"spüre das Feuer noch in mir"
Donnerstag, 04. April 2013, 10:08 Uhr
...zur Vertragsverlängerung:
"Die Zeit, hier beim FC St. Pauli aktiv Fußball zu spielen, wird geringer. In den vergangenen Monaten kam der Gedanke ans Aufhören schon auf. Aufgrund der Tatsache, dass es sowohl sportlich für die Mannschaft als auch für mich persönlich ein schwieriges Jahr war und noch ist, wollte ich aber noch nicht aufhören. Diverse Male habe ich mich zuletzt zurückgekämpft und so will ich in den kommenden Wochen, spätestens aber zur neuen Saison, körperlich wieder hergestellt sein und den Entwicklungsprozess weiter mitgestalten."
...zu einem möglichen Karriereende nach der Saison 2013/14:
"Aufgrund dieses Jahres bin ich weit davon entfernt, einen Fünf-Jahres-Plan aufzustellen. Mit Rachid Azzouzi war ich mir schnell einig, dass wir von Jahr zu Jahr weitersehen werden. Wenn ich mich gut fühle und ich noch immer mithalten kann, werde ich vielleicht noch ein weiteres Jahr dranhängen. Hierfür ist aber auch in meinem Alter die Motivation ein entscheidender Faktor – so habe ich mich mit der Sommervorbereitung von Jahr zu Jahr immer schwerer getan. Ich spüre aber noch immer das Feuer in mir und vielleicht werde ich nach der nächsten noch eine weitere Saison dranhängen."
...zur Tatsache, dass sein Vertrag trotz der nicht erreichten Anzahl von Einsätzen (vertraglich vereinbart), verlängert wurde:
"Es ist ein sehr, sehr fairer Zug der Vereins. Frühzeitig hatte Rachid mir das mitgeteilt. So brauchte ich mir in meiner fünfmonatigen Verletzungszeit keinen Stress machen und konnte meine Genesung in den Vordergrund stellen. Das hat mir geholfen, den Kopf frei zu bekommen und die Verletzung in Ruhe auszukurieren."
...zu seinem Traum, im komplett fertiggestellten Millerntor-Stadion aufzulaufen:
"Den habe ich natürlich noch im Hinterkopf, aber da muss man natürlich so langsam mal zusehen, dass die Nordtribüne abgerissen wird (lacht). Ich mache mir da aber keinen Stress – es kommt, wie es kommt. Sonst werde ich später, sitzend, die volle Pracht des Millerntor-Stadions genießen."
...zum ersten Spiel (gegen Paderborn) über 90 Minuten nach fünf Monaten:
"Ich war fünf Monate lang raus und musste in unregelmäßigen Abständen immer wieder Rückschläge hinnehmen. Mit einem Auge habe ich immer zur Seitenlinie auf die Auswechseltafel geblickt." Michael Frontzeck unterbricht Boller: "In der Halbzeitpause habe ich Boller ganz klar gesagt, dass er sich das abschminken soll und durchspielen wird (beide lachen)."
...zur kommenden Saison, in der er voraussichtlich der älteste Spieler der Mannschaft sein wird:
"Ich hoffe nicht, dass ich dann ‚Fußball-Opa’ genannt werde. Es wird schon ein wenig merkwürdig für mich, der älteste Spieler der Mannschaft zu sein. Vielleicht zaubert Rachid (rechts neben Boller sitzend) aber noch einen 35-Jährigen aus dem Hut (beide lachen). Das Alter ist für die Leistung auf dem Platz aber nicht entscheidend (Rachid nickt). Meine Art und Weise Fußball zu spielen und mich in die Mannschaft einzubrigen, wird sich nicht verändern. Egal, ob ich 33 oder 35 Jahre alt bin."
...zum nächsten Gegner Dynamo Dresden:
"An das Hinspiel, das wir nach 0:2-Rückstand noch drehen konnten, habe ich natürlich gute Erinnerungen. Dresden ist immer eine unangenehm zu bespielende Mannschaft. Es wird ein schweres Spiel, keine Frage. Der aktuelle Tabellenplatz entspricht nicht der Leistung der Mannschaft. In Braunschweig hat Dynamo ein gutes Spiel abgeliefert und am Ende unglücklich verloren. Wir wissen also, was auf uns zukommt."