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So erlebte David Barkhymer Hurricane Sandy

Nahezu jeder hat die Bilder und Berichte von den Verwüstungen, die Hurricane Sandy in den USA angerichtet hat, in den vergangenen Tagen verfolgt. Mittendrin war David Barkhymer vom in New York beheimateten FC St. Pauli-Fanclub „East River Pirates“. Mehrfach meldete er sich bei uns, wenn er z.B. Besuch von Stefan Orth oder Fabian Boll bekam. Dieses Mal kontaktierten wir ihn - um zu erfahren, wie er die vergangenen Tage überstanden und miterlebt hat.

„Die Entwicklung von Hurricane Sandy vor seiner Ankunft am Festland und damit auch in New York haben wir hier genau beobachtet“, berichtete David am Tag des DFB-Pokalspiels unserer Kiezkicker beim VfB Stuttgart. Ihm und allen New Yorkern war dabei klar, dass „es zu beispiellosen Überschwemmungen kommen könnte“.

Es war Sonntag, der Tag des Heimspiels unseres FC St. Pauli gegen Dynamo Dresden, als Barkhymer früh morgens um 7 Uhr (13 Uhr deutscher Zeit) die U-Bahn von Manhattan in Richtung Williamsburg nahm, um die Partie seines FC St. Pauli in der East River Bar, der Heimat der „East River Pirates“, zu verfolgen. Nach dem Sieg der Kiezkicker wollte er wieder die U-Bahn nehmen, um nach Hause zu fahren. Das ging jedoch nicht, denn diese wurde in der Zwischenzeit aufgrund der zu erwartenden Wassermassen, die Hurricane Sandy in Richtung New York gedrückt hatte, dicht gemacht.

So bestellte sich Barkhymer ein Taxi, um den Heimweg von der an der Williamsburg Bridge gelegenen und nur zwei Blocks vom East River entfernten East River Bar, die Fabian Boll, Markus Thorandt und auch Präsident Stefan Orth im Sommer besucht hatten, anzutreten. Den ganzen Sonntag und auch Montag verfolgte er die Berichterstattung in den eigenen vier Wänden. Am späten Montag musste er sich dann mit einem Notfall-Radio informieren, denn auch er war von einem der vielen Stromausfälle betroffen.

„Ein Kraftwerk in der 14ten Straße wurde von den immensen Wassermassen beschädigt“, berichtete David. „Ich hatte nicht nur keinen Strom, keine Internetverbindung und auch kein Handy-Signal, sondern auch keine Warmwasserversorgung“, fügte er hinzu. Die dafür vorgesehene Heizung lief ausschließlich mit Strom und der fiel wie bereits erwähnt aus.

„Einige Gebäude haben elektrische Pumpen, die die obersten Stockwerke mit Wasser versorgen. Da diese nicht mehr funktionierten, hatte viele Einwohner somit kein Wasser mehr“, beschrieb er uns die vom Hurricane verursachten Folgen für viele Einwohner New Yorks.

Als „seltsam“ bezeichnete Barkhymer das Gefühl, nach den Stromausfällen abends durch die Straßen des Big Apple zu laufen. Stockduster präsentierten sich ganze Straßenzüge, sogar ganze Blocks waren vom Stromausfall betroffen (wie auf dem Bild zu sehen). Hier und da flackerte eine Kerze am Fenster, weit und breit aber brannte kein Licht.

„Our hearts go out to those who are suffering“, fasste David in der E-Mail, die er uns aus Midtown (Manhattan) senden konnte, die Gedanken aller zusammen, die es nicht allzu schlimm oder gar nicht getroffen hat. Dem ist nichts hinzuzufügen.

Um die Gedanken auch mal weg von der aktuellen Situation zu bekommen, verfolgte David am Mittwochmittag gemeinsam mit Freunden und Fans des FC St. Pauli das Pokalspiel beim VfB Stuttgart. Am Wochenende wird dann auch der New York Marathon ausgetragen, wie uns David am Donnerstagnachmittag bestätigte. Es war aufgrund der Ereignisse der vergangenen Tage fraglich, ob dieser in diesem Jahr nicht sogar ausfallen würde. 

So werde sich David am Straßenrand postieren, um alle St. Pauli-Fans, die am Marathon teilnehmen, anzufeuern. „Wir werden wahrscheinlich auf Höhe der 93ten Straße stehen und die St. Pauli-Flagge schwenken“, teilte er uns mit.

Nach den vergangenen Tagen ist der besonders beliebte Marathon eine willkommene Abwechslung – nicht nur für ihn, sondern für viele New Yorker.

 

(hb)

Foto: David Barkhymer

 

 

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