Mit toller Defensive zum Auswärtssieg
Sonntag, 07. Februar 2016, 11:54 Uhr
Im ersten Spiel nach der Winterpause baute Ewald Lienen seine Startelf im Vergleich zur 1:2-Niederlage gegen den Karlsruher SC im letzten Spiel des Jahres 2015 auf drei Positionen um: Philipp Ziereis kehrte nach abgelaufener Gelbsperre wieder in die Innenverteidigung zurück, im Mittelfeld ersetzten Marc Rzatkowski und Waldemar Sobota den verletzten Sebastian Maier sowie Kyoung Rok Choi.
Den besseren Start in die Partie erwischten die Gastgeber aus Fürth, die nach zwei Minuten schon zwei Eckbälle auf dem Konto stehen hatten. Vor allem der zweite Standard hatte es in sich, doch den Kopfball von Veton Berisha aus kurzer Distanz konnte Robin Himmelmann mit einem tollen Reflex (2.). Die Kleeblätter präsentierten sich von Beginn an hellwach, ein richtiger Spielfluss kam bei unseren Kiezkickern zunächst nicht zu Stande. Erst nach neun Minuten gelang die erste gute Kombination, die Flanke von Enis Alushi rutschte dem Mittelfeldmann allerdings über den Spann und landete so hinter dem Tor von Sebastian Mielitz.
Richtig gefährlich wurde es für die Kiezkicker dann wieder nach einer knappen Viertelstunde: In einer Zwei-gegen-eins-Kontersituation der Grün-Weißen musste Veton Berisha den Ball eigentlich nur noch in die Mitte bringen. Glück für die Boys in Brown, dass dieser beim Passversuch mehr Rasen als Ball erwischte und das Leder so ungefährlich auf den Kasten von Himmelmann kullerte (15.). Das Spiel war in der Folge ausgeglichener, auch St. Pauli erarbeitete sich einige Standards, ohne jedoch zwingend zu werden. Fürth versuchte seinerseits mit schnellen, langen Bällen für Gefahr zu sorgen, Berisha vergab, von Enis Alushi bedrängt, aus aussichtsreicher Position (21.). Marc Rzatkowski hatte dann die erste wirklich gute Schussgelegenheit für die Kiezkicker, sein Ball von der Strafraumkante konnte die Fürther Innenverteidigung allerdings abblocken (24.). Auf der Gegenseite kam Marco Stiepermann nach einer Eckballvariante zu einem Fernschuss, der allerdings ebenfall von einem braun-weißen Bein zur Ecke gelenkt wurde.
In der Folge übernahmen unsere Kiezkicker dann nach und nach die Spielkontrolle, die Kleeblätter lauerten nun vermehrt auf Konter. Nach 33 Minuten gab es dann Ecke für die Boys in Brown: Der erste Versuch wurde zunächst abgewerht, der zweite Ball landete allerdings bei Alushi, der sofort eine erneute Flanke in die Mitte schlug. Dort schraubte sich Bernd Nehrig hoch und verlängerte den Ball. Der wurde lang und länger und am zweiten Pfosten lauerte Marc Hornschuh, der keine Mühe hatte, das Spielgerät über die Linie zu befördern - 1:0 (34.)! Der verdiente Lohn für die druckvollen vergangenen Minuten.
St. Pauli konnte sich nun mit der Führung im Rücken etwas weiter in die eigene Hälfte zurück ziehen und auf Konter lauern. Die Fürther suchten nun ihrerseits durch schnelles Kombinationsspiel den Weg zum Tor von Himmelmann, bissen sich zunächst allerdings die Zähne an der gut sortierten Hintermannschaft der Männer von Ewald Lienen aus. So ging es für die Kiezkicker mit der knappen Führung in die Halbzeit.
Genau wie zu Beginn der ersten Hälfte starteten die Gastgeber druckvoll und erarbeiteten sich nach wenigen Minuten die erste gute Schussgelegenheit, Stiepermann zielte allerdings etwas zu ungenau (48.). Die Boys in Brown kamen nur zwei Minuten später duch Enis Alushi zu ihrer ersten Torgelegenheit im zweiten Abschnitt. Der Schuss von der rechten Seite geriet jedoch etwas zu lang und rauschte am linken Pfosten vorbei ohne bleibende Schäden anzurichten. Die Gastgeber aus dem Frankenland versuchten es in der Folge immer wieder aus der Distanz oder durch frühe Flanken, die ganz großen Chancen mochten dabei aber nicht herausspringen.
Das nächste richtig dicke Ding für die Lienen-Elf gab es nach 60 Minuten: Einen Freistoß von Alushi setzte Philipp Ziereis per Kopf Zentimeter neben den rechten Pfosten. Zwei Minuten später war es dann aber soweit! Nach Ballgewinn im Mittelfeld bewies Lennart Thy großartige Übersicht und schickte Waldemar Sobota auf die Reise. Der nahm den weiten Ball gekonnt mit der Brust an, ließ so Gießelmann aussteigen und blieb frei vor dem Tor ganz cool. Mit einem feinen Heber nahm er Sebastian Mielitz im Kasten jede Abwehrchance – das 2:0 für die Kiezkicker (62.)!
Die Kleeblätter reagierten sofort und brachten Wurtz für Stipic. Auf der Gegenseite brachte auch Ewald Lienen den ersten neuen Mann, Jeremy Dudziak ersetzte Enis Alushi. Die Fürther warfen nun verständlicherweise viel nach vorne, die letzte Präzision allerdings fehlte allerdings oft, sodass die Kiezkicker wieder und wieder klären konnten. Die folgenden Minuten blieben recht ereignisarm, allerdings mussten die Kiezkicker aufgrund einer Kopfverletzung des eingewechselten John Verhoek mehrere Minuten in Unterzahl über die Bühne bringen, meisterten diese Aufgabe jedoch souverän.
Sportlich setzten die Fürther zehn Minuten vor dem Ende mal wieder ein Ausrufezeichen. Nach einer Flanke in den Strafraum landete der zweite Ball bei Berisha, der sofort abzog. Sein Geschoss strich jedoch knapp rechts am Kasten vorbei. Auf der Gegenseite bekam Jeremy Dudziak in der 83. Minute die Gelegenheit den Sack endgültig zuzumachen, zielte aus spitzem Winkel aber knapp neben das Tor. In den letzten Momenten des Spiels verlegten sich die Gastgeber darauf, vornehmlich lange Bälle in den braun-weißen Strafraum zu schlagen – allerdings stets erfolglos. So blieb es am Ende bei einem 2:0 für unsere Farben, das sich die Mannschaft vor allem in der zweiten Hälfte aufgrund einer herausragenden Defensivleistung verdiente.
SpVgg Greuther Fürth
Mielitz – Heidinger, Röcker, Caligiuri, Heidinger – Stiepermann, Gjasula – Tripic (63. Wurtz), Zulj, Freis (77. Vukusic) - Berisha
Cheftrainer: Stefan Ruthenbeck
FC St. Pauli
Himmelmann – Hornschuh, Sobiech, Ziereis, Buballa – Nehrig, Alushi (66. Dudziak) – Sobota (86. Eden), Buchtmann, Rzatkowski – Thy (73. Verhoek)
Cheftrainer: Ewald Lienen
Tore: 0:1 Hornschuh (34.), 0:2 Sobota (62.)
Gelbe Karten: Tripic - Sobiech
Schiedsrichter: Manuel Gräfe
Zuschauer: 12.055
(th)
Fotos: Witters
