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„Für mich ist Heidenheim die kompletteste Mannschaft in der Liga“

Für unseren FC St. Pauli geht's am späten Sonnabend (8.4., 20:30 Uhr) im Topspiel des 27. Spieltages zum 1. FC Heidenheim. Vor der Partie beim FCH nahm sich Cheftrainer Fabian Hürzeler einmal mehr ganz viel Zeit für die Fragen der Medienvertreter*innen und sprach dabei u.a. über...

...die personelle Situation: „Bei Eric Smith (Anm. d. Redaktion: Er musste am Vortag während des Trainings kurz am Knie behandelt werden) scheint alles gut zu sein. Er war gestern nach dem Training positiv gestimmt, auch aus der medizinischen Abteilung gab es keine negative Rückmeldung. Maurides (Anm. d. Redaktion: Er wurde in der Vorwoche erfolgreich am rechten Knie operiert) ist hart im Nehmen, kann man sagen. Er war relativ schnell wieder bei uns am Trainingszentrum. Er ist mutig eine Wette mit unserem Co-Trainer eingegangen, was er während seiner Reha vorhat. Deshalb sind wir positiv, dass wir ihn in dieser Saison noch auf dem Platz sehen werden.“

...den Optimismus, die Siegesserie fortzusetzen: „Ich bin grundsätzlich jemand, der immer optimistisch ist. Für das Spiel in Heidenheim macht mich optimistisch, dass meine Jungs aus dem Regensburg-Spiel gelernt haben. Dass es so nicht funktioniert und es mit so einer Leistung nicht reicht. Fakt ist aber auch: Je öfter wir gewinnen, desto mehr will der Gegner uns besiegen. Das haben wir gegen Regensburg gemerkt, wobei ich da sagen muss, dass es aufgrund der technischen Fehler und Konzentrationsfehler viel an uns lag. Wir wissen, dass sich der Gegner immer wieder was einfallen lassen wird, so auch Heidenheim. Wir müssen vorbereitet sein, wissen aber auch nicht genau worauf. Deshalb tun wir gut daran, weiterhin an unseren Stärken zu arbeiten.“

...die Abschlussveranstaltung des DFB-Fußballlehrer-Lehrgangs: „Nach dem heutigen Training setze ich mich in den Zug nach Düsseldorf. Dort beginnt um 18 Uhr die Ehrung. Ich freue mich einfach darauf, die anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu treffen, weil wir zusammen viele schöne Monate hatten. Durch den Lehrgang habe ich Unterstützer und Freunde kennengelernt, es gab einen super Austausch mit allen. Ich konnte viel von den Inhalten, die der DFB vermittelt hat, mitnehmen. Für mich war es eine sehr lehrreiche Zeit.“

...den Teamgeist: „Aus den neun Siegen haben wir natürlich Selbstvertrauen gezogen. Wir sind aber auch als Mannschaft zusammengerückt, auch die Ergänzungsspieler sind total unterstützend. Das merke ich in der Kabine, wie sie sich gegenseitig helfen und nach den Spielen zusammen freuen. Es ist ein Teamgeist entstanden, den man in der Kabine, aber auch auf dem Platz sieht. Erfolge sind nicht gleichzusetzen mit irgendwelchen Team-Events, Erfolge schweißen zusammen. Und bewusst solche Erfolge wie der gegen Regensburg, wo du weißt, dass du keinen guten Tag hast, dich aber auf deinen Nebenmann verlassen kannst und spürst, wie dich die Ergänzungsspieler von außen unterstützen und auch schon vor dem Spiel in der Kabine die Spieler pushen, die von Beginn spielen.“

...den 1. FC Heidenheim: „Sie sind eine Mannschaft, die meiner Meinung nach keine richtigen Schwächen hat, sondern in allen Spielphasen gut ist. Sie sind enorm lauf- und zweikampfstark, gegen den Ball verteidigen sie sehr Mann-orientiert. Sie kommen immer wieder zu Ballgewinnen und schalten sehr gut um. Sie bestrafen individuelle Fehler, die der Gegner macht, sehr effektiv. Zudem sind sie bei Standards extrem gefährlich. Zu allem Mannschaftstaktischen haben sie auch noch Spieler mit enormer individueller Klasse. Wir wissen, wie heimstark sie sind. Es wird eine große Herausforderung für uns. Für mich ist Heidenheim die kompletteste Mannschaft in der Liga und Frank Schmidt ein unfassbarer Trainer. Ich beobachte ihn schon sehr, sehr lange. Für mich ist es sehr beeindruckend, wie er es schafft, eine Mannschaft so lange mit dieser Konstanz in einer Liga oben zu halten und die Spieler besser zu machen. Die menschliche Komponente ist wichtig. Du musst eine Mannschaft immer packen und greifen können und das schafft er auf seine Art und Weise sehr beeindruckend. Deshalb ist er für mich einer der besten, wenn nicht der beste Trainer in der Liga.“

...FCH-Torjäger Tim Kleindienst: „Er hat einen Lauf und trifft im Moment, wie er will. Wenn ein Stürmer seiner Qualität einen Lauf hat, dann schießt er Tore. Er schießt aus allen möglichen Winkeln und Distanzen und trifft immer. Das macht ihn so gefährlich, dass er aus dem Nichts Tore schießen kann. Er kann mit links und rechts schießen, er hat ein gutes Kopfballspiel. Er ist gut, wenn er aufs Tor zuläuft, aber auch mit dem Rücken zum Tor. Für uns wird es eine große Herausforderung, ihn gemeinsam zu verteidigen. Das kann ich schon sagen: Wir werden ihn nicht individuell verteidigen, sondern gemeinsam.“

...2:2 des FCH in Kaiserslautern nach zwei Gegentoren in der Nachspielzeit: „Ich habe die Reaktion danach gesehen. Einige Spieler haben sich mutig geäußert, sofort den Blick auf das nächste Spiel und auch eine Kampfansage gegen uns gerichtet. Ich erwarte nicht, dass sie geschockt sind, sondern eher dass sie extrem fokussiert sind. Sie können solche Rückschläge extrem gut annehmen. Für mich sind die Heidenheimer auch mental sehr stark, sie wirft so schnell nichts um.“

...die vielen Ballverluste gegen Regensburg mit Blick auf Heidenheims gutes Konterspiel: „Es gilt, Ballverluste zu vermeiden. Das ist die oberste Prämisse. Wir wissen, woran es gegen Regensburg gelegen hat. Es waren einfache Fehler, technische Fehler. Es lag nicht an der Positionierung, die war eigentlich gut. Die Ausführung war technisch einfach unsauber. Wir werden nicht anders spielen und versuchen, unseren Stil und unser Spiel auch in Heidenheim durchzubringen. Vielleicht wird es von der Positionierung her anders sein, wir müssen andere Prinzipien gegen die Mann-Orientierung der Heidenheimer haben. Sie werden extrem auf Ballgewinne gehen. Wenn wir ins Zentrum rein spielen, gehen sie auf Ballgewinne und verteidigen nach vorne. Das dürfen wir ihnen nicht geben.“

...den Begriff „HSV-Jäger“ und das Aufstiegsrennen: „Wir haben immer noch sechs Punkte Rückstand und das ist viel bei nur noch acht Spielen. Ich möchte den Begriff HSV-Jäger nicht in den Mund nehmen, weil ich bewusst will, dass wir uns grundsätzlich auf unsere Ziele, unsere Entwicklung und unseren Prozess konzentrieren. Damit haben wir genug zu tun. Wir haben noch zwei Spiele vor dem Derby und spielen erstmal in Heidenheim. Nur darauf konzentriere ich mich und die Mannschaft auch.“

 

(hb)

Fotos: Witters

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