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Janßen: "Ich will die Freude und die Energie spüren"

Am Montag (14.8.) steht für die Kiezkicker die erste Runde im DFB-Pokal an. Vor der Partie gegen den Drittligisten SC Paderborn stellte sich Cheftrainer Olaf Janßen am Sonntagvormittag den Fragen der Hamburger Pressevertreter.

Personell gesehen kann Janßen am Montag auf einen breiteren Kader zurückgreifen als angenommen. Weil die für Sonntag (13.8., 15 Uhr) angesetzte Regionalliga-Partie der U23 beim 1. FC Germania Egestorf/Langreder abgesagt wurde, stehen dem 50-Jährigen nun auch die Spieler zur Verfügung, die eigentlich bei der U23 hätten spielen sollen. Fehlen werden neben den Langzeitverletzten Ryo Miyaichi (Kreuzbandriss) und Philipp Ziereis (Oberschenkelverletzung) lediglich Kyoungrok Choi (Bänderzerrung im Sprunggelenk) und YiYoung Park (Probleme im Oberschenkel).

Optimal vorbereitet können die Braun-Weißen also am Sonntagnachmittag die Reise nach Paderborn antreten. „Die Mannschaft wirkte sehr fokussiert im Training, es war unter der Woche eine gute Energie zu spüren“, sagt Janßen, der sein Team darauf eingestellt hat, „dass in Paderborn der Baum brennen wird“. Denn die Leistung des Drittligisten, dessen Torquote bislang in der Liga bei drei bis vier Treffern pro Spiel liegt, hat unseren Cheftrainer beeindruckt: „Sie haben ein extrem aggressives Pressing, ein schnelles Umschaltspiel nach Ballgewinn und den direkten Zug zum Tor.“ Deshalb müssten die Kiezkicker alles, was in ihnen steckt, auf den Platz bringen. „Mein Gefühl ist, dass wir brutal gefordert werden.“ Zwar ist St. Pauli am Montag auf dem Papier Favorit. Allerdings warnt Janßen, den Gegner zu unterschätzen. „Es bringt nichts, die Rolle des Überlegenen anzunehmen und zu sagen: Wir sind Zweitligist und werden Paderborn schlagen. Wenn man nur eine Sekunde einen Gedanken daran verschwendet, ist man schon geschlagen.“

In Hinblick auf die anstehende DFB-Pokalpartie und das vier Tage später folgende Ligaspiel gegen Darmstadt, kreisen diverse personelle und taktische Varianten im Kopf des Trainers. „Die bevorstehende Belastung von zwei Spielen muss ich im Blick haben. Wir benötigen schnelle Spieler, die dem Gegner weh tun. Gibt es Spieler, die in so einer frühen Phase genügend Körner im Tank haben, um zwei Partien über 90 Minuten Vollgas zu geben?“ Generell möchte sich der 50-Jährige die Freiheit lassen, jedes Spiel auf sich wirken zu lassen, um zu schauen, was das Beste für die Braun-Weißen ist. „Ich habe eine Mannschaft, die in der Breite gut aufgestellt ist. Es haben sich einige Spieler gut entwickelt, die ihre Energie in der Startelf zeigen könnten.“ Gleichzeitig müsse man sich natürlich auch auf den Gegner einstimmen und nach einem passenden System suchen. „All diese Gedanken und Informationen lasse ich in meine Entscheidungen einfließen, und hoffe, dass ich am Montag was Gutes hinkriege.“

Am Freitagabend (11.8.) und Sonnabend (12.8.) gab es im Wettbewerb keine großen Überraschungen, alle höherklassigen Vereine haben sich durchgesetzt. „Aber die Ergebnisse waren zum Teil sehr knapp und sehr lange eng. Unterm Strich spielt das jedoch keine Rolle“, sagte Janßen. Vielmehr komme es darauf an, dass man „Lust auf den Wettbewerb hat und sich den Regeln dieses Wettbewerbs unterwerfen muss – sprich, am Ende von 64 Mannschaften unter den letzten zwei Teams zu sein. Nur wer sagt, das will ich erreichen, wird auch in der ersten Runde mit der richtigen Energie auf dem Platz stehen“.

Genau diese Einstellung forderte der Cheftrainer auch von seiner Mannschaft. „Ich erwarte zudem, dass wir so weit kommen möchten, wie es irgendwie geht – mit der Demut zu wissen, dass schon in der ersten Runde ein richtiger Brocken wartet. Aber das kann auch Spaß machen. Diese Freude und diese Energie auf die erste Runde will ich am Montag bei meinen Spielern spüren. Ich glaube, nur die Teams kommen so weit, die das von Anfang an beherzigen. Ich hoffe, dass meine Mannschaft das so auf den Platz bringt.“

Die komplette Pressekonferenz ist ab sofort kostenlos bei fcstpauli.tv abrufbar.

 

(ak)

Fotos: Witters

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