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„Ich habe das Gefühl, dass sich im Team was bewegt“

Es waren acht intensive Tage im Winter-Trainingslager im spanischen Benidorm. Die Kiezkicker sind gut wieder zurück in Hamburg angekommen. Zeit, für Cheftrainer Fabian Hürzeler über die vergangene gemeinsame Zeit zu blicken. Welche Erkenntnisse wurden gewonnen? Dabei sprach der FCSP-Coach unter anderem über...

…die abgelaufene Woche in Benidorm: „Wir kehren mit einem positiven Gefühl aus dem Trainingslager nach Hamburg zurück. Wir haben sehr gut gearbeitet und die Inhalte gut durchgebracht, die wir uns für die Trainingsarbeit vorgenommen haben. Wir haben eine gute Mischung zwischen der Theorie mit Videoanalysen und Praxis mit dem Umsetzen auf dem Trainingsplatz hinbekommen. Alle Spieler haben gut mitgezogen und die Sachen gut umgesetzt, wie man im Testspiel gegen Lugano auch sehen konnte. Grundsätzlich hat es uns positiv gestimmt. Jetzt geht es darum, Kleinigkeiten zu justieren. Da geht es auch darum, wohin ein Pass gespielt wird und wie die Ballannahme ist.“

…die Schwerpunkte auf dem Platz: „Zu Beginn haben wir viel im Umschalten nach Ballgewinn trainiert und auch versucht, die Balance zwischen defensiver Stabilität und Offensivlust, mit einer guten Boxbesetzung im letzten Drittel, zu trainieren. Zum Ende der Woche haben wir uns viel mit der Spieleröffnung befasst, ehe wir den Fokus auf den Härtetest gegen Lugano gerichtet haben. Regeneration war natürlich auch ein großes Thema nach den vielen intensiven Einheiten. Uns war wichtig, dass wir möglichst viele Spieler, darunter auch verletzte und angeschlagene Spieler, mitnehmen konnten. Auch wenn diese nicht mit auf dem Trainingsplatz standen, sollten sie mitbekommen und wissen, woran und wie wir gearbeitet haben. Das konnten sie in den Videositzungen auch miterleben und mitnehmen.“

…Schwerpunkte abseits des Rasens: „Es herrschte eine positive Stimmung und tolle Atmosphäre, nicht nur unter den Jungs. Man hat gemerkt, dass die Jungs einen natürlichen Zusammenhalt bekommen und in dem auch wachsen. Das haben wir sowohl auf als auch neben dem Platz gesehen. Sie haben hier sehr viel Zeit miteinander verbracht und haben sich sehr viel ausgetauscht, auch über andere Themen. Im Kraftraum haben sich einzelne Gruppen richtig ausgepowert. Da war laute Musik und gute Stimmung und die Jungs haben sich gegenseitig gepusht. Ich habe das Gefühl, dass sich im Team was bewegt. Es war eine sehr positive Grundstimmung, auch bei uns im Staff. Das ist mir auch sehr wichtig, dass wir merken, dass wir an einem Strang ziehen und auch bei uns eine positive Stimmung herrscht. Je positiver die ist, desto größer ist auch die Motivation jedes Einzelnen.“

…die verschiedenen Challenges zu Beginn der Einheiten: „Wir haben zu Beginn der Trainingseinheiten verschiedene Challenges durchgeführt, die hat Co-Trainer Peter Németh eingebaut. Erst haben die Spieler geguckt und beobachtet, was es damit auf sich hat, zum Ende der Woche haben sie es dann auch total akzeptiert. Dabei ging es auch darum, den Materialdienst auszuspielen, den die letzten drei Spieler dann übernehmen mussten. Die mussten dann Leibchen mit Hase, Hähnchen und Hamster tragen. Wir haben sehr viel Wert auf unsere Trainingsarbeit gelegt, in den Einheiten war eine sehr gute Intensität. Wenn wir aber nur versuchen, den Spielern Inhalte zu vermitteln, dann ist mentale Aufnahmefähigkeit irgendwann so am Ende, dass sich die Jungs gar nicht mehr auf den Inhalt konzentrieren können. Deshalb ist es mir auch wichtig, dass die Jungs durch solch spaßige Übungen aufs Training vorbereitet werden und die Müdigkeit, die sie in sich haben, dann auch gar nicht merken, sondern sich aufs Training freuen. Die Mischung aus Spaß und seriösem Arbeiten auf dem Platz ist mir als Trainer sehr wichtig. Die Jungs haben das bislang sehr gut hinbekommen. Ich werde noch mal mit Peter reden, denke aber, dass wir das auch in Hamburg beibehalten werden, denn da müssen wir den Materialdienst ja auch wieder vergeben. Die Jungs haben es gut angenommen und ich bin mir sicher, dass sich Peter noch einige Challenges überlegt.“

…den deutlichen Sieg gegen den FC Lugano: „Die Mannschaft hat einen durchweg positiven Eindruck gemacht. Mir ist es trotzdem wichtig zu betonen, dass das Ergebnis nicht zu hoch gedeutet und nicht zu viel interpretiert wird. Wir haben aber viele sehr gute Dinge gesehen, die wir auch trainiert haben. Wenn wir zu Null spielen, haben wir eine unfassbar hohe offensive Qualität jedes Einzelnen. Wir sind immer in der Lage, ein Tor zu erzielen. Deshalb ist mir die defensive Stabilität wichtig und die hatten wir in einer bestimmten Phase des Spiels nicht. Da haben wir den Gegner durch vermeidbare Fehler stark gemacht. Es wird in der Saison auch solche Spielphasen geben und dafür müssen wir gewappnet sein. Wenn wir den Ball haben, dann kann der Gegner kein Tor schießen. Da können wir uns noch verbessern.“

…den Eindruck der drei Winter-Neuzugänge: „Karol Mets hat einmal individuell trainiert und zweimal mit der Mannschaft, bis dann das Testspiel kam, sodass wir ihn dann individuell belastet haben. Karol bringt sofort eine gewisse Ausstrahlung mit. Er bringt eine Erfahrung mit, die dem Team auf dem Platz auch helfen wird. Auch bei den Defensiv-Standards bringt er durch seine Körpergröße auch nochmal mehr Sicherheit rein. Und genau das erhoffen wir uns von ihm, dass er in solchen Momenten diese Ausstrahlung hat. Dass er in Phasen, wo es mal hektisch wird, die Jungs strukturiert, ordnet und kommuniziert. Er hat auch einen sehr guten linken Fuß und kann das Spiel sehr gut von hinten öffnen. Deshalb bin ich sehr froh, dass er da ist. Maurides hat sehr viel positive Energie. Das sieht man auch auf dem Platz, er hat eine richtig gute Ausstrahlung. Man hat im Testspiel schon erkennen können, dass er ein sehr wuchtiger Spieler ist, der auch sehr zielstrebig in den Strafraum geht und das bringt unserem Spiel natürlich einen Mehrwert. Gegen den Ball zu arbeiten, da hat er noch Nachholbedarf, was die Automatismen angeht. Das liegt dann auch an uns, ihm schnell die Abläufe zu vermitteln. Da arbeiten wir im Video-Bereich auch viel mit ihm. Er hat sich schnell integriert und es macht schon Freude, mit ihm zu arbeiten. Elias Saad muss sich noch an die Intensität gewöhnen. Bei uns wird viel mehr trainiert, sein Körper bekommt da eine andere Belastung ab, daran gewöhnt er sich jetzt. Er hat sich auch super integriert und man hat auch schon gesehen, was er einbringen kann. Er ist technisch sehr gut, im Eins-gegen-Eins, ein sehr versierter Spieler mit Zug zum Tor. Wir sind sehr froh, auch ihn bei uns im Kader zu haben. Alle Spieler, die neu dazugekommen sind, bringen einen Mehrwert mit und da kann ich mich als Trainer sehr glücklich schätzen.“

…den Fokus in den nächsten Wochen bis zum Rückrundenstart: „Wie im Trainingslager wollen wir weiterhin die Balance finden zwischen Offensivfußball und defensiver Stabilität. Wie können wir den Gegner in bestimmte Zonen locken, um dann in Ballbesitz zu kommen und wie ist unser Positionsspiel, um schnell umschalten zu können. Auch bei den Standards legen wir einen großen Fokus drauf. Und über allem steht die Intensität. Dass wir weiterhin bis zum Rückrundenstart intensiv trainieren, das wird auch die Basis von unserem Spiel sein und ich bin überzeugt, dass wir in jeder Phase des Spiels, diese Intensität brauchen werden.“

 

(ch)

Fotos: FC St. Pauli / Witters

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