"Da geht es um Geschlossenheit und Zusammenhalt auf dem Platz – 90 Minuten lang"
Freitag, 19. Juni 2020, 18:15 Uhr
Am Freitag (19.6.) äußerte sich Jos Luhukay auf der offiziellen Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen den SSV Jahn Regensburg über die Aufgabe am Sonntag und die aktuelle Situation. Dabei sprach unser Cheftrainer über…
…die personelle Situation: "Aus dem Spiel in Hannover ist kein Spieler so angeschlagen rausgegangen, dass er für das Spiel am Sonntag nicht einsatzfähig ist. Ryo Miyaichi wird weiter nicht zur Verfügung stehen, ein Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz von Dimitrios Diamantakos. Da können wir noch nicht sagen, ob es für Sonntag reicht. Spätestens morgen wird sich das definitiv entscheiden."
…das Heimspiel gegen Regensburg: "Es ist ein wichtiges Spiel, das wollen wir gewinnen und das ist das Entscheidende. Da geht es um Geschlossenheit und Zusammenhalt auf dem Platz – 90 Minuten lang. Auch ohne unsere Fans, die wir unheimlich vermissen, ohne die fantastische Atmosphäre hat die Mannschaft in den letzten drei Heimspielen Charakter und Mentalität gezeigt. Wir haben zwei der drei Heimspiele gewonnen und einen Punkt gegen Heidenheim geholt."
…die sportliche Situation: "Wir haben fünf Punkte Vorsprung und alles in der eigenen Hand. Wenn wir Sonntag gewinnen, haben wir die Liga gehalten und unser Ziel erreicht. Nach dem Spiel in Wiesbaden müssen wir dann die Saison zusammen analysieren und schauen, was gut und was nicht so gut war, was man ändern kann und was man verändern muss."
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Die PK in voller Länge von FC St. Pauli TV.
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…Selbstkritik und seine Person: "Keiner soll denken, dass ich nicht selbstkritisch bin, ich bin mein größter Kritiker. Was von außen kommt, lasse ich auf mich zukommen. Ich will nur das Beste und das, was am erfolgreichsten für die Mannschaft und den Verein ist. Dafür stelle ich mich gerne hinten an und habe damit überhaupt kein Problem. Ich bin überhaupt nicht ängstlich und mache mir keine Sorgen, wie ich in den letzten Tagen dargestellt wurde. Das liegt vielleicht auch an mir, weil ich falsch interpretiert werde. Ich bin kein Kritiker, der alles nur negativ sieht. Alles, was ich mit der Mannschaft bespreche, ist ehrlich und gradlinig. Gegenüber Henk Veerman habe ich vielleicht am Sonntag einen Fehler gemacht. Aber ich habe am Tag danach unter vier Augen mit Henk besprochen, warum ich so emotional war. Ich hatte nämlich das volle Vertrauen, dass er, wenn er zum Elfmeterpunkt geht, den Ball reinmacht."
…die aktuelle Freude, Trainer beim FCSP zu sein: "Die ist bis heute noch immer die gleiche wie am ersten Tag. Ich bin schon lange genug dabei und ich weiß, was wir im gesamten Trainerstab leisten. Ich verrichte meine Arbeit mit sehr viel Energie, Spaß und Freude, auch wenn der Wind aktuell voll ins Gesicht bläst. Wenn ich damit nicht umgehen kann, dann habe ich den falschen Beruf ausgesucht. Man muss auch durch schwierige Phasen durch und das mache ich. Durch die letzten Tage werde ich noch kämpferischer, um mit der Mannschaft am Sonntag zu gewinnen. Die Mannschaft ist das Allerwichtigste, sie muss ihre Leistung am Sonntag verbessern. Das ist unsere Aufgabe."
…Beispiele für eine positive Entwicklung: "Die Mannschaft hat vom ersten Tag an eine gute Entwicklung genommen. Wir haben Daniel Buballa zum linken Innenverteidiger 'umgeschult', er hat eine fantastische Saison gespielt. Leo Østigård, den man nicht kannte, hat mit 19 Jahren eine Entwicklung hingelegt und ist einer der besten Innenverteidiger der Liga. Waldemar Sobota hat auf der offensiven Mittelfeldposition bis zur Corona-Pause vielleicht sein bestes Jahr beim FC St. Pauli gespielt. Wenn Ryo Miyaichi nicht nur Tore vorlegen, sondern selbst auch noch das eine oder andere Tor erzielen würde, dann wäre er schon nicht mehr hier. Finn Ole Becker hat in der Hinserie fast immer gespielt und ist jetzt auch wieder zurück. Dass junge Spieler immer auch mal eine Welle haben, ist ganz normal. Wenn diese Spieler am Sonntag ihre Topleistung zeigen, dann werden wir das Spiel am Sonntag auch gewinnen."
(hb)
Fotos: Witters