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„Spiele gegen St. Pauli machen immer spass"

Er ist der sichere Rückhalt des FCK – Seit zehn Jahren steht Tobias Sippel in Diensten des 1. FC Kaiserslautern. Vor dem Auswärtsspiel der Kiezkicker bei den Roten Teufeln am kommenden Samstag (2.11.), sprachen wir mit dem 25-Jährigen Keeper über den verpassten Aufstieg im letzten Jahr, den Trainerwechsel in Lautern und die breite Brust von Gerry Ehrmann.

Tobias Sippel, nachdem Kosta Runjaic Ende August das Traineramt in Lautern übernommen hat, scheint Ihr wieder zu alter Stärke gefunden zu haben. Wie kommt es, dass es unter Runjaic so gut läuft? Was macht er anders als sein Vorgänger?

Wir haben vor allem eine andere Ausrichtung auf dem Platz. Wir stehen höher und spielen offensiver. Wir haben auch mehr Ballbesitz, wollen unser Spiel durchziehen und dominant auftreten. Das kommt uns als Mannschaft entgegen.

Auch Du hast in den vergangen Partien wieder starke Leistungen abgeliefert. Wie zufrieden bist Du mit Deinen Leistungen in der laufenden Spielzeit?

Am Anfang lief es sehr gut, dann kam das Spiel in Aalen, wo ich beim 0:4 auch nicht so gut ausgesehen habe. Aber das konnte ich schnell abhaken und bis auf den Gegentreffer im Heimspiel gegen den KSC, eine Situation die man sicherlich hätte anders lösen können, bin ich eigentlich ganz zufrieden. Wir stehen derzeit in der Defensive sehr gut und ich bekomme sehr wenige Bälle auf‘s Tor. Doch bei den wenigen Bällen muss ich dann da sein, das ist gar nicht immer so einfach.

Wie sehr steckt Euch noch der verpasste Aufstieg in der Relegation gegen Hoffenheim in den Knochen? Ist das bei Euch Spielern noch ein Thema oder habt Ihr die Geschichte abgehakt?

Das ist abgehakt und spielt keine Rolle mehr. Das war vielleicht im Urlaub direkt nach der Saison noch im Kopf, aber spätestens wenn die neue Saison beginnt, spielt sowas keine Rolle mehr. Wir können es ja auch nicht mehr ändern, sondern müssen auf die aktuelle Situation schauen.

In der Vergangenheit hattest Du immer wieder mit Verletzungen zu tun, die sich auch auf Dein Standing als Nummer 1 im Kasten des FCK auswirkten. Mal war es Robles, der Dir kurzzeitig den Rang abgelaufen hatte, dann wiederum Trapp, der für einige Zeit die Nase vorn hatte. Du hast Dich aber nicht aus der Ruhe bringen lassen und bist nun wieder im Tor der Lauterer gesetzt. Wie schwer war die Zeit auf der Bank für Dich und wie bewahrt man da die Ruhe?

Das sind Situationen, die bei jedem Torwart vorkommen. Wenn man verletzt ist und der Kollege zeigt in dieser Zeit gute Leistungen, dann muss man das akzeptieren und sich seinen Platz wieder zurückerobern. Es kann halt nur einer im Tor spielen. So viele Spiele waren es bei mir aber nicht, bei denen ich nicht im Tor stand. Ich habe es also immer wieder geschafft, mich zurück zu kämpfen.

Wie Roman Weidenfeller, Tim Wiese oder Florian Fromlowitz, bist auch Du bei FCK-Ikone Gerry Ehrmann in die Lehre gegangen. Was ist Ehrmann für ein Typ und wie schafft er es immer wieder, so gute Torhüter „herauszubringen“?

Gerry ist einzigartig. Wir Torhüter haben ihm viel zu verdanken. Er bringt uns vor allem bei, keine Angst zu haben und mit breiter Brust aufzutreten. Das ist für einen Torhüter sehr wichtig. Auch wenn er immer die breitere Brust hat (lacht). Er spricht zudem Fehler offen an, ohne uns Vorwürfe zu machen. Er redet viel mit den Torhütern, auch das ist wichtig. Zudem wurden die meisten Torhüter bei uns schon in jungen Jahren ins kalte Wasser geworfen, mussten nach Verletzungen einspringen. Da gibt es nicht viel Zeit zum nachdenken.

Mit 1,80m bist Du der kleinste aller aktiven Bundesliga-Keeper. Wie kompensierst Du „fehlende“ Zentimeter?

Mit viel Sprungkrafttraining. Zudem habe ich inzwischen auch ein ganz gutes Durchsetzungsvermögen. Ich mache mir keine Gedanken mehr, wer vor mir steht und wie groß der ist. Ich schaue nach dem Ball und wer auch immer dazwischen ist, muss dann halt dran glauben. (lacht)

Gegen keine Mannschaft hast Du so oft gespielt, wie gegen den FC St. Pauli (acht Mal). Sind Spiele gegen die Kiezkicker noch etwas Besonderes für Dich?

Echt? Das wusste ich gar nicht. Spiele gegen St. Pauli machen immer Spaß. Noch mehr aber unter Flutlicht. Es sind beides Vereine mit Tradition und mit guten Fans. Sowohl am Betze als auch am Millerntor herrscht immer eine gute Stimmung.

Was erwartest Du für eine Begegnung am Samstag? Wie schätzt Du den FC St. Pauli ein?

St. Pauli ist im Aufwärtstrend, konnte in Fürth gewinnen und hat einige gute junge Spieler im Kader. Wir werden den Gegner auf jeden Fall nicht unterschätzen. Ich erwarte ein schweres Spiel, aber mit unseren Fans im Rücken sollte der Heimsieg möglich sein.

Vielen Dank für das Gespräch.


(rh)


Foto: Witters

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