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Klassenerhalt: U23 bleibt oben!

Die U23 bleibt in der Regionalliga Nord. Zwar gingen die Gäste vom TSV Havelse am Sonnabend (21.5.) durch Deniz Cicek (31.) in Führung, doch Jan-Philipp Kalla (40.), Maurice Litka (54.) und Yannick Deichmann (89.) drehten vor 1263 Zuschauern die Partie an der Hoheluft und sicherten damit den Klassenerhalt.

Klassenkampf an der Hoheluft! Am Sonnabend empfing die U23 den TSV Havelse. Die Bedeutung der Partie wurde schon lange vor Anpfiff deutlich. Bereits kurz nach Öffnung der Tore strömten zahlreiche Supporter in das Stadion an der Hoheluft und als die ersten lautstarken Rufe durch das weite Rund zu hören waren, war allen klar, heute geht es ums Klassehalten.

Die Mannschaft von Remigius Elert  war von Beginn an sehr präsent und zeigte, dass für sie an diesem Tag der Klassenerhalt die einzige Option war. Mit mehr Ballbesitz und auch technischer Überlegenheit erspielten sich die Boys in Brown ein leichtes Übergewicht. Zwar waren die Abschlüsse von Maurice Litka (5.) und Yannick Deichmann (10.) noch nicht genau genug, doch verdeutlichten sie den Willen der Elert-Elf.

Dass der TSV Havelse jedoch nicht gekommen war, um die Punkte den Braun-Weißen zu überlassen, zeigte die 15. Spielminute, als Torhüter Philipp Heerwagen sich ganz lang machen musste und gegen Cicek stark zur Ecke parierte. Kurz darauf dann die Riesenchance für die Boys in Brown. Litka schickte Jan-Philipp Kalla auf die Reise. Dieser umkurvte Schlussmann Alexander Meyer-Schade und brachte den Ball von der Grundlinie auf den ersten Pfosten. Hier wurde aber der einschussbereite Dennis Rosin noch entscheidend gestört und verpasste so das 1:0 für die Kiezkicker (17.)

Nach den ersten großen Aufregern nahm sich die Partie eine kleine Auszeit. Beide Mannschaften beackerten das Mittelfeld, ließen aber keine nennenswerten Chancen zu. Erst als Deniz Cicek zum Freistoß aus 24 Metern antrat und die Kugel knapp neben den Pfosten zwirbelte, ging ein Raunen durch das Stadion an der Hoheluft. Auf der Tribüne munkelte man aber, dass Keeper Heerwagen auch in der Ecke war und den Ball pariert hätte (29.).

Kurz darauf machte es Cicek mit dem Kopf besser, leider. Nach einer Hereingabe von der linken Seite stieg der Stürmer am höchsten und ließ Heerwagen mit einem gezielten Kopfball keine Chance. Der Ball zappelte im Netz (31.). Bitter! Die Mannschaft von Remigius Elert brauchte ein paar Minuten, um den Schock zu verdauen, sammelte sich danach wieder und spielte weiter nach vorne.

Das sollte belohnt werden. Joel Keller setzte einen Freistoß an den Querbalken. Doch der personifizierte Wille, Schnecke Kalla, hechtete nach und wuchtete den Abpraller aus kurzer Distanz mit dem Kopf über die Linie (40.). Ausgleich! Ein ganz wichtiges Ding, so kurz vor der Pause. Wenige Minuten ertönte dann der Pausenpfiff des Unparteiischen und mit großem Applaus verabschiedeten die zahlreichen Fans die Kiezkicker in die Halbzeit.

Diese Aufmunterung schien geholfen zu haben, denn die zweite Hälfte begann mit einem Knaller. Yannick Deichmann probierte es in seinem letzten Spiel für den FC St. Pauli mit aller Gewalt. Sein Geschoss aus 28 Metern klatsche aber nur an die Latte (48.).

Doch die Kiezkicker ließen sich davon nicht entmutigen. Ganz im Gegenteil. Mit Tempo und dem Ball am Fuß drang Kalla in die Havelser Hälfte ein und passte im richtigen Moment auf den blanken Litka. Dieser legte sich den Ball in den Strafraum und schob an Torwart Meyer-Schade zum 2:1 für die Kiezkicker ein (54.). Was für eine Erleichterung!

Das Tor gab den Kiezkickern Sicherheit. Da Havelse zu dem Zeitpunkt nichts weiter einfiel, lauerten die Boys in Brown auf Ihre Chance. Und die kam. Dennis Rosin wurde von Deichmann auf die Reise geschickt. Zwar wurde der Zehner zuerst gestellt, setzte sich dann aber doch an der Strafraumkannte durch und zog den Ball auf den zweiten Pfosten. Es fehlte nicht viel und der Ball hätte wieder im Netz gezappelt (67.).

Weitere gute Neuigkeiten gab es in der 72. Minute. Bei einem beherzten Dribbling war Rosin von Noah Plume nur per Foulspiel zu stoppen. Da dieser bereits wenige Minuten davor die Gelbe Karte gesehen hatte, blieb Schiedsrichter Dennis Senning nichts anderes übrig, als den Abwehrspieler vom Platz zu stellen. Nun hatten die Braun-Weißen nicht nur ein Tor, sondern auch einen Spieler mehr auf dem Platz.

Fast hätte es kurz darauf die Entscheidung gegeben. Mit aller Macht tankte sich Jan-Marc Schneider durch den Strafraum der Roten und zog ab. Sein Schuss prallte aber von Meyer-Schade ab, der sich im Kasten der Havelser ganz groß machte (75.).  Kurz darauf war der Schlussmann schon geschlagen, doch beim Versuch von Davidson Eden stand der Pfosten im Weg (79.). Der Innenverteidiger hatte sich nach einer Ecke am zweiten Pfosten durchgesetzt.

Die Gäste erhöhten in der Schlussphase noch einmal den Druck, doch die Elf von Remigius Elert warf sich am Ende in jeden Ball und verhinderte damit den Ausgleich.  Doch damit nicht genug! Deichmann legte in der 90. Minute noch einen drauf und schlenzte den Ball ins lange Eck zum 3:1. Das war der Nichtabstieg. Der Rest war grenzenloser Jubel an der Hoheluft!

 

Natürlich zeigte sich auch Remigius Elert nach der Partie glücklich und zufrieden. „ Es ist ein großer Erfolg für alle, dass wir mit dieser Mannschaft die Klasse halten konnte. Die Partie hatte ein Szenario wie gemalt. Erst kassieren wir ein Tor und kommen dann so zurück. Deiches Tor war dann die Erlösung und ein klasse Abschuss. Dass heute so viele Fans an die Hoheluft gekommen sind, war natürlich super. Für uns war es wie ein Hauch von Millerntor. Wir haben die Unterstützung gespürt.“

 

FC St. Pauli U23

Heerwagen – Startsev, Eden, Koglin, Keller – Deichmann, Kalla – Litka (57. Conteh), Park (74. Kunze), Rosin (88. Ambrosius), Schneider

Trainer: Remigius Elert

 

TSV Havelse

Meyer- Schade – Kina, Holm, Foelster (57. Rockahr), Strunkey, Degner, Plume, Hansmann, Kohn, Cicek, Undav

Trainer: Alexander Kiene

 

Tore: 0:1 Cicek (31.), 1:1 Kalla (40.), 2:1 Litka (54.), 3:1 Deichmann (89.)

Gelbe Karten: Kalla, Keller, Startsev / Plume, Degner

Gelb-Rot: Plume (72.)

Zuschauer: 1263

 

(lf)

Foto: FC St. Pauli

 

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