Knappe Niederlage beim Ligaprimus
Sonntag, 14. Februar 2016, 13:14 Uhr
Die Vorzeichen waren klar; beim VfB Oldenburg würden die Braun-Weißen einen richtig guten Tag brauchen, um etwas Zählbares mitzunehmen. Schließlich liegt die letzte Niederlage des Tabellenführers schon gut ein halbes Jahr zurück. Am zweiten Spieltag unterlagen die Niedersachen der zweiten Mannschaft von Hannover 96 mit 1:4, doch seitdem konnten sie aus jedem Spiel mindestens einen Punkt mitnehmen.
Im Marschwegstadion gestalteten die Kiezkicker, bei denen erstmals Winterneuzugang Leroy Mickels in der Startelf stand, die Anfangsminuten gegen den Favoriten ausgeglichen. Einen ersten Warnschuss der Gastgeber nach einem Eckball konnte Sebastian Kalk nicht festhalten, der Nachschuss landete aber neben dem Kasten. Kurz darauf brachten sich die ansonsten sicher stehenden Braun-Weißen aber selbst in Bedrängnis. VfB-Kapitän Thorsten Tönnies fing einen zu kurzen Ball in der Hintermannschaft der Kiezkicker ab, tauchte allein vor Kalk auf und erzielte eiskalt das 1:0 (12.).
Nach der Führung übernahmen die Hausherren gegen defensiv ausgerichtete Gäste mehr und mehr das Heft des Handelns, jedoch ohne sich zwingende Torchancen zu erspielen. Einen direkt getretenen Freistoß von Antti Mäkijärvi konnte Kalk entschärfen (24.), bevor auf der Gegenseite Yannick Deichmann gefährlich abzog. Sein Schuss verfehlte den Kasten von Dominik Kisiel nur knapp (25.). Dann kamen wieder die Gastgeber, doch Tönnies zielte bei seinem Kopfball nach Flanke von Mäkijärvi zum Glück für Braun-Weiß nicht genau genug (26.).
Bis kurz vor der Pause ließen beide Hintermannschaften kaum weitere Gelegenheiten zu. Brenzlig wurde es dann aber in Minute 41, als Kamen Hadzhiev nach starkem Dribbling den Ball knapp über den Querbalken setzte. Fast hätten die Kiezkicker noch vor dem Seitenwechsel den Ausgleich erzielt. Marian Kunze kam im Strafraum frei zum Abschluss, traf aber den Ball nicht optimal (44.).
Die zweite Hälfte gingen beide Teams personell unverändert an, doch im Gegensatz zur spannenden Schlussphase des ersten Durchgangs bekamen die Zuschauer nach der Pause lange Zeit kaum sehenswerte Aktionen geboten. Lediglich eine Einzelaktion von Alessandro Ficara (62.) und ein Distanzschuss von Mäkijärvi brachten Gefahr für den Kasten der Kiezkicker (65.), denen ihrerseits auch kaum nennenswerte Offensivaktionen gelangen. Lediglich ein Freistoß hatte zwischenzeitlich für Unruhe im VfB-Strafraum gesorgt, da aber kein Kiezkicker den Ball erreichte, blieb es beim 1:0 (62.). U23-Coach Remigius Elert reagierte und brachte mit Okan Kurt, Maurice Litka und Nico Empen neue Kräfte für die Schlussphase.
Der erhoffte frische Wind blieb aber aus. Beide Teams boten zwar viel Kampf und mühten sich redlich, taten sich auf dem tiefen Geläuf aber immer schwerer, auch spielerische Akzente zu setzen. Nach einer spannenden aber eher unansehnlichen Schlussphase blieb es schließlich beim 1:0-Erfolg der Hausherren, die damit ihre Position an der Spitze der Liga festigen. Die U23 des FC St. Pauli bleibt mit 23 Punkten auf Rang elf.
Elert fand nach der Partie angesichts der knappen Niederlage lobende Worte für sein Team: "Wir können mit der Leistung mehr als zufrieden sein. Gegen den unangefochtenen Tabellenführer wollten wir etwas tiefer stehen und die Jungs haben das gut umgesetzt und eine tolle Einstellung gezeigt. Am Schluss fehlte ein wenig die Kraft, um noch den Ausgleich zu erzielen. Ein Punkt wäre schön und nicht unverdient gewesen, aber der Sieg von Oldenburg geht schon in Ordnung. Wir schauen nach vorne und werden unsere Punkte dann woanders holen."
FC St. Pauli U23
Kalk – Startsev, Eden, Rogowski, Nadjem – Deichmann, Pahl (65. Litka), Kunze, Mickels (66. Empen), Choi (66. Kurt) – Schneider
Cheftrainer: Remigius Elert
VfB Oldenburg
Kisiel – Volkmer, Winkelmann (60. Stütz), Pollasch, Ficara (70. Samide), Makangu (82. Wilschrey), Mäkijärvi, Uzelac, Tönnies, Hadzhiev, Canizales
Cheftrainer: Dietmar Hirsch
Tore: 1:0 Tönnies (12.)
Gelbe Karten: Startsev / Stütz
Schiedsrichter: Viatcheslav Paltchikov
Zuschauer: 1881
(hbü)
Foto: Gabriel Gabrielides