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"Die Mannschaft ist nah dran und muss sich selbst belohnen"

Bevor die Kiezkicker am Montagabend (26.8.) Holstein Kiel im Millerntor empfangen, äußerte sich Cheftrainer Jos Luhukay auf der offiziellen Pressekonferenz zu der anstehenden Aufgabe. Dabei sprach der Niederländer über...

… die Trainingswoche: "Wir haben die lange Woche sehr gut genutzt, vor allem was die mentale Situation der Mannschaft betrifft nach unserer bitteren Niederlage in Stuttgart. Es war eine sehr intensive Woche. Die Jungs haben die Niederlage hervorragend verkraftet. Das hat zwei, drei Tage gedauert. Es war natürlich hart, weil wir mehr verdient hatten. Kompliment, wie die Mannschaft das weggesteckt hat. Ich glaube, dass wir uns auf das morgige Spiel gut vorbereitet haben."

… Holstein Kiel: "Es wird ein ganz anderes Spiel als gegen Stuttgart sein, darauf habe ich meine Mannschaft eingestellt. Kiel ist ein schwieriger Gegner. Sie sind sehr gut organisiert und stark im Umschaltspiel. Ihre Außenspieler sind sehr schnell und gut im Eins-gegen-eins. Ich gehe davon aus, dass Kiel versucht, aus einer starken Defensive schnell umzuschalten, so wie wir das auch in Stuttgart gemacht haben. Ich hoffe, dass wir beim Umschalten von Offensive auf Defensive konsequent sind. Das benötigen wir, um diese Gefahr zu neutralisieren. Das verlangt vollen Fokus über 90 Minuten."

… die Neuzugänge Matt Penney und James Lawrence: "Sie wurden von der Mannschaft sehr gut aufgenommen. Sie haben sich in den wenigen Tagen, die sie hier sind, sehr gut integrieren können. Morgen müssen wir die Entscheidung fällen, ob sie schon von Anfang an spielen können. Da möchte ich noch das Training abwarten und auch noch mit beiden sprechen. Sie werden definitiv zum Kader gehören."

… die Profis, die bei der U23 im Einsatz waren: "Johannes Flum und Rico Benatelli hatten länger nicht gespielt. Es war wichtig, dass sie den Rhythmus und Spielpraxis bekommen. Ersin Zehir hat auch länger nicht über 90 Minuten gespielt. Es ist nie so einfach für Spieler der ersten Mannschaft, bei der U23 Topleistungen abzurufen. Alle drei hatten die nötige Intensität und Bereitschaft, um unserer jungen Mannschaft zu helfen. Leider hat es vom Ergebnis her nicht gepasst."

… Jan-Philipp Kalla, der Vater einer Tochter geworden ist: "Er konnte das Wochenende nutzen, um seine Freundin und die kleine Tochter zu unterstützen. Ich denke, es war wichtig für ihn, das mitzuerleben. Er hat in der Woche jeden Tag trainiert. Er hat einige Nächte nicht richtig schlafen können, deswegen haben wir ihn nicht doppelt belastet. Für das Spiel morgen ist das überhaupt kein Problem. Er ist eine Option für uns."

… mögliche Überraschungen in der Aufstellung: "Ich hoffe, dass wir den Gegner überraschen. Wir hatten immer wieder Ausfälle, auf die wir reagieren mussten. Ich glaube, dass der Plan in Stuttgart sehr gut war, um ihre Qualität fast über die komplette Spielzeit zu neutralisieren. Wir hatten selbst genug Möglichkeiten. Die Lehre aus dem Spiel ist, dass wir im Spiel nach vorne unsere Möglichkeiten zielstrebiger nutzen und in der Defensive konsequenter sein müssen. Die Mannschaft ist nah dran und muss sich selbst belohnen für den Aufwand, den sie betreibt. Das würde auch mental einen Schub geben."

… die defensive Stabilität: "Wir sind noch nicht stabil genug. Wir lassen nicht viele Chancen zu, aber die Gegner nutzen sie sehr effektiv. Unser Hauptaugenmerk liegt im Moment darauf, unsere Chancen besser zu verwerten und auf der anderen Seite mit leidenschaftlichem Einsatz die Zweikämpfe im Strafraum besser zu verteidigen."

… seine Zwischenbilanz zum zehnten Spiel: "Ich bin unglaublich froh, die Entscheidung getroffen zu haben, als Trainer bei St. Pauli anzufangen. Es ist ein fantastischer Verein mit einer unglaublichen Ausstrahlung in Fußball-Deutschland. Unsere Fans sind sensationell. Von der Unterstützung bei Heimspielen bekommt man Gänsehaut. Dazu kommt der Aufwand, den sie bei Auswärtsspielen betreiben. Ich schäme mich fast, wenn wir dann als Verlierer vom Platz gehen. Wir müssen alle dankbar sein, dass wir eine unglaublich positive Unterstützung bekommen. Das ist nicht selbstverständlich, gerade wenn man nicht die Ergebnisse erzielt. Ich verlange, dass wir immer 100 Prozent geben, denn das spüren die Fans. Dann verzeiht man vielleicht auch die eine oder andere Niederlage. Ich hoffe, dass wir in den nächsten Wochen unseren Fans mit besseren Ergebnissen und gutem Fußball etwas zurückgeben können."

… die Entwicklung der Mannschaft: "Wir waren in Bielefeld auf Augenhöhe und haben ein klasse Auswärtsspiel gemacht. Das Spiel gegen Greuther Fürth kann anders laufen, wenn wir unsere Chancen nutzen, und das Stuttgart-Spiel haben wir schon ausführlich besprochen. Ich glaube, dass wir auf einem guten Weg sind, aber natürlich zählen Ergebnisse im Fußball. Wir brauchen die Mentalität, dass es Anfang der Woche nach einem verlorenen Spiel auch mal brennen kann. Trotz der Enttäuschung hat die Mannschaft das in ihrem Fleiß wieder gut aufgenommen. Ich hoffe, dass uns das Montagabend hilft, um das Spiel zu gewinnen. Wenn wir die letzte Leidenschaft zeigen, können wir in der Liga mit den Besten mithalten. Das hat das Spiel gegen Stuttgart gezeigt."

… mögliche weitere Neuzugänge: "Natürlich spreche ich täglich mit Andreas Bornemann über das Thema. Wir müssen schauen, was auf dem Markt zur Verfügung steht. Ich bin immer gut damit gefahren, erst dann etwas zu sagen, wenn Verträge unterschrieben sind und alles fix ist. Das ist Stand heute noch nicht der Fall. Wir diskutieren über viele Namen und sind damit beschäftigt, auf der einen oder anderen Position noch etwas zu machen. Wenn alles klappt, können wir in den nächsten Tagen noch zwei Spieler hinzufügen."

… die Möglichkeit, noch Spieler zu verleihen: "Auch das kann man nicht ausschließen, solange das Transferfenster noch offen ist. Es könnten noch Anfragen kommen. Dann muss man sich an einen Tisch setzen und darüber sprechen."

 

(hbü)

Fotos: Witters

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