„Wir waren nicht griffig genug“
Freitag, 11. März 2016, 21:13 Uhr
„Wir haben das Spiel in der ersten Halbzeit verloren“, stellte Cheftrainer Ewald Lienen zu Beginn der Pressekonferenz fest. „Wir wussten, dass wir auf einen Gegner treffen würden, der seine Qualität, vor allem in der Offensive, wiedergefunden hat und der uns vor Probleme stellen kann. Es war klar, dass wir mit letztem Einsatz dagegenhalten und mit größter Aggressivität ins Spiel gehen müssen. Das ist uns in der ersten Halbzeit aber nicht gelungen. Da haben wir den Gegner eskortiert und waren nicht griffig genug“, fügte der 62-Jährige hinzu.
Mit der Leistung seiner Mannschaft im zweiten Durchgang konnte Lienen dafür aber zufrieden sein. „Da haben wir es besser gemacht, da waren wir aggressiver in den Zweikämpfen“, so Lienen, der sich über den schnellen Anschlusstreffer freute, über den dann wiederum schnellen Gegentreffer zum 1:3 aber ärgerte. „Das hat unseren Elan gebremst. Den Konter hätten wir zweimal verhindern können“, blickte Lienen auf die Szene in der 57. Minute zurück.
Anschließend brauchte sein Team einige Minuten, um den erneuten Rückschlag zu verdauen. Nach dem vierten Gegentor machten die Braun-Weißen das Spiel mit zwei Treffern noch einmal spannend, zum Remis reichte es aber nicht mehr. „Die beiden Tore hätten uns in der 60. oder 70. Minute gut getan“, merkte der 62-Jährige an, ehe er sein Schlussfazit zog: „Wir haben zuhause drei Tore erzielt und verlieren das Spiel trotzdem.“
Wenngleich sich der Cheftrainer über die Niederlage natürlich sehr ärgerte, gab Lienen abschließend zu: „Ich komme ja aus der Region, deswegen wünsche ich ihnen viel Glück. Ich bin zuversichtlich, dass sie es schaffen werden, und wünsche ihnen viel Glück dafür. Aber: Das war heute keine absichtliche Aufbauhilfe.“
Bevor sich Paderborn-Coach René Müller zu den zurückliegenden 90 Minuten plus Nachspielzeit äußerte, holte er tief Luft. „Erst einmal Durchatmen. Das war für alle Beteiligten ein aufregendes Fußballspiel. Alle sind auf ihre Kosten gekommen“, lautete auch sein erstes Statement zum 4:3-Sieg seiner Mannschaft, der er ein „riesen Kompliment“ aussprach. „Sie hat fantastisch agiert. Sie war super aggressiv, hat ein super Pressing gespielt, dazu ein gutes Umschaltspiel“, lobte Müller seine Schützlinge, die ihre Serie von 13 sieglosen Spielen am Millerntor – „hier zu spielen ist immer ein Highlight“ – beenden konnten.
Im Vergleich zur Vorwoche (1:1 gegen Fürth) war aus Sicht des SCP-Trainers entscheidend, dass seine Elf nach dem ersten Tor auch den zweiten Treffer nachlegen konnte. „Die Führung zur Pause war verdient“, merkte der 57-Jährige rückblickend an. Ein dritter Treffer wäre möglich gewesen, laut Müller wäre dieser aber „zu viel“ gewesen. „Wir hatten heute auch mal das Matchglück, aber das hat sich die Mannschaft auch verdient“, stellte der 57-Jährige nach der Partie klar.
(hb)
Foto: Witters