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"Ich hätte nichts dagegen, wenn ich den Schnitt halten kann"

Mit dem Auswärtsspiel bei Hansa Rostock starten unsere Kiezkicker am späten Sonnabend (2.4., 20:30 Uhr) in den Saisonendspurt. Vor der Partie bei den zuletzt formstarken Rostockern sprach Cheftrainer Timo Schultz mit Medienvertreter*innen u.a. über...

...die personelle Situation: "Eric Smith hat sich beim Training am Dienstag eine Wadenverletzung zugezogen. Er wird uns ein paar Wochen fehlen. ich habe aber die Hoffnung, dass er zum Saisonende wieder eingreifen kann. Da müssen wir aber auch die nächsten Tage und die nächsten Untersuchungen abwarten. Alle anderen, deren Training wir unter der Woche gesteuert haben oder die bei der Nationalmannschaft waren, haben positives Feedback gegeben und können heute trainieren."

...die Besetzung der Sechser-Position: "Jackson Irvine ist bislang nur gelaufen. Wir werden extrem vorsichtig sein und gucken bei ihm heute, was Sinn macht und was wir verantworten können. Mit Afeez Aremu und Rico Benatelli haben wir zwei weitere Spieler, die die Position hervorragend ausfüllen können - beide höchst unterschiedlich mit ihrer Art und Weise. Ich mache mir bei der Besetzung keine Sorgen, wir haben genügend Alternativen."

...Daniel-Kofi Kyereh, der sich mit Ghana für die WM qualifiziert hat: "Wie zu allen Nationalspielern hatte ich auch zu ihm Kontakt. Für ihn ist es eine super Sache, dass es geklappt hat und er seinen Teil dazu beitragen durfte. Gestern durfte er mit Ghana noch mal feiern, wenn ich es richtig verfolgt habe sogar beim Staatspräsidenten. Er ist rechtzeitig ins Flugzeug gekommen. Ich hoffe, dass beim Umsteigen nichts dazwischengekommen ist, damit er rechtzeitig zurück in Hamburg ist. Er wird heute sicherlich noch mal die Beine ausschütteln und sich erst einmal umgucken, was in Hamburg los ist, wenn er aus dem Flugzeug steigt. Ich gehe davon aus, dass er in Rostock dabei ist und auch auf dem Rasen stehen wird - mit einer Portion Selbstbewusstsein und Freude nach der gelungenen WM-Qualifikation."

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...das heutige Training angesichts des vielen Schnees: "Ich schwanke noch zwischen Schneeballschlacht, Alt gegen Jung mit einem roten Ball oder eben doch einem normalen Training. Ich habe schon zwei Mal mit unserem Platzwart gesprochen und gefragt, ob es eine Chance auf eine grüne Wiese gibt. Er hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Ich stelle mich aber erst einmal darauf ein, dass heute kein reguläres Training möglich sein wird. Trotzdem werden wir uns ordentlich bewegen. Wir nehmen es, wie es kommt, auch wenn es nicht die optimale Spielvorbereitung ist. Das wird kein Grund sein, warum wir am Sonnabend weniger erfolgreich sein werden."

...die späte Anstoßzeit mit Blick auf das Risikospiel: "20:30 Uhr am Samstagabend, das ist wie gemalt. Da sollte die sportliche Rivalität im Vordergrund stehen. Ich weiß um die besondere Brisanz des Spiels. Die gesunde sportliche Rivalität soll da sein, ich hoffe aber, dass alles drumherum friedlich bleibt. Wir alle freuen uns auf das Spiel und darauf, dass wieder eine Vollauslastung möglich ist. Es kann ein Fußballfest werden und da wollen wir den Leuten, die auf Krawall aus sind, gar nicht viel Platz bieten."

...das hitzige Duell und die Vorbereitung auf die besonderen Rahmenbedingungen: "Als Mannschaft haben wir im Laufe der Saison eine Entwicklung genommen. Zu Beginn haben wir in Magdeburg schon in einem ähnlichen Hexenkessel gespielt und haben es geschafft, uns so zu wehren, dass wir den Platz als Sieger verlassen können. Auch in Dresden hatten wir ähnliche Bedingungen. Die Mannschaft ist mittlerweile gefestigt. Wir alle wissen, was uns da erwartet. Darauf muss man vorbereitet sein, damit muss man sich auseinandersetzen. Auch in Phasen, in denen es nicht gut läuft oder hektisch wird, muss man die geeigneten Mittel wählen. Wir haben einige erfahrene Spieler, die das gewohnt sind und damit umgehen können. Von ihnen erwarte ich, dass sie vorweggehen."

...seine persönliche Bilanz als Spieler mit drei Siegen in drei Spielen: "Ich nehme den Drei-Punkte-Schnitt gerne mit. Gerade das Heimspiel gegen Rostock, das wir 3:2 gewonnen haben (Anm. d. Redaktion: Im September 2008 besiegten die Kiezkicker Hansa nach 0:2-Halbzeitrückstand noch mit 3:2), war von der ganzen Stimmung schon eines der Topspiele am Millerntor. St. Pauli gegen Rostock ist immer etwas ganz Besonderes. Ich gehe davon aus, dass es auch Samstagabend ganz besonders wird. Ich hätte nichts dagegen, wenn ich den Schnitt halten kann."

...Gegner Hansa Rostock und dessen Entwicklung seit dem 4:0-Heimsieg im Hinspiel: "Man muss sich nur die Platzierung und die Punktzahl angucken. Sie sind viel stabiler geworden und haben die letzten drei Spiele gewonnen. Gegen wirklich gute Gegner und das auch verdient. Sie sind als Mannschaft sehr gefestigt und homogen. Wir wissen ganz genau, wo ihre Stärken und Schwächen liegen. Hin- und Rückspiel kann man nicht in einen Topf werfen, es geht wieder komplett von vorne los. Gerade in Rostock, wo einiges los sein wird. Wir stellen uns auf einen heißen Tanz ein, sind gut vorbereitet und auch optimistisch, dass wir die drei Punkte mit nach Hamburg nehmen können. Wir wollen unsere Themen auf den Platz bringen und eine gute Leistung abliefern."

...Rostocks Torjäger John Verhoek: "Er ist neben Bentley Baxter Bahn und Maurice Litka einer von drei ehemaligen Spielern, die bei Hansa spielen. John hatte meiner Meinung nach bei uns eine gute Zeit, auch wenn es von der Quote her nicht so ausgesehen hat. Er hat sich super integriert, sich immer reingehauen und hatte seinen Wert für die Mannschaft. John ist ein super wuchtiger Stürmer, der gerne mit einem Kontakt abschließt und seine Stärken in der Box hat. Wie Guido bei uns ist er permanent aktiv und versucht den Gegner immer wieder zu stressen. Mit seinen 15 Toren ist er ein bisschen die Lebensversicherung der Rostocker. Er spielt dieses Jahr seine bislang beste Saison. Er wird viel mit unseren Innenverteidigern zu tun bekommen. Eine Manndeckung wird es nicht geben, wir werden ihn aber im Verbund stoppen müssen. Wir haben es zuletzt geschafft, den Gegner nicht mehr ganz so oft vor unser Tor kommen zu lassen und nicht viele Chancen zuzulassen. Es wird auch gegen Rostock der Schlüssel zum Erfolg sein, dass wir sie möglichst weit weg von unserem Tor halten."

...das eigene Offensivspiel: "Uns zeichnet schon das ganze Jahr aus, dass wir mutig nach vorne spielen und unsere Lösungen haben, egal in welcher Formation oder Herangehensweise der Gegner gegen uns antritt. Wir haben in der Offensive viele gute Spieler. Guido Burgstaller und Daniel-Kofi Kyereh stechen mit ihrer Quote heraus, wir haben mit Simon Makienok, Etienne Amenyido, der auf einem guten Weg war, Maximilian Dittgen, der nächste Woche wieder zurück ist, Igor Matanović und Lukas Daschner viele gute Alternativen. Es sind Spieler, die auf ihre eigene Art und Weise unser Offensivspiel bereichern. Alle wissen aber auch, wie unsere Abläufe sind und wie wir uns verhalten wollen."

...das enge Aufstiegsrennen: "Bis runter zum siebten, achten Platz sind alle Mannschaft noch voll in der Verlosung. Man braucht nur mal eine Serie von drei Spielen, die man hintereinander gewinnt, und dann steht man schon wieder oben auf einem der ersten beiden Plätze. Wir wissen, dass es verdammt eng ist und wir gerade in den direkten Duellen zuhause riesige Chancen haben, um uns in eine richtig gute Ausgangssituation zu bringen."

 

(hb)

Fotos: Witters

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