Nur 2:2 - U23 gibt sicheren Sieg aus der Hand
Sonnabend, 25. April 2015, 13:35 Uhr
Es war zwar kein Endspiel und unsere U23 sollte die Partie auch nicht verlieren, doch die Braun-Weißen dürften sich nach dem Heimspiel gegen den VfB Lübeck wie die Akteure des FC Bayern München gefühlt haben, die im Mai 1999 in der Nachspielzeit zwei Gegentreffer kassiert und so den Sieg der Champions League verspielt hatten. Lange sah es nach dem ersten Dreier gegen den VfB aus, doch dieser konnte die 2:0-Führung der Kiezkicker in sprichwörtlich letzter Sekunde ausgleichen und so einen Zähler holen.
Die Braun.Weißen, bei denen Bernd Nehrig nach dreimonatiger Verletzungspause erstmals wieder Spielpraxis sammeln konnte, hatten im ersten Durchgang bereits die Weichen auf Sieg gestellt. Nachdem Svend Brodersen bereits nach zwei Minuten großartig einen Kopfball von André Senger entschärfen konnte, war es der Ex-Lübecker Sebastian Jakubiak, der nach einer guten Viertelstunde die Führung für die U23 erzielen sollte. Geburtstagskind Christopher Buchtmann (nun 23 Jahre jung) hatte einen Konter eingeleitet, über Pini kam der Ball dann zu Jakubiak und dieser ließ VfB-Keeper Briant Alberti von der Strafraumgrenze keine Chance - 1:0 (16.).
Gut 20 Minuten später durften sich die Kiezkicker über ihren zweiten Treffer freuen. Scheiterte Jakubiak kurz zuvor noch aus dem Rückraum (35.), machte es Buchtmann besser. Gegen seinen 18-Meter-Schuss aus halblinker Position war Alberti machtlos (37.). Kurz vor dem Seitenwechsel verpasste Stefan Richter freistehend aus vier Metern den Anschlusstreffer für die über 90 Minuten stets gefährlichen Lübecker. So ging's mit dem 2:0 in die Halbzeitpause.
Nach dem Seitenwechsel vergab die Elf von Coach Remigius Elert mehrfach die Chance, auf 3:0 zu erhöhen und die Partie damit auch zu entscheiden. So zielte Finn Tiedemann aus 17 Metern etwas zu ungenau (52.), ein Buchtmann-Schuss konnte gerade noch geblockt werden (61.). Auch die eingewechselten Kwasi Okyere Wriedt und Mustafa Zazai vergaben binnen 120 Sekunden gleich dreimal das vorentscheidende 3:0 (78., 79.).
Für die mangelnde Chancenverwertung wurde unsere U23 in der Nachspielzeit dann bitter bestraft. In der ersten Minute der Nachspielzeit war es Senger, der das Leder zum 1:2 aus Sicht der VfB über die Linie befördern konnte. Die Gäste jubelten keine 60 Sekunden später erneut, Arnold Suew hieß der Torschütze (92.). Kurz darauf endete die Partie mit 2:2. Für unsere U23 war es ein unglaubliches bitteres Unentschieden, war der erste Sieg gegen den VfB nach zuletzt sechs sieglosen Duellen doch schon zum Greifen nah. Im Gegensatz zu den 1999er-Bayern verloren unsere Kiezkicker nicht den Champions League Titel, sondern "nur" zwei Zähler.
FC St. Pauli U23
Brodersen - Startsev, Rogowski, Uphoff, Langer - Nehrig (65. Deichmann), Kurt - Tiedemann (73. Wriedt), Buchtmann, Jakubiak (79. Zazai) - Pini
Cheftrainer: Remigius Elert
VfB Lübeck
Alberti - Wehrendt, Knechtel, Marheineke, Sirmais, Pauer (60. Theißen), Wölk (83. Suew), Voß, Thomas (70. Thiel), Senger, Richter
Trainer: Denny Skwierczynski
Tore: 1:0 Jakubiak (16.), 2:0 Buchtmann (37.), 2:1 Senger (90.+1), 2:2 Suew (90.+2)
Gelbe Karten: Deichmann / Marheineke
Zuschauer: 243
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(hb)
Foto: Gabriel Gabrielides