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„Ich gönne es ihm, aber noch nicht an diesem Wochenende“

Für unseren FC St. Pauli steht am späten Sonnabend (6.5., 20:30 Uhr) das Topspiel des 31. Spieltages an, unsere Kiezkicker gastieren bei Spitzenreiter SV Darmstadt 98. Vor der Partie nahm sich Cheftrainer Fabian Hürzeler viel Zeit für die Fragen der Medienvertreter*innen und sprach dabei u.a. über...

...die personelle Situation: „Leart Paqarada hatte leichte Probleme, er hat gestern Teile mitgemacht und wird heute wieder das volle Programm mitmachen. Bei Eric Smith sieht es positiv aus. Ich hoffe, dass er heute wieder voll ins Mannschaftstraining einsteigen kann. Wenn er komplett mitmacht, ist er definitiv eine Option fürs Wochenende. Positiv war sonst, dass David Nemeth zurück auf dem Platz ist und wieder Teile mitmacht. Auch Igor Matanović und Etienne Amenyido sind vor dem Training immer auf dem Rasen. Es sieht bei allen sehr positiv aus. Maurides befindet sich hingegen noch im Aufbautraining.“

...einen möglichen Startelfeinsatz von Elias Saad in Darmstadt: „In dieser Trainingswoche haben mir alle gut gefallen, deshalb gibt es viele Optionen und auch Elias ist eine Option.“

...die Erleichterung nach dem Sieg gegen Bielefeld: „Eine gewisse Erleichterung war danach zu spüren, die Derbyniederlage hat lange nachgewirkt. Ich bin froh, dass wir so eine Reaktion gegen Bielefeld gezeigt haben. Jetzt können wir uns im Spiel gegen den Spitzenreiter wieder beweisen und zeigen, wo wir als Team und jeder Einzelne steht und wie weit wir noch zur Spitze brauchen. Es ist eine Herausforderung für uns, die wir gemeinsam lösen wollen.“

...die Entwicklung der Mannschaft und den von ihm immer wieder betonten Prozess: „Nicht die Tabelle und die Ergebnisse sind entscheidend, sondern wie wir uns entwickeln. Ich verlange von den Spielern in jedem Training, auch wenn's neun oder zwölf Punkte zur Tabellenspitze oder Aufstiegsplatz sind, dass sie sich maximal gut präsentieren. Es geht um ihre Entwicklung. Lassen sie es schleifen, fangen sie nächste Saison mit zehn Prozent weniger an. Es ist mir wichtig, dass sie die Entwicklung und den Prozess weitergehen und sich selbst entwickeln wollen. Der Prozess ist erst nach der Saison zu Ende. Da werden Spieler gehen und neue Spieler kommen. Es wird eine neue Mannschaft sein, ab Sommer startet mit dem neuen Kader dann ein neuer Prozess. Bei mir wird es immer einen Prozessfokus geben. Sobald man Ergebnis-orientiert agiert, wird es schwer. Dann geht es viel um 'müssen' und man verkrampft. Das ist nicht meine Art zu arbeiten. Ich arbeite mit Inhaltszielen, diese können die Spieler beeinflussen. Da bin ich maximal fordernd. Ich bin überzeugt, dass dann Ergebnisse kommen. Ich weiß, dass diese im Leistungssport zählen. Ich bin aber davon überzeugt, dass die Ergebnisse kommen, wenn wir den Prozess gehen.“

Fabian Hürzeler, der eine schwarze Jacke mit St. Pauli-Logo trägt, streckt während eines Trainings seinen rechten Arm aus und gibt eine Anweisung. In der linken Hand hält er einen Notizblock fest.

...das Aufstiegsrennen: „Wir denken definitiv von Spiel zu Spiel, das wird weiterhin so bleiben. Das war im Abstiegskampf bereits so und das wird jetzt im Aufstiegsrennen auch so bleiben. Wir tun gut daran, dass wir uns auf uns konzentrieren. Wir wissen, dass wir gut sind, wir wissen aber auch, dass Darmstadt einfach sehr, sehr gut ist. Im Spiel gegen den Spitzenreiter werden wir sehen, wie weit wir in unserem Prozess sind. Wir haben die beiden Niederlagen zuletzt gut weggesteckt und gut reagiert, was auch wichtig in dem Prozess ist.“

...die bisherige Saison und die Motivation, den Aufstieg noch schaffen zu können: „Wir sind noch mitten in der Saison. Ich bin sehr ehrgeizig und will auch die letzten Spiele maximal gut bestreiten. Danach können wir ein Fazit ziehen und schauen, was gut und was schlecht war. Momentan konzentrieren wir uns nur darauf, die maximale Ausbeute aus den vier Spielen zu holen. Die Jungs denken immer ganz groß, das tue ich als Trainer auch. Wir können aber nur das nächste Spiel beeinflussen. Wir liegen sechs Punkte hinter dem Relegationsplatz, was vier Spieltage vor dem Schluss viel ist. Sollten es nach dem Wochenende nur noch drei Zähler sein, wird es realistischer. Aber auch dann werde ich sagen, dass wir uns auf das nächste Spiel konzentrieren. Die Jungs wissen, dass sie gut drauf sind. Sie können die Tabelle lesen. Deshalb gehört es auch zur Wahrheit dazu, dass es definitiv in den Köpfen ist.“

...Darmstadts Coach Torsten Lieberknecht: „Ich kenne ihn persönlich noch nicht, freue mich aber, ihn kennenzulernen. Ich habe ihn bereits wahrgenommen, weil wir ja schon während meiner Co-Trainer-Tätigkeit gegeneinander gespielt haben. Mit seiner leidenschaftlichen Art kann er die Mannschaft enorm mitnehmen und auch die Fans. Er macht sehr, sehr gute Arbeit. Nicht umsonst spielt er so oft oben mit. Wenn er wieder den Aufstieg schafft, dann spricht das für seine Qualität. Im Vorjahr waren sie knapp dran, haben es aber nicht geschafft. Jetzt sind sie nah dran und werden es wahrscheinlich auch schaffen. Ich gönne es ihm, aber noch nicht an diesem Wochenende.“

...Gegner Darmstadt 98: „Uns erwartet der aktuell kompletteste Gegner. Sie haben nur wenig Schwächen. Sie können in jeder Phase des Spiels Tore erzielen, sei es durch Standards oder per Umschaltspiel. Sie beherrschen alle Spielphasen richtig gut und haben auch die Spielertypen, um alle Spielphasen wirklich gut zu beherrschen. Sie agieren sehr kompakt gegen den Ball und schalten gut um. Mit dem Ball sind sie enorm gefährlich, weil sie eine brutale Wucht erzeugen können. Ein weiterer Pluspunkt von Darmstadt ist, dass wirklich eine Mannschaft auf dem Platz steht. Auch wenn Spieler ausfallen, werden diese gut ergänzt. Es wird eine große Herausforderung. Wir fahren aber nach Darmstadt, um auch dort zu gewinnen.“

...die eigene Spielweise: „Wir wollen dominieren, agieren und unser Spiel durchbringen. Dann bin ich überzeugt, dass wir torgefährlich werden können. Wir müssen sehr, sehr konzentriert auftreten, eine klare Positionierung mit dem Ball haben, um Konter zu vermeiden. Wir müssen eine klare Struktur mit dem Ball haben, um uns Torchancen herauszuspielen. Wir müssen Standards auch gut verteidigen.“

...die mögliche Rolle des Partycrashers: „Ich habe einen Aufstieg auf Schalke schon mal erleben dürfen. Es reicht, das einmal erlebt zu haben. Ich muss es kein zweites Mal haben. Wir fahren definitiv nach Darmstadt, um dort zu gewinnen. Ob wir dann Partycrasher sind oder nicht, können wir nicht beeinflussen, weil andere Ergebnisse noch dazu gehören. Wir gucken auf uns. Wir wollen gewinnen und können keine Rücksicht darauf nehmen, ob wir eine Party crashen oder nicht.“

 

(hb)

Fotos: Witters

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