorwoche ging Cottbus in Führung, stand am Ende aber mit leeren Händen da. Weil auch Dynamo Dresden und Arminia Bielefeld zuletzt kaum punkteten, war die Hoffnung auf den Klassenerhalt noch immer vorhanden. Nach Dresdens Sieg gegen 1860 München (4:2) am Montagabend beträgt der Rückstand auf Platz 16 nun jedoch schwer uneinholbare sieben Zähler.
Und so gilt es am Donnerstagabend für Energie, mit einem Sieg die theoretische Chance auf den Klassenerhalt zu wahren. Für unsere Kiezkicker gilt es dagegen darum, Auswärtssieg Nummer neun einzufahren, keine (Oster-)Geschenke in der Lausitz zu lassen und so die Basis für eine gute Endplatzierung zu legen.
(hb)
Foto: Witters