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„Man genießt den Moment“

Bereits am Abend, direkt nach dem Sieg gegen die Braunschweiger, zeigte sich Thomas Meggle sehr zufrieden mit dem, was seine Elf geleistet hatte. Dabei bezeichnete er den gestrigen Tag als "richtig schön". Auch am Tag nach dem zweiten Dreier der Saison blickte der 39-Jährige noch immer zufrieden auf das Spiel vom Vortag zurück.

„Da hält man auch mal inne und genießt den Moment. Und es war ein sensationeller Moment für den Verein“, beschrieb Thomas Meggle seine Gefühlslage nach dem ersten Sieg als Cheftrainer des FC St. Pauli. „Es standen Jungs aus dem Nachwuchsleistungszentrum auf dem Rasen und gemeinsam mit allen anderen haben sie sich voll reingehauen. Vom Teamspirit und der Leistung war es richtig gut“, fügte der 39-Jährige sichtlich erfreut hinzu. „Es war ein emotionaler Moment für mich.“

Was Meggle mit „richtig gut“ meinte, erklärte er wie folgt: „Wir haben vor dem Spiel klare Ziele definiert. Es war klar, dass wir den Ball nicht viel zirkulieren lassen würden, dass Zweikämpfe im Fokus der Partie stehen würden. Wir wollten diese Zweikämpfe gewinnen, immer wieder ins Eins-gegen-Eins gehen, hinten die Räume schließen und die Box verteidigen. Am Ende kann ich sagen: Wir haben unsere Ziele zu 100 Prozent umgesetzt.“ In der Tat war es seiner Elf gelungen, den Braunschweigern nur wenige Räume zu lassen und zum ersten Mal in der laufenden Saison nach 90 Minuten die Null gehalten zu haben.

Ob der Sieg nach zuvor drei Pleiten in Folge ein Brustlöser sein könnte, konnte unser Cheftrainer nicht beantworten: „Ein solcher Sieg hilft immer, um Selbstvertrauen zu tanken. Eine Garantie für eine Serie kann er aber nicht geben. Das Spiel können wir als Gradmesser ansehen und eine Messlatte hinsichtlich des Zweikampfverhaltens setzen. Ab heute zählt die Eichhörnchen-Taktik. Die Wege tun in einer Englischen Woche weh, aber wir wollen die nächsten beiden Spiele gut durchkommen und dann können wir uns in der Pause ein wenig erholen“, merkte er an.

„Das Risiko bin ich bewusst eingegangen. Ich kenne beide und weiß, was ich von ihnen erwarten kann“, begründete Meggle die Startelf-Nominierung von Okan Kurt und Andrej Startsev, die beide zum ersten Mal überhaupt von Beginn an bei den Profis aufgelaufen waren. Aufgrund der personellen Situation habe es nun mal wenige Alternativen gegeben, fügte der Coach an.

Dabei sei es keine Entscheidung gegen Tom Trybull, der eine hohe Qualität im Passspiel besitze, oder Lennart Thy, sondern für Kurt und Startsev gewesen, betonte Meggle anschließend. Die beiden Youngster hätten sich aufgrund des zu erwartenden Kampfspiels und ihrer Spielweise für die Startelf qualifiziert. „Ich wollte auf allen Positionen gelernte Spieler aufstellen und der Viererkette so Stabilität verleihen“, erläuterte er den Wechsel von Lennart Thy, der es laut Meggle zuletzt „sehr gut gemacht“ hatte, zu Startsev auf der rechten Abwehrseite.

Verfolgt hatte der 39-Jährige die Partie, wie schon in Aue, von der Tribüne aus. Warum ihm der weit von der Trainerbank entfernte Platz gar nicht ungelegen kam, erklärte Meggle ausführlich: „Als Trainer kannst Du, speziell am Millerntor, aufgrund der Lautstärke sowieso wenig mit den Spielern kommunizieren. Da haben wir uns schon eine gewisse Zeichensprache angeeignet. Man hat viel weniger Einfluss, gerade taktisch, als viele denken. Zudem wird man als Trainer oft, besonders vom vierten Offiziellen, abgelenkt.“

Von oben habe man einen guten Überblick und könne das Spiel so sehr gut analysieren. Nicht umsonst saß Jan-Moritz Lichte immer auf der Tribüne, so Meggle weiter. Ob in Zukunft wieder ein Tribünenplatz vergeben wird, ließ Meggle abschließend offen.

 

(hb)

Foto: Witters

 

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