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"Von der Intensität und Bereitschaft her müssen wir immer am Anschlag sein"

Mit dem Auswärtsspiel beim VfL Osnabrück geht's für unseren FC St. Pauli am Sonntag (21.3., 13:30 Uhr) in Liga zwei um die nächsten drei Punkte. Die wollen unsere Kiezkicker mit aller Macht holen, wie Cheftrainer Timo Schultz am Freitagmorgen (19.3.) im Gespräch mit den Medienvertreter*innen betonte. Unser Coach sprach nicht nur über die Partie beim VfL, sondern auch über...

…die personelle Situation: "Finn Ole Becker hat wieder voll trainiert, bei James Lawrence gehen wir davon aus, dass es mit der Wade gehen wird. Das werden wir heute und morgen aber noch mal final abklären müssen. Simon Makienok ist gestern im Training umgeknickt. Es sah im ersten Moment schlimmer aus, als es ist, hoffe ich mal. Die finale Diagnose kommt heute erst. Jannes Wieckhoff ist so langsam wieder bei 100 Prozent, ihm fehlen noch die Spiele, um an die letzten fünf bis zehn Prozent ranzukommen. Christopher Buchtmann ist so langsam wieder bereit, in den Spielbetrieb einzusteigen, er muss aber noch zwei, drei Schritte gehen. Er hat Monate gefehlt und braucht erst einmal eine gewisse Trainingshärte und Wettkampfhärte in Form eines Testspiels. Luca Zander hatte keine Nachwehen, es war nur ein Cut zwischen den Augen. Mit ihm werde ich heute oder morgen entscheiden, ob es für ihn vom Kopf her zu 100 Prozent möglich ist, ins Spiel reinzugehen."

…die Schlüsse aus dem Paderborn-Spiel: "Wir konnten relativ gut und schnell rausfiltern, woran es gelegen hat. Wir haben genau hingeguckt, dass wir gerade in den Umschaltphasen nach Ballverlusten keine gute Positionierung hatten. Nach dem Winter waren wir eigentlich einen Schritt weiter. Wir haben es einfach nicht geschafft, unsere Chancen bis zum Ende durchzuspielen. Da fehlte uns an dem Tag die Genauigkeit. Man hat gemerkt, dass wir da nicht unsere Leistung gebracht haben, um das Spiel gewinnen zu können. Von der Intensität und Bereitschaft her müssen wir immer am Anschlag sein. Die Intensität und die Laufbereitschaft steht über allem. Wenn wir da nicht bei 100 Prozent sind, bekommen wir in jedem Spiel Probleme. In Osnabrück müssen wir von Anfang an hellwach sein."

…die Bedeutung des Spiels in Osnabrück: "Wir haben schon einige Schritte gemacht, um uns von unten abzusetzen. Mit Blick auf die Tabelle würden uns drei Punkte, egal gegen wen, einen weiteren Schritt in Richtung 40-Punkte-Marke bringen. Das ist unser Ziel. Wir gucken nicht auf den Gegner und wie viele Punkte der hat. Wir gucken darauf, wie viel Punkte wir haben und wie viele wir brauchen. Wenn wir uns auf das nächste Spiel konzentrieren und unsere Leistung abrufen, dann wissen wir, dass wir Spiele gewinnen werden. Dann geht’s in die richtige Richtung, das haben die letzten Wochen gezeigt. Wenn wir beim VfL unsere Leistung abrufen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass wir da auch was mitnehmen."

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…den gegensätzlichen Saisonverlauf beider Teams: "Wir hatten in der Hinrunde keine bessere Punkteausbeute als Osnabrück zuletzt. Da waren wir in einer Abwärtsspirale. Bei uns kann ich schon ganz gut sagen, woran es gelegen hat. Wie es bei den Osnabrückern abgelaufen ist, kann man von außen nicht beurteilen. Wir konnten uns aus dem Loch rausbuddeln, der VfL ist gerade dabei, etwas zu starten. Wir haben aber etwas dagegen und wollen die drei Punkte mitnehmen."

…Osnabrücks Topscorer Sebastian Kerk: "Er ist ein Spieler, der mit seinem Tempo, mit seinem linken Fuß und mit seinen Standards den Unterschied ausmachen kann. Aus dem Spiel heraus und mit seinen Standards ist er sehr, sehr gefährlich. Das wissen wir. Zum einen gilt es, Standards zu vermeiden, und zum anderen im Spiel immer eng dran zu sein und Schüsse zu blocken. Wir dürfen uns aber nicht nur auf ihn fokussieren."

…Osnabrücks Spielweise unter Neu-Trainer Markus Feldhoff: "Ein Urteil über die Spielweise unter ihm kann ich mir nicht erlauben, sie haben unter ihm ja nur in Nürnberg gespielt. Ich bin zwar Fußballlehrer, anhand von nur 90 Minuten kann man keine Spielphilosophie erkennen. In Nürnberg sind sie sehr kompakt, sehr willig und mutig aufgetreten. Aus einer guten Defensive heraus haben sie Nürnberg gut wegverteidigt und sind darüber hinaus selber immer wieder torgefährlich geworden."

Markus Feldhoff holte bei seinem Cheftrainer-Debüt mit dem VfL Osnabrück einen Zähler beim 1. FC Nürnberg und beendete die Serie von zuvor neun Niederlagen in Folge.

Markus Feldhoff holte bei seinem Cheftrainer-Debüt mit dem VfL Osnabrück einen Zähler beim 1. FC Nürnberg und beendete die Serie von zuvor neun Niederlagen in Folge.

…die jüngsten Corona-Fälle in Liga zwei und eine mögliche Wettbewerbsverzerrung aufgrund von Nachholspielen: "Von einer Wettbewerbsverzerrung zu sprechen, wäre aktuell übertrieben. Wenn die Spiele schnell nachgeholt werden können, hält sich alles im Rahmen. Problematisch wird es dann, wenn noch mehr Mannschaft in Quarantäne gehen müssen und ein Team so betroffen ist, dass es drei oder vier Spiele weniger oder mehr hat. Solange drei Spieltage vor dem Saisonende alles gerade ist und man die Saison geregelt beenden kann, kann sich am Ende keiner beschweren. In der aktuellen Situation muss man alle Augen offen haben und hoffen, dass es nicht schlimmer wird."

…die anstehende Länderspielpause: "Mein Akku ist voll und so brauche ich die Pause eigentlich nicht. Ich habe auch nicht das Gefühl, dass die Jungs die Pause bräuchten. Es ist schon eine Möglichkeit für die Spieler, die zuletzt viel und lange gespielt haben, mal ein paar Tage zwei, drei Gänge zurückzuschalten und einen neuen Anlauf für den Saisonendspurt zu nehmen. Für die Spieler, die zuletzt wenig gespielt haben, versuchen wir noch ein Testspiel anzusetzen, damit sie auf Wettkampfniveau kommen. Das steht aber noch nicht fest. Wir werden weiter gut trainieren und an unseren Themen arbeiten. Es gibt dann auch mal die Möglichkeit, an speziellen Trainingsinhalten zu arbeiten, für die sonst nicht so viel Platz ist. Wir nehmen die Pause an und wissen die Zeit schon zu nutzen."

…die Länderspielreisen: "Andres Bornemann und unser Teammanager Jonas Wömmel sind da die Experten, sie sind immer mit unseren Ärzten und dem Gesundheitsamt im Austausch. Grundsätzlich freue ich mich für jeden Spieler, der bei einer Nationalmannschaft dabei ist. Es ist ja immer eine Auszeichnung. Wenn man sich die Spiele und Gegner von Leart Paqarada anschaut, dann sind das schon absolute Highlights (Anm. d. Redaktion: Der Kosovo spielt in der WM-Qualifikation gegen Schweden und Spanien). Wir wollen es den Jungs auf keinen Fall versauen, es muss aber alles Corona-konform sein und darf für uns nicht zum Nachteil werden. Da ist es immer ein Abwägen, wir werden Lösungen finden."

 

(hb)

Fotos: Witters / Eibner

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