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„Wir brauchen viel Tiefgang, aber auch eine gute Positionierung in den Zwischenräumen“

Für unseren FC St. Pauli geht es nach der ersten Saisonniederlage beim 1. FC Magdeburg (0:1) mit dem Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig um die nächsten Punkte in Liga zwei. Vor der Partie beantwortete Cheftrainer Fabian Hürzeler von Mallorca aus die zuvor von den Medienvertreter*innen geschickten Fragen und sprach dabei u.a. über...

...die Trainingswoche auf Mallorca: „Wir hatten hier super Bedingungen und konnten sehr gut trainieren. Das war auch der Grund der Reise. Alle waren sehr motiviert und haben an einem Strang gezogen. Wir hatten hier ein richtiges Wir-Gefühl und können ein positives Fazit ziehen. Wir hatten hier die gleichen Abläufe wie in Hamburg, Besprechungen und Analysen vor dem Training und Einzelgespräche nach den Einheiten. Die Jungs haben hier viel Zeit miteinander verbracht und gemeinsam etwas unternommen. Das fördert den Zusammenhalt, der aber schon vorher sehr gut war. Auch im Staff haben wir die Zeit genutzt, um etwas gemeinsam zu unternehmen. Wir haben sie aber auch genutzt, um Dinge Revue passieren zu lassen. Wir haben analysiert, was in den vergangenen Wochen gut war und was wir uns für die kommenden Wochen noch vornehmen wollen.“

...die personelle Situation: „Alle Jungs sind gut durch die Woche gekommen und haben mittrainiert. Auch Simon Zoller ist wieder komplett im Training dabei. Was den Kader angeht, habe ich dementsprechend die Qual der Wahl. Das ist etwas, was ich aber auch will, denn wir brauchen den Konkurrenzkampf. Wir haben eine noch größere Breite im Kader und das wird uns nach vorne bringen. Die Spieler haben die Möglichkeit, sich im Training anzubieten und zu zeigen.“

...die Niederlage in Magdeburg: „Ich finde, dass die Niederlage generell zu schlecht geredet wurde. Wir haben uns das Spiel noch mal angeschaut, es waren viele gute Dinge dabei. Auf einem schwierigen Rasen und gegen einen Gegner, der es sehr gut gemacht hat. Da kommt es dann auf Kleinigkeiten an. Da muss man in den entscheidenden Momenten im letzten Drittel des Gegners, aber auch bei uns wenig Fehler machen und sich durchsetzen. Wenn man nicht nur auf die persönlichen Dinge, sondern auf das große Ganze blickt, dann haben wir als Mannschaft gute Dinge gemacht. Die letzte Konsequenz hat gefehlt und das war ein Punkt, an dem wir hier gearbeitet haben. Solche Spiele können nicht mit einem Prozent weniger gewonnen werden. Wir müssen in jedem Spiel an unsere Leistungsgrenze kommen und uns in jedem Spiel das Momentum erarbeiten. Das haben wir in Magdeburg nicht geschafft.“

...die Stimmung innerhalb des Teams nach der ersten Saisonniederlage: „Niederlagen gehören zum Geschäft dazu. Wichtig ist, was du daraus machst. Wir haben versucht, uns zu erarbeiten, was gut und was schlecht war. So wie wir Siege und Unentschieden aufarbeiten, arbeiten wir auch Niederlagen auf. Da verändert sich nichts in meiner Ansprache oder Verhaltensweise. Die Mannschaft wollte in Magdeburg unbedingt gewinnen. Wir haben aber gegen einen Gegner gespielt, der im entscheidenden Moment besser war. Das muss man akzeptieren. Für mich ist wichtig, noch bessere Lösungen zu finden, die Mannschaft noch konsequenter vorzubereiten und auch zu hinterfragen, ob wir in der Trainingswoche vor dem Spiel eine gewisse Botschaft nicht klar genug gesendet haben.“

...Nikola Vasilj und die Verarbeitung seines Fehlers in Magdeburg: „Fehler gehören zum Fußball einfach dazu, das betone ich immer wieder. Es ist unsere Spielweise, die in dieser Saison schon einen sehr großen Mehrwert für uns hatte. Dann nehmen wir den Fehler in Kauf. Es geht natürlich darum, Fehler zu minimieren. Wir versuchen, uns Dinge noch klarer zu erarbeiten, damit Niko noch bessere Lösungen findet. Er ist sehr stabil, er hat einen sehr selbstbewussten und klaren Charakter. Bei ihm mache ich mir keine Sorgen.“

...mögliche Änderungen in der Startelf: „Wir haben noch zwei Trainingseinheiten vor uns, da ist es noch zu früh, darüber zu sprechen. Wir müssen schauen, ob alle Spieler gut durchkommen und welche Spieler zum kommenden Gegner passen. Die Spieler, die zuletzt öfters von Beginn an gespielt haben, haben es einfach auch gut gemacht. Unabhängig vom Ergebnis war es in Magdeburg auch kein schlechtes Spiel. Ich bin Fan von einem stabilen Gerüst, weil es uns Sicherheit gibt. Man kann immer kleinere Anpassungen machen. Wir sind uns noch nicht im Klaren, wie die aussehen werden.“

...Gegner Eintracht Braunschweig: „Sie sind ein sehr guter Gegner und aktuell eine top Mannschaft in der zweiten Liga. Sie haben einen sehr guten Mix zwischen defensiver Kompaktheit und guten Umschaltphasen nach Ballgewinnen. Sie haben einige Spieler, die richtig gut mit dem Ball umgehen können. Vorne haben sie mit Anton Donkor und Marvin Rittmüller viel Speed und mit Fabio Kaufmann viel Tiefgang. Mit Robert Ivanov und Ermin Bičakčić haben sie zwei Spieler mit sehr viel Erfahrung. Es ist eine Mannschaft, die gemacht ist für die zweite Liga, was man jetzt auch an den Ergebnissen sieht. Sie haben unter Daniel Scherning eine sehr positive und beeindruckende Entwicklung genommen.“

...die eigene Spielweise: „Braunschweig verteidigt kompakt und lässt wenig Torchancen zu. So erwarten wir sie jetzt auch bei uns am Millerntor. Sie werden versuchen, nach Ballgewinnen schnell umzuschalten. Darauf müssen wir uns vorbereiten und Lösungen gegen diese Kompaktheit finden. Wir brauchen viel Tiefgang, aber auch eine gute Positionierung in den Zwischenräumen. Zudem musst du eine gute Balance haben, denn nach einfachen Ballverlusten in diesen Räumen kann Braunschweig schnell umschalten. Wir brauchen eine gute Restverteidigung, um zum einen Konter zu verteidigen und zum anderen mit einem möglichen Gegenpressing eine erneute Torchance zu kreieren. Gegen tief stehende Gegner haben wir uns viele Torchancen erspielt. Es geht darum, sich dann auch mit einem Treffer zu belohnen. Geduld ist wichtig. So ein Spiel wird nicht in der ersten Minute entschieden, du musst viel Geduld mitbringen. Durch Verlagerungen können wir es schaffen, Räume zu öffnen und sie aus ihrer Kompaktheit zu locken. Dann geht es darum, im richtigen Moment vertikal zu spielen. Es wird wieder eine große und auch neue Herausforderung für uns, weil die Eintracht in einer Formation spielt, die uns in dieser Saison noch nicht so oft begegnet ist.“

...ein heimliches Spitzenspiel: „Guckt man auf die Tabelle, ist es das nicht. Nimmt man die Formkurven, dann ist es definitiv ein Spitzenspiel. Braunschweig wird uns alles abverlangen.“

 

(hb)

Fotos: Witters

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