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"Mehr als der einstellige Tabellenplatz interessieren mich die drei Punkte"

Am Montagabend (15.3., 20:30 Uhr) empfangen unsere Kiezkicker den SC Paderborn 07. Vor der Partie gegen den Bundesliga-Absteiger nahm sich Cheftrainer Timo Schultz am Sonntagmorgen (14.3.) gewohnt viel Zeit, um die Fragen der Medienvertreter*innen zu beantworten. Dabei sprach Schultz u.a. über...

…die personelle Situation: "Bis auf die Langzeitverletzten sind alle Spieler einsatzbereit. Finn Ole Becker und James Lawrence konnten wieder komplett mittrainieren. Bei James war es nur die Steuerung der Belastung, Finn Ole hatte muskuläre Probleme. Die sind auskuriert, er hatte aber zehn Tage nicht trainiert. Inwiefern es schon Sinn macht, dass er am Montagabend gegen Paderborn auf dem Platz steht, das werden wir heute noch mal besprechen. In Karlsruhe haben wir auch schon ohne ihn gespielt, da hat Rico Benatelli auf der Acht gespielt. Wir haben auch andere Spieler, die in der Raute spielen können. Wir haben da schon ein paar Varianten, ich habe Finn Ole aber auch auf dem Zettel."

…eine mögliche Rotation: "Wir hatten eine lange Woche, die Jungs sind topfit. Bei den Spielern, die gespielt haben, habe ich nicht das Gefühl, dass sie müde sind. Wenn dann sind es Anpassungen auf den Gegner bezogen oder weil einige Jungs richtig gut trainieren. Das will ich auch honorieren. Wir haben keinen riesen Leistungsabfall im Kader, wir haben richtig viele Alternativen, die ihre Qualitäten haben und sich aufdrängen. Jeder kann sich im Training anbieten, um sich einen Platz in der ersten Elf oder im Kader zu ergattern. Es spielt auch eine Rolle, dass ich für jede Position und jedes Szenario Alternativen auf der Bank haben möchte."

…eine mögliche Startelf-Rückkehr von Philipp Ziereis: "Tore Reginiussen und Philipp Ziereis sind beide sehr gut drauf, im Training haben beide wirklich Vollgas gegeben. Tore hat es nicht nur in Karlsruhe, sondern auch im Derby wirklich sehr, sehr gut gemacht. Mit Ziere als Kapitän hatten wir vorher die Serie, an der auch er seinen Anteil hatte. Ich habe die Qual der Wahl. Es ist ein 50:50-Duell, bei dem am Ende auch der Bauch entscheidet."

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…die seit einem Jahr leeren Stadien: "Am deutlichsten ist mir das wieder rund ums Derby bewusst geworden. Das absolute Kribbeln, das Frotzeln im Vorfeld und diese letzten zehn Prozent, auch wenn unsere Fans Gas gegeben und uns gepusht haben, fehlen unendlich. Das ist durch nichts zu ersetzen. Wir sehnen uns nach dem Trubel rund ums Spiel, nach gemeinsamen Feiern und gemeinsamem Leiden. Das ist Fußball letztendlich, ob in der Bundesliga oder in der Bezirksoberliga. Davon wird der Fußball auch immer leben. Bei uns im Stadion hängt ja auch das Banner 'Ohne Euch ist alles nix'. Das kann ich nur unterschreiben. Die Rückkehr der Fans ist aufgrund der aktuellen Situation und Entwicklung ungewiss."

…den möglichen Sprung auf einen einstelligen Tabellenplatz: "Mehr als der einstellige Tabellenplatz interessieren mich die drei Punkte. Wenn wir die holen, können wir die Distanz nach unten vergrößern. Es bleibt immer noch unser Hauptaugenmerk, dass wir den Abstand zwischen uns und dem Relegationsplatz so groß wie möglich halten. Ob wir auf dem neunten oder elften Platz stehen, ist für mich nicht das Entscheidende."

…die Bedeutung des Tabellenplatzes mit Blick auf das TV-Ranking am Saisonende: "Wir sollten uns nur darum kümmern, Spiele zu gewinnen. Ich will am Ende auch den möglichst besten Platz erreichen, kann mich als Trainer jetzt aber nicht damit beschäftigen und Energie in etwas verballern, dass ich nicht beeinflussen kann. Ich kann beeinflussen, dass wir Spiele gewinnen, dass meine Jungs gut drauf sind. Ich will zusehen, dass die Spieler so ins Spiel gehen, dass sie Bock haben, Gas geben und gewinnen wollen."

Das TV-Ranking zum Ende der Saison ist für Timo Schultz kein Thema, er will mit seinen Kiezkickern Spiele gewinnen.

Das TV-Ranking zum Ende der Saison ist für Timo Schultz kein Thema, er will mit seinen Kiezkickern Spiele gewinnen.

…die starke Rückrunde und die Favoritenrolle: "Ob wir uns in die permanent reinmanövrieren müssen, weiß ich nicht. Wenn man sich die Rückrundentabelle anschaut, dann ist es aber so, dass wir Erster sind. Wir haben viele Spiele verdient gewonnen. Mir ist es lieber, dass wir im Vorfeld die Mannschaft sind, die höher gehandelt wird, als noch in der Hinserie, in der wir um jeden Punkt kämpfen mussten. Jetzt geht's eher darum, die Jungs einzubremsen und die Energie in die richtigen Bahnen zu lenken. Selbstvertrauen ist momentan genug vorhanden."

…die Balance zwischen Defensive und Offensive: "Das hängt immer auch vom Gegner ab. Beim KSC war es so, dass beide Teams fünf, sechs Spieler hinter dem Ball gelassen haben. Da war klar: Wer den ersten Fehler macht, bekommt ein Problem. Unsere Spielweise ist grundsätzlich immer darauf ausgerichtet, dass wir nach vorne spielen und Tore schießen wollen. Im Bereich der Rückraumsicherung haben wir nach dem Winter große Schritte gemacht. Da positionieren wir uns im Ballbesitz schon so, dass wir nicht so konteranfällig sind. Da die Balance zu finden, war unser größtes Thema rund um den Winter. Wir haben aber immer noch extrem hohe Qualität in der Offensive."

…Gegner Paderborn und deren Coach Steffen Baumgart: "Sie haben sich vor der Saison sicherlich mehr ausgerechnet und wollten eher oben anklopfen. Gar nicht mal aufgrund schlechter Leistungen, sondern aufgrund fehlender Ergebnisse sind sie wie wir im Tabellenmittelfeld. Als Mannschaft agieren sie extrem hoch und aggressiv im Pressing. Es wird sicherlich ein Spiel mit einem offenen Visier. Wir sind mit unserem Offensivspiel nach dem Winter ne Klasse besser als noch vor dem Winter. Von daher kann man sich auf ein gutes und offensives Spiel am Millerntor freuen. Auch wenn Paderborn zu den stärkeren Gegnern zählt, wollen wir die drei Punkte am Millerntor behalten. Steffen Baumgart ist ja auch dafür bekannt, dass er gerne nach vorne spielen lässt. Er ist ein Volldampf-Kollege. Das sieht man jede Woche ja auch an der Linie, wie er mitgeht und die Jungs nach vorne peitscht. Jetzt bin ich Trainer beim FC St. Pauli, er wäre aber einer, den ich mir sehr gut hier und allgemein bei Traditionsvereinen vorstellen kann. So wie er selbst ist, lässt er auch seine Mannschaften spielen. Mit einem offenen Visier, mutig und aggressiv nach vorne. Das zeichnet ihn aus und das ist auch seine Handschrift, die er der Mannschaft verpasst hat."

…ein mögliches Kampfspiel: "Paderborn ist keine Mannschaft, die abwartend spielt oder passiv ist. Sie gehen vorne drauf, sie wollen Stress erzeugen und wenn sie den Ball haben, spielen sie schnellstmöglich nach vorne. Sie suchen die Zweikämpfe und haben mit Uwe Hünemeier, Sebastian Schonlau und Ron Schallenberg einige richtig gute Zweikämpfer. Es wird am Montagabend schon krachen."

 

(hb)

Fotos: Witters

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