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„Wie die Zeit doch vergeht“

Sie sind die dienstältesten Kiezkicker und kommen zusammen auf 32 Jahre Vereinszugehörigkeit. Die Rede ist von Okan Kurt, Jan-Philipp Kalla und Dennis Daube. Letzterer trägt bereits seit 2005 das braun-weiße Trikot. Dass er so lange beim FC St. Pauli ist und seine zehnte Saison am Millerntor ansteht, hatte der Mttelfeldspieler so gar nicht auf dem Zettel.

„Ich kann mich noch genau an mein erstes Training beim FC St. Pauli erinnern. Das war am Brummerskamp und ich war richtig nervös“, erzählt Daube mit einem Funkeln in den Augen. „So nervös ich war, so groß war aber auch die Vorfreude, für den FC St. Pauli zu spielen“, fügt er hinzu. Der vielseitig einsetzbare Mittelfeldspieler kam im Sommer 2005 zu den Braun-Weißen. Entdeckt hat ihn der damalige Jugendkoordinator und Ex-Profi Dirk Zander. „Er musste mich nicht lange von dem Wechsel überreden, denn von klein auf war der FC St. Pauli mein Lieblingsverein“, weiß Daube, der zuvor beim SV Nettelnburg-Allermöhe das Fußballspielen erlernt und in der Jugend auch nur dessen Trikot getragen hatte, zu berichten.

Der Wechsel liegt nun schon neun Jahre zurück, was Dennis, der nach Okan Kurt (seit 2002 im Verein) und Jan-Philipp Kalla (seit 2003) der dienstälteste Kiezkicker im Kader ist, fast nicht glauben kann. „Wie schnell die Zeit doch vergeht“, äußerte er, als wir ihn auf seine Vereinszugehörigkeit ansprachen. Viele schöne Momente hat der mittlerweile 24-Jährige in den zurückliegenden Jahren erlebt. Sein erster großer Erfolg beim FC St. Pauli war der Aufstieg mit der A-Jugend in die Bundesliga („ein geiler Moment“), aber auch der Aufstieg mit der U23 in die Regionalliga blieb fest in Erinnerung. „Damals haben wir bei Holstein Kiel II nach Elfmeterschießen gewonnen“, berichtet Daube mit einem Lächeln im Gesicht. In seiner ersten Saison war oft als Balljunge im Millerntor-Stadion, somit auch bei den vielen unvergessenen Pokalsiegen: „Das waren schon geile Spiele. Ich erinnere mich noch gut an die Schneeschlacht gegen Bremen oder auch das Spiel gegen Hertha. Wir Balljungen dachten schon, die Partie ist vorbei und dann haben die Jungs das doch noch gedreht.“

Dass er eine solch lange Zeit das braun-weiße Trikot tragen würde, hatte er so nicht auf dem Zettel: „Das war so nicht zu erwarten, aber es ist schön, dass es so gekommen ist. Es ist ein super Gefühl, hier zu spielen.“ Der technisch beschlagene Mittelfeldmann hofft natürlich, dass „noch einige Jahre mehr“ dazu kommen werden. An sein erstes Spiel für die Profis kann sich der 24-Jährige noch gut erinnern. „André Trulsen rief damals bei mir an, als ich in der Berufsschule saß, und sagte, dass ich abends bei Spiel in Lübeck mitspielen soll“, blickt Daube noch einmal zurück. Es war das Retterspiel für den VfB Lübeck und Dennis sollte eine Halbzeit auf dem Feld stehen. Wenngleich die Partie mit 2:3 verloren ging, war es für Dennis eine „tolle Sache, erstmals auch bei den Profis mitzuspielen.“

Mittlerweile hat der Mittelfeldspieler bereits 13 Bundesligaspiele und 65 Partien (2 Treffer, 8 Vorlagen) in der 2. Bundesliga für die Profis bestritten. Ungern denkt er dabei an das 1:8 gegen Bayern München oder das 1:4 beim SV Sandhausen zurück, als besondere Spiele bezeichnete Daube die Last-Minute-Heimsiege gegen den MSV Duisburg und Union Berlin (jeweils 2:1). Am Millerntor in letzter Minute ein Spiel zu gewinnen, sei einfach „kaum zu toppen“.

Kaum bedeutet aber, da ist noch ein bisschen Luft nach oben. „Der Derbysieg beim HSV“, gibt er auch schon sein absolutes Lieblingsspiel preis. Beim geschichtsträchtigen Sieg wurde er 20 Minuten vor Spielende eingewechselt und erlebte den ersten Sieg nach 33 Jahren auf dem Rasen. Dabei führte er sich sofort gut ein. „Ich war kaum auf dem Platz, da habe ich David Jarolim erst einmal umgeflext“, so Daube mit einem Grinsen im Gesicht. Dafür gab es Gelb – eine von insgesamt nur sechs Verwarnungen, die er als Profi hinnehmen musste.

Als „Treter“ hat der Mittelfeldspieler in den vergangenen neun Jahren nicht für Aufsehen gesorgt, eher aber durch seine hervorragende Technik und Übersicht. Beides will Daube auch in Zukunft für den FC St. Pauli einbringen und so zum Erfolg der Mannschaft beitragen. Nach dem verkorksten letzten Jahr – Daube absolvierte aufgrund von Verletzungen (Außenbandriss im Knie, schwere Fußprellung) kein Pflichtspiel für die Profis – will er in der Anfang August beginnenden Spielzeit wieder angreifen. Druck macht sich Daube aber nicht: „Nach dem letzten Jahr, was ich so gut es geht abgehakt habe, freue ich mich momentan riesig, wieder mit den Jungs auf dem Platz zu stehen. Ich habe zwar schwere Beine, aber die habe ich vermisst!“

In den kommenden Wochen will der im Vorjahr vom Verletzungspech verfolgte Daube erst einmal gut durchkommen und sich wieder anbieten: „Die Saison ist lang. Ich werde meine Chance bekommen und dann versuche ich natürlich, diese auch zu nutzen.“

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