"man kommt gern nach st. Pauli zurück"
Donnerstag, 12. September 2013, 08:25 Uhr
Guten Tag, Herr Schlicke. Sowohl der FSV Frankfurt als auch der FC St. Pauli können bisher zwei Siege und zwei Unentschieden vorweisen. Beide Vereine rangieren mit acht Punkten im Tabellenmittelfeld. Was für ein Spiel erwarten Sie? Kann man von einem Duell zweier gleich starker Teams sprechen?
Ich denke, dass die Voraussetzungen vor dieser Zweitligasaison unterschiedlich waren. Dementsprechend unterschiedlich sind auch die Ambitionen, da der FC St. Pauli, ebenso wie viele andere Mannschaften, oben mitspielen will. Unser Ziel ist es, eine gute Saison zu spielen, wir haben nie das Ziel "Aufstieg" ausgegeben. Deshalb, und weil es ein Heimspiel für St. Pauli ist, kann, wenn man nur die Voraussetzungen betrachtet, meiner Meinung nach nicht von einem Spiel auf Augenhöhe gesprochen werden. Allerdings haben wir während der 90 Minuten die Möglichkeit, es zu einem Spiel auf Augenhöhe zu machen.
Sie treffen am Sonnabend (14.9.) auf Ihren alten Teamkollegen John Verhoek. Was erwarten Sie von ihm? Worauf werden Sie im Spiel besonders achten müssen?
Das kann ich jetzt natürlich nicht verraten, denn wenn es irgendwelche Stärken, Schwächen oder andere speziellen Eigenschaften von ihm gibt, will ich ihm diese natürlich jetzt noch nicht auf die Nase binden. Deshalb halte ich mich mit Aussagen dazu lieber noch zurück und hoffe, dass es ein gutes und für uns erfolgreiches Spiel wird. Danach werde ich John wieder alles Gute wünschen.
Sie sind mit 32 Jahren nicht nur der älteste, sondern mit über 330 Pflichtspielen (18 Treffer) der erfahrenste Spieler beim FSV. Insgesamt elfmal haben Sie gegen St. Pauli gespielt. Wie haben Sie diese Begegnungen in Erinnerung?
Ich habe es immer sehr genossen, bei St. Pauli zu spielen. Gerade in Hamburg habe ich natürlich auch eine Vergangenheit. Es ist immer wieder schön, in diese Stadt zurück zu kommen. Auch das Publikum ist sehr besonders, da auch gegnerische Leistungen honoriert werden. So sind wir dort auch schon mit Standing Ovations verabschiedet worden. Deshalb kommt man gerne nach St. Pauli zurück.
Bereits in der letzten Saison waren Sie Kapitän des Teams. Was geben Sie als „alter Hase“ – neben Ihnen ist nur noch Edmond Kapllani älter als 30 – den jungen Spielern mit auf den Weg?
Wer sich in der zweiten Liga durchsetzten möchte, weiß um was es geht. Dementsprechend muss ich unseren jungen Spielern nicht viel mit auf den Weg geben. Es kommt höchstens auf Kleinigkeiten auf dem Platz an. Dennoch versuche ich, während eines Spiels jedem mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und mit gutem Beispiel voran zu gehen.
Die letzte Saison hat der FSV Frankfurt mit dem vierten Tabellenplatz abgeschlossen. Was habt Ihr Euch für die aktuelle Spielzeit vorgenommen?
Wir sind nicht so vermessen, um diesen Tabellenplatz erneut für uns zu beanspruchen. Ziel ist es, eine gute Saison zu spielen und über die kompletten 34 Spieltage nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. Deswegen möchten wir zunächst einen guten Platz im Mittelfeld erreichen. Wenn uns das frühzeitig gelingt, können wir uns neue Ziele stecken und eventuell für ähnliche Furore wie in der letzten Saison sorgen. Primäres Ziel ist jedoch ein gesicherter Mittelfeldplatz.
(jb)
Foto: Witters