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Starke Fankultur in Deutschland

Zum Auftakt der dreitägigen Veranstaltung „Fußball und Liebe“, initiiert von 1910 e. V. in Kooperation mit KIEZHELDEN, trafen sich am Donnerstag (26.9.) namhafte Vertreter aus Fußball, Medien und Fanorganisationen. In den Fanräumen der Gegengerade des Millerntors gaben sie eingangs ihre ganz persönlichen ersten Erlebnisse mit dem runden Leder preis, um anschließend über Ihre große Leidenschaft zu diskutieren.

Im Blickpunkt stand insbesondere die Frage, inwiefern sich der Fußball in den letzten Jahren verändert hat. Bei den Diskussionsteilnehmern bestand Einigkeit über folgenden Punkt:  Zwar ist die Sicherheit im Fußball verbessert worden, jedoch wird dies medial anders wahrgenommen. Gemeinsam versuchten Christoph Biermann (Chefredakteur 11 Freunde/Buchautor), Carsten Cramer (Direktor für Marketing und Vertrieb BVB), Jan-Hendrik Gruszecki (Initiator der Aktion 12:12), Andreas Rettig (DFL-Geschäftsführer), Dr. Bernd-Georg Spies (Vize-Präsident FC St. Pauli), Daniela Wurbs (AFM-Vorstandsmitglied/Sprecherin der Football Supporters Europe) und Gerhard Delling (TV-Moderator) die Gründe dafür zu erfassen, damit ein realistischeres Bild von der aktuellen Situation vermittelt werden kann. Dafür sei ein ständiger Dialog mit den Fans unumgänglich!

Christoph Nagel, Vorstandsmitglied des 1910 e. V. und Initiator der Großveranstaltung „Fußball und Liebe“, zog einen interessanten Vergleich heran, um die Unterschiede in den letzten Jahren deutlich zu machen. Er verglich den Platzsturm der Fans beim Relegationsspiel Fortuna Düsseldorf gegen Hertha BSC Berlin im Mai 2013 mit dem Platzsturm beim Heimspiel des FC St. Pauli gegen den VfB Homburg im Juni 1995. Mit einem 5:0-Sieg machten die Kiezkicker damals den Aufstieg perfekt. Der Kommentator der Partie war Gerhard Delling, der sich noch gut an die Stimmung am Millerntor erinnert: „Das war ein unglaubliches Erlebnis für mich. Es herrschte eine riesen Euphorie. Das war einer meiner schönsten Momente im Stadion.“

Weiterhin wurde die Frage aufgegriffen, wie mediale Aufmerksamkeit erzielt werden kann. Als Beispiel wurde die Aktion 12:12 genannt, die von Jan-Hendrik Gruszecki ins Leben gerufen wurde. Das Projekt wurde einerseits für gut befunden, andererseits jedoch kritisiert, da keine klare Position gegen „Rechts“ bezogen wurde. Dies sei neben der Kreativität bei den Aktionen auch ein wichtiger Aspekt.

Zum Schluss rief Daniela Wurbs nochmals dazu auf, sich selbst als Fan einzubringen und auch mal die Initiative zu ergreifen. Gerade in Deutschland seien dafür aufgrund der guten Vereinsstrukturen die Voraussetzungen dafür gegeben.

Die Zuschauer zogen aus der Diskussion vor allem ein Fazit: Der Fußball hat heute eine wesentlich größere Bedeutung in der Gesellschaft als noch in den 80er Jahren. Damit das auch so bleibt, muss die in Deutschland ohnehin schon sehr starke Fankultur weiter gefördert werden. In den Augen der Gäste müssen daher unbedingt sozialerschwingliche Eintrittspreise erhalten bleiben.

„Fußball und Liebe“ geht am Freitag (27.9.) weiter: Ab 15 Uhr startet die Millerntor Gallery in the Cage von Viva con Aqua im „Medienkäfig“ Ecke Südkurve, zudem beginnt in den Fanräumen ein Film-Festival. Der Startschuss der Eröffnungsparty fällt um 22 Uhr im Fansaal der Fanräume. Die KIEZHELDEN sind dann am Sonnabend (28.9.) von 14 bis 16 Uhr mit einem Infostand vor Ort.

 

(jb)

Foto: Witters

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