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"Wir haben dieses Jahr bewiesen, dass wir solche Serien beenden können"

Mit dem Auswärtsspiel beim FC Erzgebirge Aue geht's für unsere Kiezkicker am Sonnabend (10.4.) in Liga zwei weiter. Am Donnerstagvormittag (8.4.) nahm sich Cheftrainer Timo Schultz wie gewohnt viel Zeit, um die vielen Fragen der Medienvertreter*innen zu beantworten. Vor der Partie im Erzgebirge sprach Schultz u.a. über...

…die personelle Situation: "Bei Tore Reginiussen habe ich berechtigte Hoffnungen, dass er heute wieder mittrainieren kann. Bei James Lawrence denke ich aber nicht, dass es was wird. Er ist noch immer zuhause und konnte noch nicht laufen. Da macht es wenig Sinn, ihn mit nach Aue zu nehmen. Es ist ärgerlich, wenn zwei Jungs auf einer Position ausfallen, da können sich die Jungs besser absprechen, damit es mehr verteilt ist. Ryo Miyaichi ist noch kein Kandidat für den Kader, auch Eric Smith, der heute erst zum dritten Mal wieder mit der Mannschaft trainieren, nicht. Bei Miyaichi sieht es gut aus, man muss aber abwarten, wenn er mal zehn Tage am Stück im Mannschaftstraining ist. Ich bin froh, dass ich viele Alternativen habe, auch wenn mal zwei, drei Jungs ausfallen, die zuletzt gespielt haben. Da ist Adam Dźwigała ein gutes Beispiel dafür, dass man sich auf die Jungs verlassen kann, die zuletzt wenig gespielt haben. "

…mögliche Änderungen in der Startelf: "Manchmal schaut mal auch auf den Gegner, auf die Frische der eigenen Spieler und auch darauf, wie sie aus dem letzten Spiel rausgekommen sind. Ich werde mir heute einen Überblick verschaffen. Wir werden aber nicht anfangen, sechs oder sieben Wechsel zu machen. Punktuell kann man ein, zwei Spieler mit einer anderen Frische und einer anderen Art und Weise, wie man die Position interpretiert, reinbringen, um den Gegner zu überraschen und die Jungs zu belohnen, die richtig gut trainieren und Gas geben, wenn sie reinkommen. Den finalen Matchplan werden wir mit den Jungs noch erarbeiten."

…das treffsichere Trio Daniel-Kofi Kyereh, Omar Marmoush und Guido Burgstaller: "20 unserer letzten 26 Tore zu erzielen, ist schon eine Marke. Hinzu kommen diverse Vorlagen, weil sie sich die Bälle auch noch gegenseitig vorgelegt haben. Die drei sind da vorne richtig gut drauf und haben ihren Anteil daran, dass wir in der Tabelle so geklettert. Ich hätte aber nichts dagegen, und das ist dann der nächste Schritt, den wir gehen müssen, mal nach einer Ecke ein Kopfballtor einen Innenverteidigers zu sehen. Es ist am Ende auch eine Qualität einer Mannschaft, wenn es bei den Dreien da vorne nicht so gut läuft, andere Lösungen zu finden. Wir haben noch genug Potenzial, um aus anderen Positionen torgefährlich zu werden. Ich habe keinem Spieler verboten, ein Tor zu schießen. Gerade nach Ballgewinnen würde ich mir von Defensivsielern wünschen, dass sie sich vermehrt einschalten und bis in die Box durchlaufen. Da haben viele Spieler von uns noch Potenzial. Da fällt einem der Ball dann auch mal vor die Füße, wenn man in der Box ist. Wir müssen noch gieriger auf Tore werden, ohne dabei ins Risiko zu gehen, weil wir unser eigenes Tor weiterhin so gut verteidigen wollen wie zuletzt."

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…Gegner Aue: "Sie halten sich seit Jahren konstant in der zweiten Liga und haben viele erfahrene Spieler in ihren Reihen. Mit Pascal Testroet und Florian Krüger ein herausragendes Sturmduo, das ligaweit zu den besten gehört. Wir werden alle Spieler von Aue im Auge behalten, in der Vorbereitung spielen Testroet und Krüger mit Blick auf die Torverhinderung aber eine größere Rolle. Mit Martin Männel haben sie einen herausragenden Torhüter hinten drin und mit Sören Gonther, der seine Mitspieler immer wieder antreibt, ein Schlachtross. Wir wissen, dass sie eine gute Mannschaft haben. Extreme Kompaktheit und eine gute Griffigkeit gegen den Ball zeichnet sie aus."

…die dürftige Bilanz im Erzgebirge: "Da tun sich fast alle Mannschaften schwer. Die letzten fünf Spiele in Aue gingen alle verloren. Es spricht alles für Aue, die Favoritenrolle können wir gewissenhaft von uns schieben. Es gibt einfach Stadien und Gegner, mit denen man immer negative Sachen verbindet, weil man da permanent verliert oder schlecht aussieht. Das war bei uns in Aue in den vergangenen Jahren definitiv der Fall. Wir haben dieses Jahr bewiesen, dass wir solche Serien beenden können. Wir fahren mit dem Anspruch nach Aue, dass wir die drei Punkte mit nach Hamburg nehmen wollen. Ich persönlich habe auch gute Erinnerungen an Aue. Ich denke da an das Traumtor von Fin Bartels, als wir am Ende auch gewonnen haben. Es wird eine gute Aufgabe für uns, wir sind gut drauf. Wenn die Serie reißen kann, dann dieses Jahr."

...sein Tor gegen Aue im Mai 2008: "An meine wenigen Tore kann ich mich erinnern, auch an das. Es war ein Kracher aus 20 Metern. Einige haben behauptet, der war abgefälscht. Ich bin mir sicher, der hätte auch so eingeschlagen. Das Spiel haben wir mit 4:2 gewonnen und damit den Klassenerhalt gesichert. Auch deshalb verbinde gar nicht so viele negative Erlebnisse mit Aue. Wir hatten immer schöne Spiele gegen sie. Es waren immer geile Fights - hier am Millerntor sowieso, in Aue aber auch. Da fahre ich immer gerne hin, das neue Stadion, in dem ich noch nicht war, liegt schön."

Timo Schultz trifft im Heimspiel gegen Aue am 2. Mai 2008 zum zwischenzeitlichen 1:1, am Ende siegten die Kiezkicker mit 4:2 und bejubelten drei Spieltage vor dem Saisonende den Klassenerhalt.

Timo Schultz trifft im Heimspiel gegen Aue am 2. Mai 2008 zum zwischenzeitlichen 1:1, am Ende siegten die Kiezkicker mit 4:2 und bejubelten drei Spieltage vor dem Saisonende den Klassenerhalt.

…die Entwicklung der Mannschaft: "Wir haben im Sommer mit einem klaren Plan angefangen, die Mannschaft zu entwickeln, uns als Mannschaft ein System anzueignen und auf und neben dem Platz fleißig zu sein. Eigentlich wollten wir schon im Herbst einen Schritt weiter sein und im Winter ein stabiles Gerüst haben, um in der Rückserie dann mehr Punkte zu holen als in der Hinserie. Wir wussten, dass es nicht von Anfang an so laufen wird. Bochum und Fürth hatten eingespielte Mannschaften und Trainer, die die Teams kannten. Das ist ein riesen Vorteil, dann hat man zwei Schritte Vorsprung. Es ging holprig los, die Leistungen in der Hinrunde haben oft gestimmt, wir haben aber nicht die Ergebnisse erzielt. Im Winter haben wir an zwei, drei Stellschrauben gedreht. Die Herausforderung, vor der wir standen, hat uns als Mannschaft zusammengeschweißt. Wir hatten auch ein bisschen Spielglück, haben es uns aber auch erarbeitet. Wir können darauf stolz sein, dass wir die Ergebnis- und Leistungsdelle hinter uns gelassen haben, wir unseren Weg weitergegangen sind, wir weiter hart gearbeitet und uns vertraut haben. Wir alle hier an der Kollau sind jeden Tag in der Pflicht, weiterhin alles zu investieren, um sagen zu können, dass wir alles gegeben haben und wir auf dem richtigen Weg sind. Der Weg ist noch nicht zu Ende, wir haben noch genug Potenzial."

...die aktuellen Corona-Fälle in Liga zwei und ein mögliches Quarantäne-Trainingslager: "Man muss die Situation so annehmen, wie sie ist. Am Ende der Saison hat hoffentlich jede Mannschaft 34 Spiele absolviert und gegen jede andere Mannschaft zwei Mal gespielt. Wenn beschlossen wird, dass wir in ein Quarantäne-Trainingslager fahren müssen, dann setze ich mich in den Bus und dann werden wir das bestmöglich nutzen, um als Mannschaft enger zusammenzurücken und vorwärts zu kommen. Wenn wir nicht in ein solches Trainingslager fahren müssen, dann mache ich mich nach dem Training auf den Weg nach Hause zu meiner Familie. Ich mache das, was erlaubt ist. Wir sind hier übervorsichtig, halten immer Abstand und haben immer unsere Masken auf. Mehr können wir nicht machen und trotzdem ist man nicht zu 100 Prozent davor gefeit, dass es dich doch trifft."

 

(hb)

Fotos: Witters

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