„Wir mussten bis zum Schluss zittern“
Sonntag, 16. August 2015, 15:02 Uhr
„Wir wussten, dass das heute ein schweres Heimspiel wird, weil Fürth im Moment richtig gut drauf ist und schon in Leipzig hätte gewinnen müssen“, sagte der Coach der Braun-Weißen nach der Partie. „Deshalb mussten wir von der ersten Minute an alles in die Waagschale werfen.“ Das 1:0 durch Marc Rzatkowski sei laut Lienen etwas aus heiterem Himmel gefallen, allerdings sei bei dem Konter auch alles dabei gewesen und der Torschütze für seinen Lauf belohnt worden. „Danach hat uns das 2:0 immer noch keine Ruhe gebracht, Fürth blieb immer gefährlich“, so der Cheftrainer, der den Fußball der Kleeblätter weiter lobte.
Die allgemeine Schlüsselszene der Partie war auch für den 61-Jährigen das 3:1, dass die Braun-Weißen, nachdem der Schiedsrichter den Ausgleich der Gäste aufgrund einer Abseitsposition abgepfiffen hatte, nach einem starken Konterangriff erzielten. „Wir hatten in den Situationen viel Glück, auch weil das eine Phase war, in denen Fürth immer wieder zu Möglichkeiten gekommen ist“, gab Lienen zu. Dennoch zeigte sich der Coach der Boys in Brown stolz auf seine Mannschaft, die bis zum Schlusspfiff habe zittern müssen, den Kampf aber sehr gut angenommen habe. „Das muss man gegen eine solche Spitzenmannschaft aber auch machen, um Erfolg zu haben. Ob es am Ende verdient war, kann ich nicht sagen.“
Mitgefühl zeigte Lienen mit seinem Gegenüber Stefan Ruthenbeck, der es sehr schade fand, dass sein Team für den großen Aufwand nicht belohnt wurde. „Wenn man nach einem solchen Spiel als Auswärtsmannschaft mit null Punkten nach Hause fährt, ist das schon bitter. Die Mannschaft hätte einen Punkt verdient gehabt“, meinte der Coach der Franken auf der Pressekonferenz. Grundsätzlich habe er aber ein attraktives Spiel gesehen, in dem es besonders im zweiten Durchgang immer wieder hin und her ging und Konter auf Gegenkonter folgte. „Für die Zuschauer ist sowas natürlich toll, für uns Trainer eher nicht so“, so Ruthenbeck.
Fürth habe die Partie bereits in der ersten Hälfte verloren und sei dem 1:0 einen Tick näher gewesen, dann aber für einen eigenen Fehler bestraft worden. „Danach haben wir etwas den Faden verloren und mussten nach der Pause alles reinwerfen. Wir haben schließlich nicht gegen einen Bezirksligisten, sondern gegen St. Pauli gespielt“, sagte er. Trotz der Niederlage könne der Coach seinem Team aber keinen Vorwurf machen.
(th)
Fotos: Witters