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Punkteteilung im Wildpark

Die Kiezkicker trennten sich am Sonntag (18.9.) mit 1:1 vom Karlsruher SC. Aziz Bouhaddouz hatte die Elf von Ewald Lienen in der 32. Minute in Führung gebracht. Nach dem Seitenwechsel egalisierte Dimitris Diamantakos die Führung der Kiezkicker durch einen Gewaltschuss aus 20 Metern. Nach intensiven 93 Minuten beendete Schiedsrichter Robert Hartmann die Partie vor 14.686 Zuschauern und beide Teams teilten sich die Punkte.

Never change a winning team, also fast. Ewald Lienen vertraute am Sonntag (18.9.) beim Gastspiel der Boys in Brown beim Karlsruher SC auf fast die gleiche Startelf, die in der Vorwoche den DSC Arminia Bielefeld schlagen konnte. Lediglich Lasse Sobiech rückte in die erste Elf und ersetzte den verletzten Kapitän Sören Gonther, der am vergangenen Sonntag bereits in der zwölften Spielminute verletzungsbedingt durch Sobiech ersetzt wurde. Pünktlich zum Spieltag verabschiedete sich auch das Sommer aus Baden und die Partie wurde bei bestem Hamburger Wetter angepfiffen.

Die Mannschaft von Ewald Lienen zeigte bereits nach wenigen Sekunden, wie sie beim KSC zum Erfolg kommen wollte. Eine Kopfballrückgabe von Kyoungrok Choi, ein langer Ball von Waldemar Sobota und Aziz Bouhaddouz machte sich auf der linken Außenbahn auf den Weg. Seine Hereingabe fand Choi, doch der verzog (1.). Die erste Duftmarke hinterließ offenbar Spuren. Die Kiezkicker setzten sich in der Anfangsphase in der Karlsruher Hälfte fest, wurden dabei aber immer wieder vom aggressiven KSC attackiert. Waren die ersten Freistoß-Hereingaben noch keine Gefahr für das Tor von René Vollath, kamen Bouhaddouz per Kopf (8.) und Ryo Miyaichi mit dem Fuß (12.) gefährlich an den Ball. Beide Male stand der Keeper der Karlsruher aber sicher und konnte den Ball pflücken.

In der Folge gewann das Spiel der Gastgeber jedoch an Sicherheit, sodass sich eine ausgeglichene Partie im Wildparkstadion entwickelte. Beide Teams hatten mit dem schwierigen Geläuf zu kämpfen. Im Fußballfachjargon wird solcher Untergrund auch seifig genannt. Die Kiezkicker kamen damit aber besser zurecht als die Heimmannschaft. Nachdem sich Choi gegen mehrere Gegenspieler durchsetzen konnte, gelangte der Ball zu Waldemar Sobota. Der offensive Mittelfeldspieler spitzelte das Leder von der rechten Strafraumseite auf den zweiten Pfosten, wo Christopher Buchtmann durchgelaufen war. Der „Zehner“ streckte sich und brachte die Kugel aus spitzem Winkel aufs Tor. Leider konnte Buchti aber nicht genug Druck hinter den Ball kriegen. Kein Problem für Vollath (25.).

Als das Spiel wieder ein wenig vor sich hinplätscherte der erste große Knall im Wildpark. Nach einem handelsüblichen Rückpass auf Keeper Vollath zog Choi durch und blockte den Abschlagversuch des Torhüters. Der Ball landete im Strafraum und Bouhaddouz war gedankenschnell zur Stelle und schob zur verdienten Führung in das leere Tor ein (32.).  Auf der Gegenseite mussten die Boys in Brown aber hellwach bleiben. Moritz Stoppelkamp versuchte es von der Strafraumgrenze in der 36. Minute. Marc Hornschuh hielt jedoch den Fuß dazwischen. Die restlichen Minuten bis zur Halbzeit kontrollierte die Lienen-Elf das Geschehen, ohne wirklich ins Wackeln zu geraten. Nach der obligatorischen Minute Nachschlag pfiff Schiedsrichter Robert Hartmann zur Pause.

Beide Teams kamen unverändert aus der Kabine. Anders war zu Beginn jedoch der Elan der Oral-Elf, die nach dem Seitenwechsel mehr Druck auf die Defensive um Lasse Sobiech entfachen wollte (46.). Doch wie gefährlich die Boys in Brown sind, zeigte sich in der 51. Minute. Mit einem langen Ball schickte Bernd Nehrig Ryo Miyaichi auf die Reise. Der war schneller als sein Gegenspieler und flankte direkt in die Mitte. Hier stand Bouhaddouz frei, traf den Ball aber leider nicht so richtig. So fehlte seinem Versuch aus wenigen Metern der Druck und Vollath nahm den Ball ohne Schwierigkeiten auf. Schade, dass hätte schon fast das 2:0 für Braun-Weiß sein können. Was war denn hier los? Nur vier Minuten später die nächste große Chance für die Lienen-Elf. Choi mit dem Ballgewinn gegen Bjarne Thoelke und der Südkorenaer hatte freie Bahn. Doch unser Stürmer scheiterte mit seinem Versuch an Vollath (55.).

„Football, bloody hell!“ Wie sehr Alex Ferguson mit diesem Satz damals richtig lag. Da hat man vorne die Möglichkeiten auf das 2:0 und der KSC macht mit seiner ersten richtigen Möglichkeit den Ausgleich. Dimitris Diamantakos nahm sein Herz bei einem Schuss aus 20 Metern in beide Hände und hämmerte die Kugel humorlos neben den rechten Pfosten in die Maschen (58.). Argh! Nur zwei Zeigerumdrehungen später klatsche der Ball im Anschluss an eine Ecke des KSC an den rechten Pfosten des St. Pauli-Tores (60.). Die Karlsruher hatten nun das, was man im allgemeinen Sprachgebrauch „Oberwasser“ nennt. Kurz darauf wechselte Ewald Lienen das erste Mal. Für Ryo Miyaichi betrat Jeremy Dudziak den Rasen (65.).

Die letzten 20 Minuten wurden durch einen Konter der Gastgeber eingeläutet. Diamantakos wechselte mit einem starken Ball die Seite, wo er Moritz Stoppelkamp fand. Der Mittelfeldspieler versuchte es aus 22 Metern. Sobiech brachte gerade noch seinen Fuß an den Ball, doch das machte den Ball erst so richtig gefährlich. Er trudelte, entgegen der Laufrichtung von Himmelmann, knapp am linken Pfosten vorbei ins Toraus (73.). Doch auch die Boys in Brown zeigten, dass sie noch voll am Start waren. Eine Hereingabe von der Seite legte Bouhaddouz auf den eingewechselten Marvin Ducksch (kam für Choi in der 72.) ab. Leider hatte dieser bei seinem Versuch aus zehn Metern zuviel Rücklage und so ging der Ball über den Kasten (75.).

Weiter ging es mit den Chancen für Braun-Weiß in Minute 81. Vegar Hedenstad probierte es per direktem Freistoß über die Mauer, doch Vollath war zur Stelle und lenkte den Ball über die Querlatte zur Ecke. Kurz zuvor war noch Cenk Sahin für Waldemar Sobota hereingekommen (81.). Volle Power für die Schlussphase war jetzt angesagt. Doch auch der KSC warf noch einmal alles in die Waagschale. Beide Teams rieben sich in den letzten Minuten in vielen Zweikämpfen auf und so blieb es nach drei Minuten Nachspielzeit beim 1:1 im Wildparkstadion.

 

 

 

Karlsruher SC

 

 

Vollath – Vallentini, Thoelke, Stoll, Kempe – Prömel, Kom – Mavrias (72. Kamberi), Barry (85. Yann), Stoppelkamp –Diamantakos (85. Hoffer)

Cheftrainer: Tomas Oral

 

FC St. Pauli

Himmelmann - Hedenstad, Hornschuh, Sobiech, Buballa - Buchtmann, Nehrig - Miyaichi (65. Dudziak), Choi (72. Ducksch), Sobota (81. Sahin) - Bouhaddouz

Cheftrainer: Ewald Lienen

 

Tore: 0:1 Bouhaddouz (32.), 1:1 Diamantakos (57.)

Gelbe Karten: Kempe, Prömel

Schiedsrichter: Robert Hartmann

Zuschauer: 14.686

(lf)

Fotos: Witters

 

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