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"Ich bin mir sicher, dass wir alles in die Waagschale werfen werden"

Mit dem Gastspiel beim FC Schalke 04 geht's für unsere Kiezkicker am späten Sonnabend (7.5., 20:30 Uhr) im nur noch zwei Spieltage umfassenden Saisonendspurt weiter. Vor der Partie beim Tabellenführer sprach Cheftrainer Timo Schultz mit Medienvertreter*innen u.a. über...

...die personelle Situation mit den vielen Corona-Fällen: "Weil wir die Einheiten öffentlich gelassen haben, haben wir daraus kein Geheimnis gemacht. Wenn man nach der Verordnung geht, dürften alle heute wieder das Haus verlassen und auch wieder am Training teilnehmen. Wir sehen das ein bisschen anders und schauen, wie die Jungs drauf sind und wie ihre Symptome waren. Von fast gar keinen bis sehr heftigen Symptomen war alles dabei. Wir schauen jetzt, wen wir vielleicht noch ins Training integrieren können und wen wir für Schalke einplanen können, wenn auch nicht von Anfang an, aber zumindest für die Bank. Die Jungs müssen gesund sein, alle Untersuchungen bestehen und von sich aus das Okay geben, dass sie sich trainings- und spielfähig sehen. Wir werden heute Abend entscheiden, welcher Spieler morgen im Bus sitzt und welcher nicht. Den Teil der Mannschaft, der hier war, habe ich überraschend aufgeräumt, positiv und voller Tatendrang wahrgenommen. Wir haben das Beste draus gemacht und hatten gute Trainingseinheiten, die aber sicherlich unter anderen Voraussetzungen, als es sonst der Fall ist. Auch die Jungs, die wir aus der U23 und U19 dazugeholt haben, haben es wirklich richtig gut gemacht."

...die verletzten Spieler: "Aus dem Nürnberg-Spiel haben wir zwar ein paar Schläge und Tritte mitgenommen, es dürfte aber keiner zusätzlich ausfallen. Bei Eric Smith wird es auch dieses Wochenende nicht reichen. Wenn man noch nicht richtig im Mannschaftstraining ist, ist man auch noch nicht wettbewerbsfähig. Auch bei Guido Burgstaller besteht keine Chance. Vielleicht kommt der eine oder andere aus der Quarantäne zurück, das entscheidet sich aber erst heute oder morgen."

...die schwierigen letzten Wochen und die Stimmung im Team: "Glaube. Liebe. Hoffnung. Das ist sozusagen unser Vereins-Mantra. Auch in den schweren Phasen und nach Spielen, die nicht so gut liefen, habe ich gesagt, dass ich überzeugt von meinen Jungs bin. Ich vertraue ihnen zu einhundert Prozent und bin mir sicher, dass wir auf Schalke alles in die Waagschale werfen werden. Das haben wir in den anderen Spiel auch gemacht, da hat es mal besser und mal schlechter geklappt. Man den Jungs nicht vorwerfen kann, dass sie nicht alles gegeben haben. Das erwarte ich auch am Sonnabend wieder. Dass wir uns momentan in einer Ausnahmesituation befinden, ist jedem bewusst. Vielleicht ist gerade das unsere Chance. Dass wir ein bisschen unbeschwerter hinfahren können und wir nach den Sachen, die in den letzten Wochen passiert sind, als krasser Außenseiter gehandelt werden. Wenn wir das nutzen können, um es in positive Energie umzuwandeln, dann bin ich mir sicher, dass wir ein richtig gutes Spiel machen und für Schalke ein richtig unangenehmer Gegner sein werden."

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Die komplette Pressekonferenz vor dem Spiel beim FC Schalke 04 gibt's für lau bei FC St. Pauli TV!

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...die nötigen Verbesserungen mit Blick auf die letzten Spiele: "Die waren überwiegend richtig gut. Ich messe nicht alles an den Ergebnissen. Wir hatten in der Rückserie einige Spiele dabei, wo wir das, was wir uns vorgenommen hatten, nicht auf die Platte bekommen haben. Für uns wird der Schlüssel zum Erfolg immer das Spiel mit dem Ball sein. Schaffen wir es, Ballbesitzphasen zu haben, uns Chancen herauszuspielen und in Ballbesitz gut abzusichern - dann haben wir immer gute Spiele gemacht. Wir sind eine Mannschaft, die nach vorne spielen will, die aktiv sein muss, denn dann sind wir gut."

...Daniel-Kofi Kyereh: "Er ist eminent wichtig für unser Spiel, vor allem mit der Art und Weise, wie er Fußball spielt. Er ist nicht der 'Aggresive Leader' und auch nicht derjenige, der verbal vorneweggeht. Er ist meist derjenige, der sich in schwierigen Situation den Ball nimmt, auch dann wenn mal zwei, drei Aktionen nicht wie gewünscht geklappt haben, geht er ins Dribbling und versucht, Überzahl herzustellen. Das ist auch das, was wir immer von ihm verlangen und was auch seine größte Stärke ist, die er seit knapp zwei Jahren bei uns einbringt. Er kann den Unterschied ausmachen, ist ohne seine zehn Teamkollegen aber auch wenig wert. Wir müssen am Sonnabend alle da sein."

...das Wiedersehen mit Rodrigo Zalazar: "Er hat das Herz am rechten Fleck und ist ein Spieler, der in jedem Training und jedem Spiel einhundert Prozent gibt. Mit seiner Dynamik, seinem rechten Fuß und seinem Zug zum Tor kann er in einem Spiel absolut den Unterschied ausmachen. Seine Saison ist ähnlich wie die der gesamten Mannschaft wie ein Wellental verlaufen. Seine Form ist zuletzt immer wieder auf neue Dimensionen gestiegen. Ich hoffe, dass wir ihn halbwegs in Zaum halten können, was aber nicht ganz so einfach ist, weil er überall auf dem Platz unterwegs ist. Ich traue das meinen Jungs aber zu. Wir freuen uns auf Rodrigo Zalazar, der hier tolles letztes Jahr mit uns zusammen hatte. Er freut sich sicherlich auch, dass er gegen uns spielen darf."

...Gegner Schalke 04 und der im März vollzogene Trainerwechsel: "Sie haben eine super Mannschaft zusammen, die mit Erstligaspielern bestückt ist. Nicht nur die beiden ganz vorne, Ausnahmestürmer Simon Terodde und Marius Bülter, sehe ich mit einer gewissen Extraklasse für diese Liga, sondern eigentlich den ganzen Kader. Das haben sie in den letzten Wochen auch beständig gezeigt. Manchmal sind es die Kleinigkeiten, die nach Trainerwechseln den Ausschlag geben. Man muss festhalten, dass sie unter Dimitrios Grammozis teilweise richtig guten Fußball gespielt haben. Sie waren in vielen Statistiken führend, es hat aber auch mal das Quäntchen Spielglück gefehlt, um ähnlich erfolgreich zu sein, wie es jetzt der Fall ist. Mike Büskens steht für den Verein und eine gewisse Art der Begeisterung. Gerade in den ersten Spielen hat er es geschafft, die Mannschaft an den richtigen Stellen zu packen, an dem einen oder anderen Rädchen zu drehen und das Quäntchen auf die eigene Seite zu ziehen."

...den eigenen Matchplan: "Das Schalker Spiel gegen Bremen ist eine gute Blaupause für unser Spiel. Ich kann mich auch noch an das Hinspiel von Schalke gegen Darmstadt erinnern, das ähnlich ablief. Die Schalker wollen und werden nach vorne spielen, sie wollen die drei Punkte bei sich behalten. Da liegt immer eine Chance drin. Ich glaube, dass wir noch immer die konterstärkste Mannschaft der Liga sind, und so ist es für uns immer eine Option, nach Ballgewinnen schnellstmöglich nach vorne in die Spitze zu spielen. Ich muss aber erstmal gucken, welches Personal ich zur Verfügung habe und wie ich die Stärken der Jungs einsetzen kann. Es wird dieses Mal vielleicht mehr darauf ankommen, wie wir dem Gegner seine Stärke nehmen und wie wir unserem Spielstil treu bleiben können. Ich bin mir sicher, dass wir einen guten Plan haben werden und wir unsere Stärken auf den Platz bekommen werden. Wir werden einen sehr guten Tag brauchen. Wenn wir das auf den Platz bringen, wofür wir stehen und was wir gut können, dann werden wir auch auf Schalke unsere Chancen haben."

...die zu erwartende Stimmung: "Es wird eine gigantische Atmosphäre, ganz Schalke fiebert dem Spiel entgegen und erwartet einen Sieg gegen uns. Gerade in der Situation, in der wir uns auch nach einigen Nackenschlägen in den letzten Wochen befinden, kann die Atmosphäre auch meine Jungs zu Höchstleistungen beflügeln. Es sind auch von uns viele Fans da, die uns stimmgewaltig unterstützen werden. Wir werden uns ganz bestimmt nicht verstecken und die Schalker bis aufs Maximum fordern. Wir werden nach vorne spielen. Ich bin überzeugt von meiner Mannschaft und kann mir sehr gut vorstellen, da auch zu gewinnen. Wir freuen uns auf das Spiel und eine tolle Atmosphäre. Ich habe es immer geliebt, so eine Atmosphäre und ein tolles Stadion. Es ist der vorletzte Spieltag, für beiden Mannschaft geht es noch um was. Viel schöner kann es nicht sein. Solche Situationen sollte man grundsätzlich genießen und als Chance und Herausforderung sehen, daran zu wachsen. Wir sind uns sicher, dass wir den einen oder anderen überraschen werden."

...die eigenen Chancen im Aufstiegsrennen: "Unser Ziel sollte sein, dass wir am letzten Spieltag zuhause am Millerntor gegen Fortuna Düsseldorf noch ein Spiel haben, wo es um etwas geht. Wenn wir das jetzt am Sonnabend schaffen, dann haben wir einen Schritt gemacht und können dann noch den zweiten gehen."

 

(hb)

Fotos: Witters

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