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Strich drunter

Am Donnerstagmorgen (29.11.) setzte sich Trainer Michael Frontzeck in der Presserunde an der Kollaustraße mit den Fragen der Journalisten zur Partie gegen Eintracht Braunschweig am Mittwochabend auseinander und gab einen Ausblick auf das Spiel am Sonnabend (1.12.) gegen den 1. FC Kaiserslautern.

Nachdem der Chef-Trainer der Braun-Weißen die Erlebnisse vom Vortag verdauen konnte, äußerte er sich noch einmal zu den wichtigsten Vorkommnissen der Partie in Braunschweig, wie der Roten Karte für Fin Bartels. Die Entscheidung von Schiedsrichter Felix Zwayer, das Foulspiel an Benjamin Kessel mit einem sofortigen Platzverweis zu bestrafen, könne er nach wie vor nicht nachvollziehen. "Was Schiedsrichter angeht, halte ich mich eigentlich grundsätzlich zurück", so Frontzeck einleitend. "Gestern war das eine Ausnahme. Wenn es die Regel ist, dass der Schiedsrichter die Möglichkeit hat, Rot zu zeigen, wenn Fin Ball und Gegner spielt, denke ich, dass wir in Zukunft im bezahlten Fußball 15 Rote Karten an jedem Spieltag haben. In diesem Spiel ist bis zu diesem Zeitpunkt nicht viel passiert, es war ein faires Spiel. Und nach 22 Minuten dann diese Entscheidung zu fällen, darüber kann man diskutieren." Dass der Schiedsrichter das Foulspiel von Kessel an Mahir Saglik in der 81. Minute nicht mit der selben Härte sanktioniert habe, sei für ihn nicht nachvollziehbar: "Er wurde von hinten und nicht von der Seite, so wie Fin das gemacht hat, umgetreten, auch mit offener Sohle. Dass es dafür die Gelb-Rote Karte gab und nicht die Rote - da frage ich mich schon, wo da die Auslegung ist."

Auch das von Zwayer nicht gegebene Tor für die Kiezkicker sei durchaus anders auszulegen, so der Trainer der St. Paulianer: "Aus meiner Sicht war das Tor absolut regulär. Nicht unser Spieler ist in den Torwart reingelaufen, sondern es war umgekehrt. Das ist für mich unbegreiflich." Leid tue es ihm vor allem für seine Schützlinge. "Ich kann der Mannschaft absolut keinen Vorwurf machen. Sie haben bis zum Anschlag dagegen gehalten, obwohl es kein Zuckerschlecken ist, mit zehn Mann gegen den Tabellenführer zu spielen. Aber das, was die Mannschaft gestern gezeigt hat, war von der Hingabe und der Leidenschaft eigentlich nicht zu toppen. Darum war ich auch so sauer, dass dieses Tor gestern nicht gegeben wurde. Es tut mir einfach leid für die Spieler, dass sie diesen Punkt nicht mitnehmen konnten."

"Unterm Strich kann man sagen, dass die Entscheidungen gestern nicht für uns getroffen worden sind, denn es ist natürlich immer eine Sache der Auslegung", so der Coach. Damit wolle es sich jedoch keinesfalls auf eine Schiedsrichter-Diskussion einlassen. "Ich gehe davon aus, dass jeder seinen Job so gut wie möglich macht. Es ist wie es ist, wir müssen jetzt damit leben und machen einen Strich drunter, denn die Zeit ist kurz und wir haben ein sehr wichtiges Spiel vor uns", erklärt Frontzeck.

Neben Berlin habe der kommende Gegner der Kiezkicker den hochwärtigsten Kader der Liga. "Mit Idrissou, Baumjohann, Zuck, Bunjaku und Fortounis sind sie schon sehr gut aufgestellt. Es kommt nicht von ungefähr, dass sie bis dato in der 2. Liga noch nicht geschlagen wurden. Wir müssen am Sonnabend trotz aller Emotionen den Kopf einschalten und das schnelle Umschaltspiel, das Konterspiel, unterbinden", so Frontzeck weiter.

Dass Flügelflitzer Bartels nun für zwei Partien gesperrt ist, sei hart für seine Truppe. "Fin ist ein sehr, sehr wichtiger Bestandteil der Mannschaft. Gerade gegen Duisburg hat er ein herausragendes Spiel gemacht. Aber ich beschäftige mich weniger mit den Dingen, die ich nicht verändern kann, als mit denen, auf die ich noch Einfluss nehmen kann." Lennart Thy, der nach seiner Verletzung zunächst in der U23 zum Einsatz kam, sei zum Beispiel wieder mit von der Partie. "Er ist wieder so weit, dass er eine Alternative ist." Florian Mohr sei ebenfalls auf dem Weg der Besserung, für das Spiel am Sonnabend allerdings noch keine Option. Florian Kringe, der nach dem Spiel gegen Duisburg leicht angeschlagen war und am Mittwoch nicht zum Einsatz kam, habe er erstmal "Ruhe verordnet". Fortschritte mache aber der Kapitän der Braun-Weißen: "Boller hat gestern ein sehr, sehr hartes Eins-zu-Eins-Training absolviert und regeneriert heute. Ich schaue dann am Freitag, ob er mit in den Kader kommt."

Freuen können sich Trainer und Spieler auf jeden Fall über ein volles Haus am Sonnabend, denn das Millerntor-Stadion ist für das Spiel gegen die Pfälzer ausverkauft. 

(iv)

Foto: Witters

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