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"St. Pauli ist immer eine Reise wert"

Mit Benjamin Köhler holte sich Union Berlin vor der aktuellen Saison die geballte Erfahrung von 169 Bundesliga- und rund einhundert Zweitligaeinsätzen in die Alte Försterei. Für den 33-Jährigen bedeutete der Wechsel zu Union auch die Rückkehr in seine Geburtsstadt Berlin. Wir sprachen mit ihm über Heimatgefühle, Aufstiegschancen und die Partie am Montagabend.

Herr Köhler, Sie entschieden sich vor der aktuellen Spielzeit, bei Union in Ihrer Geburtsstadt zu spielen. Was waren die Gründe für den Wechsel und wie fühlt es sich an, als Fußballer in die Heimat zurückzukehren?

Das war für mich ein Glücksfall. Berlin ist meine Heimat, mein Sohn lebt hier und für mich war immer klar, dass ich nach meiner Karriere auf jeden Fall hierher zurückkehre. Dass ich nun dank Union sogar noch einmal hier spielen darf, ist für mich persönlich toll. Außerdem haben mich auch die Ziele, die der Verein für die nächsten Jahre hat, vom Wechsel überzeugt. Ich kann hoffentlich helfen, diese mit Union zu erreichen.

Seit Saisonbeginn befinden sich Union Berlin und der FC St. Pauli ungefähr auf einem Level im Rennen um die vorderen Plätze. Wie schätzen Sie die Chancen ein, dass das auch bis zum Saisonende so weitergehen wird? Und wer wird am Ende die Nase vorn haben?

Union und St. Pauli sind inzwischen gestandene Zweitliga-Klubs, die mehr wollen. Aus meiner Sicht ist Erfahrung unheimlich nützlich, vor allem in den letzten Wochen der Saison, wenn es auf die Zielgerade geht. Da haben wir vielleicht ein paar Vorteile. Ich glaube nicht, dass eine der beiden Mannschaften noch einbricht. Das wird ein zäher Kampf um die Aufstiegsränge.

Als Spieler, der bei beiden großen Berliner Clubs gespielt hat: Warum braucht die Hauptstadt zwei Bundesligateams?

Berlin ist eine fußballbegeisterte Stadt und vor allem riesengroß. Da kann es nicht schaden, zwei Teams in der höchsten deutschen Spielklasse zu haben. Die meisten, wenn nicht sogar alle europäischen Hauptstädte, haben zwei Teams ganz oben dabei. Das Potenzial ist in Berlin jedenfalls groß. Mal sehen, wie lange es noch dauert, bis es soweit ist.

Bei uns hat Routinier Fabian Boll auch aufgrund zahlreicher Verletzungen sein Karriereende im Sommer angekündigt. Sie sind in einem ähnlichen Alter, blieben aber von schweren Verletzungen in den letzten Jahren verschont und liefern in dieser Saison mit bisher zwei Treffern und fünf Vorlagen ähnliche Zahlen wie in der Aufstiegssaison 2011/12 mit Eintracht Frankfurt. Was ist Ihr Geheimnis?

Das ist eine gute Frage. Es ist richtig, dass ich nie eine extrem schlimme Verletzung hatte. Toi, toi, toi. Vielleicht liegt es an den Genen. Ich weiß es nicht. Das hat natürlich auch viel mit Glück zu tun. Bei einem kann die Karriere schon mal ein zwei Jahre länger dauern, als bei dem anderen.

Die Alte Försterei und das Millerntor gelten beide als Stadien mit exzellenter Stimmung. Woran denken Sie, wenn es zum Auswärtsspiel nach St. Pauli geht?

Genau daran! St. Pauli ist immer eine Reise wert. Die Stimmung ist fantastisch. Hier kommt man gerne her und natürlich will man dann auch gewinnen.

Zu guter Letzt: Die Begegnung in der Hinrunde war an Spannung und Dramatik kaum zu überbieten. Was für ein Spiel erwarten Sie am Montag?

Aus unserer Sicht erhoffe ich mir natürlich ein weniger dramatisches Spiel. Im Grunde ist es mir aber egal, wie das Spiel läuft, wenn wir es gewinnen. Aber Fußball ist leider nicht planbar und gewinnen wollen ja nun mal beide Teams.

Benjamin Köhler, vielen Dank für Ihre Zeit!

 

(hbü)

Foto: www.union-foto.de

 

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