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"Wir müssen den Bock umstoßen"

Grischa Prömel war der einzige Zweitliga-Profi, der für den Kader der deutschen Olympiamannschaft nominiert wurde. Mit der Silbermedaille um den Hals kehrte der 21-Jährige aus Rio in den Karlsruher Wildpark zurück. Auch mit dem Miittelfeldspieler blieb der Karlsruher SC allerdings sieglos. Diesen Zustand will Prömel schnellstmöglich ändern.

Moin moin Grischa. In den letzten 15 Monaten hast Du über 70.000 Kilometer zurückgelegt, unter anderem warst Du bei der U20-WM in Neuseeland und bei den Olympischen Spielen in Rio dabei. Hast Du schon mal über einen Reiseblog nachgedacht?

70.000 Kilometer? Krass, das war mir gar nicht so bewusst. In den letzten Jahren war ich wirklich viel auf Achse. Vielleicht sollte ich tatsächlich über einen Reiseblog nachdenken (lacht).

Was hast Du außer der Silbermedaille von den Olympischen Spielen in Rio mitgenommen?

Die Teilnahme an den Olympischen Spielen war sicherlich bisher das größte Erlebnis in meiner jungen Karriere. Es war toll, eine neue Kultur kennenzulernen. Vor 80.000 frenetischen Fans im Maracanã aufzulaufen, ist wohl für jeden Fußballer ein Traum. Und es war nicht irgendein Spiel, sondern das Olympische Finale gegen Gastgeber Brasilien – gegen Neymar & Co.

Wie schwer fiel Dir die Rückkehr in den Ligaalltag?

Das war nicht schwer. Die Jungs haben mich super unterstützt und mir dadurch den Wiedereinstieg einfach gemacht. Es war gut, dass kurz nach meiner Rückkehr aus Brasilien das Heimspiel gegen 1860 stattgefunden hat, bei dem ich 90 Minuten auf dem Platz stand. So bin ich im Rhythmus geblieben und körperlich bin topfit!

Aber die Aufmerksamkeit für Deine Person ist nach Rio schon eine andere oder?

Natürlich war der Trubel etwas größer als sonst. Für mich wurde ja extra eine Pressekonferenz abgehalten (lacht). Ich will nun aber auch im Ligaalltag den Ansprüchen gerecht werden, die ich an mich selber habe. Ich werde den Schwung mitnehmen und selbstbewusst aufspielen, um so meinen Anteil am Erfolg der Mannschaft zu leisten.

Mit drei Unentschieden und einer Niederlage war der Saisonstart nicht optimal. Woran liegt es Deiner Meinung nach?

Wir haben nicht nur einige neue Spieler, sondern auch ein komplett neues Trainerteam. Dass man dann etwas länger braucht, bis man richtig in der Spur ist, finde ich völlig normal. Allerdings sind wir letzte Woche an der Alten Försterei so richtig unter die Räder gekommen. Das haben wir uns alle ganz anders vorgestellt. Jetzt wollen wir den ersten Saisonsieg umso mehr. Es wird langsam Zeit!

Gegen den FC St. Pauli hast Du noch gar nicht gespielt. Was verbindest Du mit dem Verein?

Letztes Jahr bin ich mit der Mannschaft nach Hamburg gefahren, um die Jungs bei ihrem Auswärtsspiel zu unterstützen. Ich selbst konnte wegen einer Mandel-OP leider nicht spielen, aber die Atmosphäre am Millerntor war natürlich super. Außerdem sind meine besten Freunde leidenschaftliche St. Pauli-Fans. Für sie sind die Wochenend-Trips auf den Kiez und zu den Heimspielen obligatorisch.

Dann musst Du aber am Sonntag einige Trikots besorgen...

Alle Kumpels zu versorgen, wird sicher schwer (lacht). Ich persönlich würde mich freuen, wenn ich mit Jeremy Dudziak das Trikot tauschen könnte.

Ihr habt zusammen die U20-WM in Neuseeland bestritten.

Genau, wenn man vier Wochen am anderen Ende der Welt aufeinandersitzt, schweißt das einfach zusammen. Ich freue mich jedes Mal, wenn ich Jerry bei den DFB-Auswahlmannschaften treffe – und am Sonntag ja vielleicht auch im direkten Duell auf dem Rasen des Wildparkstadions.

Was für ein Spiel erwartest Du?

Nach dem Last Minute-Sieg gegen Bielefeld kommt St. Pauli mit breiter Brust zu uns. Es wird sicher eine kampfbetonte Angelegenheit. Wir müssen den Bock mit unseren Fans im Rücken endlich umstoßen und wollen unbedingt den ersten Saisonsieg feiern. Dafür werden wir alles tun.

Danke für das Gespräch, Grischa.

 

(jk)

Foto: Witters

 

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